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Aktualisiert: 2009.06.09, 11:54 | login | | |
Donnerstag, 12. März 2009
Ich bin bei meinen Online-Recherchen auf einen interessanten Artikel gestossen. Darin geht es um eine Studie über den Austausch von Informationen im Rahmen von Computer-unterstützten, kollaborativen Lernen. Dieser Prozeß wird durch das Informationsaustausch-Dilemma oft erheblich erschwert und es wurde versucht herauszufinden, wie man dieses umgehen beziehungsweise entschärfen kann.
Wenn man eben kollaborativ arbeiten will ist es wichtig, dass die Teilnehmer so viele Information wie möglich miteinander teilen und damit die Effizienz ihrer Arbeit erhöhen. Dies geschieht zum Beispiel über eine Datenbank die jedem zur Verfügung steht. Hierbei tritt jedoch das Phänomen auf, dass oft die Motivation der Teilnehmer, Informationen zur Datenbank beizusteuern, leidet. Dies lässt sich psychologisch erklären: denn die Preisgabe von Wissen hat einen Machtverlust zur Folge. Darüber hinaus ist dies auch noch mit einem zeitlichen Aufwand verbunden. Daraus entsteht nun das Dilemma, denn man kann Zeit sparen und hat ausserdem einen Wissensvorsprung, alles in Allem eine sehr vorteilhafte Strategie. Die Effizienz der Kollaboration leidet jedoch darunter. Die Autoren der Studie versuchten daher Einfluß auf dieses Verhalten zu nehmen mithilfe der Wahrnehmung der Gruppe. Sie schufen also Ersatz für den direkten Kontakt zwischen den Teilnehmern (Ersichtlicher Online-Status, Bilder der Teilnehmer, etc.). Daraus entstand für die Teilnehmer die Notwendigkeit sich selbst darzustellen, denn sie waren ja nun für die Gruppe "sichtbar". Die Autoren stellten nun die Hypothese auf, dass man sich in so einer Situation sozial wünschenswerter verhält sich, besser da stehen will und somit auch mehr Information zur Verfügung stellt. Die Studie kommt zum Schluß, dass dies tatsächlich der Fall ist und die Notwendigkeit von Identifizierbarkeit gegeben ist.
Mir persönlich als Web2.0-Neuling ist dieses Verhalten auch nicht fremd, gerade im im Computer-unterstütztem Bereich kommt auch noch die "Berührungsangst" mit diesem Medium hinzu. Dennoch hoffe ich, dass wir alle gerade m Rahmen dieser LVA - einem sozusagen geschützten Bereich - Vertrauen zu dieser Art des Arbeiten aufbauen können und nicht "Opfer" dieses Dilemmas werden.
Verwendete Links: Joachim Kimmerle und Ulrike Cress: Group Awarness and self-presentation in computer-supported information exchange (ijCSCL, Volume 3 Issue 1 March 2008) International Journal of Computer-Supported Collaborative Learning Gerry Stahl: An Introduction to CSCL |
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