Führt das Internet zukünftig zu einer noch größeren Kluft zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern oder ist es eher als Chance für unterentwickelte Länder, den Anschluss zu bekommen?

Generell ist das Internet ja durch seine Ortungebundenheit und seines (großteils) informativen Charakters ein sehr gutes Medium, um Menschen in Ländern, die vielleicht keinen Telefon- oder Fernsehanschluss haben über die Geschehnisse in der Welt zu informieren bzw. zu unterrichten. Die zunehmende Anwendung des E-Commerce in Regionen Südafrikas zeigen, dass durchaus ein Interesse und Bedarf nach derartigen Services vorliegt.

Das Problem ist jedoch die Umsetzung dieser Idee. Derzeit haben nur sehr wenige Haushalte in den Entwicklungen einen Internetanschluss. Die Zahl der Nutzer steigt jedoch ständig an. Um Internet effizient anwenden zu können, benötigt man einerseits die technologische Infrastruktur zur Implementierung dieses Systems (Computer, Internetkapazitäten, Einrichtungen für den Zahlungsverkehr übers Internet, ...) und andererseits auch ein gewisses Anwendungsverständnis. Deshalb wird immer auch die Gefahr des Internets genannt, dass sich die Entwicklungsländer aufgrund der mangelnden Voraussetzungen für dessen Verwendung, noch mehr vom Standard der Industrieländer entfernen könnten.

Ein weiteres Problem, das auftreten könnte, ist die (zunehmende) Spaltung der Gesellschaft innerhalb der Entwicklungsländer. Da das Privileg Internet vorerst nur den oberen Bevölkerungsschichten ermöglicht werden kann, kann es hier, wie bei uns, bald heißen: „Web oder weg.“

Ich persönlich sehe das Internet eher als Chance an, da kein anderes Medium so vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet. Voraussetzung dafür ist jedoch die Vorbereitung auf dieses Medium sowohl auf technischer als auch auf personeller Ebene. Dies zu verwirklichen wird vermutlich noch Jahre dauern.

Quellen:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/32458

http://www.heise.de/newsticker/meldung/22841

http://science.orf.at/science/news/54585