we BLOG - Und was kommt dann?
Montag, 26. Juni 2006
Speaker's Box. Mein endgültiges Konzept.
Finanzierung:
Nachdem beispielsweise in Salzburg einige hundert tausend Euros alleine dieses Jahr für die Finanzierung kontroverser Kunst aufgewendet wurden, bin ich optimistisch, dass die Stadt Salzburg auch für eine Speaker’s Box, die durchaus Sinn macht weil sich Menschen unbefangen mitteilen können (siehe Experiment), das nötige „Kleingeld“ aufbringen könnte.
Somit wäre man zugleich Pioneer in Sachen „public publishing“ der eigenen Meinung.
Ich denke an einen Kostenaufwand von etwa Euro 15.000, die für die Konstruktion, Montage und den Betrieb der Speaker’s Box für zumindest ein Jahr ausreichen sollten.
Ebenso wie für den Betrieb des nötigen Servers, um das ganzheitliche Konzept nach meinen Vorstellungen realisieren zu können.
Zudem glaube ich, dass sich weltweit Städte finden werden, wenn das Konzept aufgeht, was es auch ganz sicher wird, wenn man die Sache nicht allzu sehr mit diversen Zugangsbeschränkungen, etc. verkompliziert.
Eine Finanzierung durch privatwirtschaftliche Sponsoren sollte meiner Meinung nach nicht in Frage kommen, da die Box hier einerseits als „Product Placement Plattform“ missbraucht werden würde (sei es durch Aufkleber, oder ständig laufende Werbebotschaften am Bildschirm) und jene potentiellen Speaker, die den Sponsor eher abstoßend finden eher abgeschreckt werden würden.

Design:
Gewiss eine Sache, die überdacht werden muss, wenn das Projekt spruchreif ist.
Ich kann hier freilich kein endgültiges Design, bzw. Designvorschläge darbringen; genauso wenig, wie ich die Website, wie ich sie mir vorstelle mit Suchfunktion und allem Drum und Dran verwirklichen kann.
Nur soviel vorab: Ich plädiere für eine fest installierte Lösung an einem gut frequentierten Platz – z.B. Residenzplatz – und die Aufmerksamkeit auf die Speaker’s Box wird sich gewiss einstellen.
Es sollte ein deutlicher Hinweis angebracht sein, damit der Mitteilungsbedürftige auch gleich weiß, worum es sich dabei handelt.
In diesem Zusammenhang finde ich das Design im Sinne einer konventionellen Telefonzelle weniger sinnvoll; es sollte sich schon davon abheben, um eben nicht mit einer Telefonzelle/Multimediatelefonzelle verwechselt zu werden.
Sollte sich die Speaker’s Box weltweit etablieren – womit ich rechne – sollte darauf geachtet werden, dass es sich um eine einzigartige und leicht identifizierbare Optik handelt.
Der Vorschlag meines Kollegen Sebastian Gückelhorn
- siehe hier-, die Zelle beispielsweise im Retro-Look einer englischen Telefonzelle zu gestalten wäre somit also nicht zielführend, da bspw. in London die Speaker’s Box nicht unbedingt von den herkömmlichen Telefonzellen unterschieden werden könnte.
Ich denke an eine Form, wie sie vorab bereits im Haupt-Thread unserer Lehrveranstaltung vorgeschlagen wurde und lehne die „Corner-Form“ eher ab, wenngleich diese den Vorteil von mehr „Offenheit“ hätte. Aber alleine aus Witterungsgründen (auch wenn überdacht) wäre eine „Eck-Form“ wohl nicht das Gelbe vom Ei – immerhin sollte doch die Hauptöffnung (wenn man will die längste Seite des Dreieckes geöffnet bleiben und nicht mit Glasschiebetüren, o.ä. versehen sein. Durch die große Öffnung der „Corner“ denke ich, dass eine schon etwas kleinere Öffnung, wie bei der „Box“ die Technik besser von Umwelteinflüssen abschirmen würde.
Konkludierend will ich sagen: Die Box sollte in etwa dem Design der guten Ausgangsgrundlage im Hauptthread der LV entsprechend gestaltet sein, nur eben mit dem deutlichen Hinweis „Speaker’s Box“, ein Begriff, mit dem im Laufe der Zeit die Menschen mehr und mehr identifizieren werden können.
Ich stelle mir hier einen gut lesbaren, schrägen Schriftzug vor, der seitlich angebracht ist.

Bedienung:
Ein transparenter Record Button, der blinkt, wenn die Aufnahme läuft. Erst bei nochmaliger Betätigung sollte die Aufnahme beendet werden; denn manche haben mehr zu sagen, andere weniger.
Sollte auf das Beenden vergessen werden, könnte eine intelligente Software erkennen, wann sich der Speaker entfernt hat und diesen entweder akustisch daran erinnern, oder gleich automatisch die Nachricht submitten.
Ein Replay Button für all jene, die sich nicht sicher sind, ob deren Message auch deren persönlichen Ansprüchen genügt.
Ein Submit Button zur manuellen Übertragung der Botschaft auf den Server.
Frei programmierbare seitliche robuste Tasten, wie man sie vom Bankomat kennt zur Auswahl des Themas finde ich absolut angebracht.
Somit kann der Interessierte auf der Website gegengleich nach seinen Interessen Beiträge zu Themen aussuchen.

Zugangsbeschränkung, bzw. Sprachrechte:
Eine systematische Zugangsbeschränkung im Sinne elektronischer Kontrollen sollte es aus zwei Gründen nicht geben: 1.) Zusätzliche Fehlerquelle (was ist, wenn ich mit meinem RFID Tag außer Reichweite bin und mich dennoch freuen würde, wenn mich die Box zum Sprechen auffordern würde?) und 2.) eine unnötige Verkomplizierung, die die Usability schon wieder einschränkt.
Im Hyde Park finden wir auch keine Zugangsbeschränkungen und dieses uralte „System“ hat sich so wunderbar etabliert, weshalb es schließlich auch in dieser LV als zentrales Thema – nur eben übertragen in die „virtuelle Welt“ – aufgegriffen wurde.
Wieso also ein funktionierendes Konzept verkomplizieren, wenn die Portierung in ein globales, digitales Konzept an sich schon schwierig genug ist..?
Auch eine zeitliche Beschränkung finde ich eher bedenklich, denn wer Wichtiges zu sagen hat, wird mit 120 Sekunden kaum sein Auslangen finden.
Ich denke daher, es sollte beide Möglichkeiten geben:
1.) Aufnehmen, STOP (! Als zusätzliche Funktion – bzw. den Record Button zur Beendigung der Aufnahme noch mal betätigen. Damit es nicht zur Verwirrung kommt, wann denn nun aufgenommen wird und wann nicht, könnte der Record-Knopf die Aufnahme durch Rotes Blinken signalisieren), Replay und Submit
2.) Aufnehmen und bei Vergessen des Drückens der „Stop“, bzw. Record-Stop, sowie der Submit Taste durch Erkennung einer nicht mehr vorhandenen Person die Aufnahme automatisch zu beenden und zu Submitten.
Und selbst wenn noch soviel „Müll“ aufgenommen werden würde; durch ein ausgeklügeltes „Voting-System“ an der Speakersbox.org - Website, wie der Kollege Erhardter dies beim letzten Termin angesprochen hatte, würden jene, die lieber Unfug vor der Kamera treiben ohnehin durch Nichtbeachtung gestraft.
Ich denke, die Beitragslänge wäre aus technischer Sicht irrelevant, denn bei einer geringen Auflösung von z.b. 320 x 240 und einem Codec mit niedriger Bitrate könnten die Server monatelanges Material aufzeichnen.
Gelöscht wird einfach nach „Voting-Punkten“. So kann es dann passieren, dass Beiträge mit durchschnittlich 1 von 10 Punkten nach kurzer Zeit aus dem System gelöscht werden würden und welche mit hoher Bewertung jahrelang darin verbleiben könnten.
Insofern wäre nicht mal eine Redaktion von Nöten, da die User durchaus Alarm schlagen könnten, sollte es sich um eine Botschaft krass rechtswidrigem Inhaltes handeln.
Um noch das Problem der "Dauerspeaker" anzusprechen:
Ich denke, hier bedarf es keiner umständlichen Beschränkungsmechanismen, denn der Mensch "regelt dies wohl unter sich".
In einer konventionellen Telefonzelle hätte man sonst die selben Probleme gehabt und technisch Gespräche auf eine gewisse Sekundenanzahl beschränken müssen.
Doch einerseits verfügen wohl die meisten Menschen über genügend Anstand, eine "Speaker's Box" auch anderen zu überlassen und andererseits würde man wohl - wie in Zeiten, als Telefonzellen aufgrund der Ermangelung von Handies noch stark frequentiert waren - als Dauersprecher irgendwann freundlich darauf hingewiesen werden, nun auch anderen das Wort zu überlassen.

Distribution:
Ich spreche mich ganz klar für eine Distribution einzig und alleine über eine zentrale und weltbekannte Website aus, die denselben Namen, wie die Einrichtung an sich tragen sollte – zum Bsp. eben www.speakersbox.org nachdem www.speakersbox.com bereits vergeben ist.
Auf dieser Seite möchte ich als User eine Startseite vorfinden, die folgendes beinhaltet:
Eine Suchmöglichkeit der Beiträge nach
- Standort der Speaker’s Box
- Rubrik / Thema
- Zeit

Das alles in „Und“/“Oder“ Suchfunktion gestaltet, wie Herr Prof. Mittendorfer dies in der letzten LV am 26. Jun. 2006 vorgeschlagen hatte.

Zusätzlich können wahlweise ja auch besonders hoch bewertete Beiträge nach ausdrücklicher Genehmigung von TV-Stationen via TV (als Zwischenspot) gecastet werden; oder aber auch an öffentlichen Plätzen im Zusammenhang mit „Thementagen, oder – wochen“ von den Servern der Seite www.speakersbox.org präsentiert werden.
Ein ganz großer Vorteil der Verfügbarkeit der Beiträge auf einer zentralen Plattform ist auch, dass sich Interessenten (ob bei politischen Diskussionen, in Lehrveranstaltungen, etc.) ohne große Mühen die Beiträge ihrer Wahl runterladen können.

Fazit:
Die Speaker’s Box als Analogie zur bestehenden Speaker’s Corner würde – ohne die diskutierten und umstrittenen Einschränkungen – sicherlich binnen kurzer Zeit akzeptiert werden und auch funktionieren, denn viele Menschen würden sich sehnlichst ein bekanntes Forum, wie die Speaker’s Corner im Londoner Hyde Park auch in deren Umgebung wünschen.
Und es kommt noch ein weiterer Vorteil hinzu: Die Botschaften können weltweit abgerufen werden; man hat die Chance, weltweit Gehör zu finden!

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