Projektseminar SS 2005
Donnerstag, 27. Mai 2004
Soziale Splatung durch das Internet
Rund einem Viertel der deutschen Bevölkerung droht einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge auf absehbare Zeit ein Ausschluss von der Nutzung des Internets. Diese Menschen könnten zu sozialen Verlierern werden. http://www.tecchannel.de/news/allgemein/3484/

Die soziale digitale Spaltung ('Digital Divide') der Bevölkerung in Nutzer und Nichtnutzer der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien ist angesichts des umfassenden Strukturwandels in Europa hin zur Informations- und Wissensgesellschaft ein zentrales Zukunftsproblem. Die digitale Spaltung von heute kann die soziale Spaltung von morgen bedeuten.

Der Strukturwandel zur globalen Wissens- und Informationsgesellschaft schafft neue Herausforderungen für die Teilhabe an und Integration der Gesellschaft. Durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) entstehen zugleich neue vielschichtige Barrieren und Grenzen, die selbst heute noch gut die Hälfte der Bevölkerung von der aktiven Nutzung der neuen IuK-Möglichkeiten abhalten. Verstärkt wird diese Digitale Spaltung der Gesellschaft noch durch die atemberaubende Entwicklungsgeschwindigkeit der Technologie, die die Voraussetzungen an einen selbstverständlichen, produktiven und alltäglichen Umgang mit und die Nutzung der Neuen Medien Privat, in der Ausbildung oder im Beruf weiter erhöht. Eine wichtige Ursache für die Digitale Spaltung findet sich in den unübersichtlichen und gerade für Vielnutzer relativ hohen Onlinetarife. http://www.tauss.de/themen/neuemedien/neuemedienthema02digitalespaltung
Die Digitale Spaltung beunruhigt alle europäischen Staaten. Die Sicherstellung des Zugangs zu Computern und Informationen soll vom Bildungssystem gewährleistet werden und ist ein wichtiger Faktor für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Digitale Spaltung bedeutet eine beträchtliche Lücke zwischen denen, die Zugang zu digitalen Informationen haben (the haves - diejenigen, die Zugang zum Internet haben) und denen, die von diesem Zugang ausgeschlossen oder darin eingeschränkt sind (the have nots). Der Zugang alleine ist jedoch nicht der Trennfaktor; die Vorkehrungen für geeignete Tools für eine spezielle Zielgruppe und der effektive Einsatz von Computern und des Internets sind wichtige Faktoren, die ihrerseits von verschiedensten Bedingungen abhängen. Diejenigen, die Zugang zu digitalen Informationen haben sind vielleicht aus Gründen von Behinderungen unfähig, sie zu benutzen. Die digitale Spaltung umfasst Unterschiede, die sich auf Geschlecht, Alter, Bildungsniveau, geographisches Gebiet, Minderheitssprachen und soziale Strukturen beziehen. http://www.eun.org/eun.org2/eun/de/_News_search_news/content.cfm?lang=de&ov=16185

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tina.grossmann.uni-linz, Samstag, 29. Mai 2004, 18:23
Sozialer Blickwinkel
Ich kann mir schon vorstellen, dass es zu einer sozialen Spaltung durch das Internet kommen kann, und dass ein gewisser Druck bzw. Zwang "am Ball zu bleiben" bzw. mitzumachen entsteht.

Abgesehen davon, dass die Menschen durch die Technologie immer mehr vereinsamen, haben sie sich immer schon daran gemessen, was nun der eine oder der andere besitzt, ganz egal, ob es sich dabei um das Haus, das Auto oder eben wie hier um den Zugang zum Internet handelt.

Ich persönlich denke, dass dem Menschen nach und nach das Steuer seiner geschaffenen Werke aus den Händen gleitet.

Wenn man ein paar Jahrzehnte zurückblickt, kann man erkennen, in welche Richtung sich unsere Welt entwickelt. Es ist alles viel unpersönlicher und kälter geworden. Ich bin davon überzeugt, dass auch die Technologie ihren Beitrag dazu geleistet hat.

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marlene.zöttl.uni-linz, Montag, 31. Mai 2004, 19:18
Keine Schwarzmalerei
Ich würde die zukünftige Entwicklung nicht zu problematisch sehen, da mittlerweile jeder (willige) Internet-User sich auch Zugang dazu verschaffen kann. Es gibt viele Möglichkeiten, sei es im Internetcafé, öffentlichen Institutionen wie Unis oder AMS, um das Internet nutzen zu können.

Es ist wohl wahr, dass das Internet zunehmende Bedeutung erlangt und in Zukunft die einfachsten Transaktionen über das Netz abgewickelt werden. Beispielsweise wäre dieses Medium auf der Uni nicht mehr wegzudenken, und der Umgang mit dem Internet wird auch weitgehend vorausgesetzt. Nicht jedoch wird ein eigener Internetzugang vorausgesetzt, denn die zahlreichen Internetstationen auf der Uni (wenn sie funktionieren) sind für jedermann zugänglich.

Das Problem liegt daher aus meiner Sicht nicht im mangelnden Zugang, sondern im mangelnden Interesse für dieses Medium. Besonders die ältere Generation hat unbegründete Erfurcht vor dem Internet und geht eher distanziert an dieses Thema heran.

Wenngleich es sich beim Internet um ein sehr nützliches Medium handelt, führte es jedoch teilweise zu einer Verkomplizierung der einfachsten Vorgänge. Wer von uns hat nicht schon stundenlang mit Suchmaschinen verbracht und mußte letztlich in Anbetracht des mangelnden Sucherfolges zugeben, dass ein Anruf oder Zeitungsbericht effektiver gewesen wäre?

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reinhold.birglechner.uni-linz, Dienstag, 1. Juni 2004, 22:17
Mangelnder Zugang - mangelndes Interesse!
Ich glaube auch, dass es noch eine ziemlich große Zahl von Menschen gibt, bei denen das Internet auf wenig Interesse stößt. Ein Grund dafür sind meiner Meinung nach auch die qualitativ schlechten Internetzugänge (Modemzugang), die noch sehr häufig zum Einsatz kommen. Vor allem in ländlichen Regionen ist es nichts außergewöhnliches, dass ADSL, Kabel, etc. nicht möglich ist und somit ein Modemzugang unausweichlich ist.

Ich komme selbst aus einer Region wo dieser Fall zutrifft. Und wer schon einmal längere Zeit mit einem Modemzugang im Internet gesurft hat, der verliert tatsächlich das Interesse daran. Darum ist es von großer Bedeutung, dass die zur Zeit laufende Breitbandoffensive konsequent fortgesetzt wird. Denn nur mit vernünftigen Übertragungsraten macht das Internet Spaß und Sinn.

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patricia.suess.uni-linz, Mittwoch, 2. Juni 2004, 19:50
Digitale, soziale Spaltung - kein großes Probelem für die Zukunft!

Ich bin nicht der Meinung, dass die digitale Spaltung ein großes Problem für die Zukunft darstellt.

Es wird immer zwei Gruppen von Personen geben, nämlich jene, die neue Medien aktiv nutzen und solche, die lieber die Hände davon lassen. Es liegt jedoch an jedem einzelnen, ob er/sie mit der Technik Schritt halten kann und natürlich auch will.

Man muss sich hier nur den Arbeitsmarkt vor Augen halten. All jene, die es in den vergangen Jahren verabsäumt haben, sich mit Computer zu beschäftigen, werden es heute schwer haben, einen halbwegs qualifizierten Beruf auszuüben.

Die digitale, soziale Spaltung ist hier meiner Meinung nach etwas ganz normales, das sich mit den kommenden Generationen einpendeln wird. Unsere Kinder werden sich sicher keine Gedanken mehr darüber machen, weil für sie der IT-Bereich eine ganz normale Sache ist.

Außerdem darf man eines nicht vergessen: es gibt durchwegs auch Leute, die mit den neuen Technologien überhaupt nicht konfrontiert werden und trotzdem ein schönes Leben führen. Sind sie Personen deswegen gleich sozial schlechter gestellt?

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alexandra.melion.uni-linz, Mittwoch, 2. Juni 2004, 22:34
Verantwortung des Einzelnen
Ich denke nicht, dass die soziale Spaltung des Internets ein grosses Problem für die Zukunft darstellt, da gerade in der heutigen Zeit der Umgang mit dem Medium Internet alltäglich ist und durch eine Vielzahl von Angeboten (Schulen, Universitäten, Weiterbildungskurse) gefördert wird.

Es wird immer Personen geben, die neue Medien nicht aktiv nutzen bzw. nicht nutzen wollen.

Es liegt jedoch an jedem Einzelnen, ob man mit der Technik Schritt halten kann und will.

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elisabeth.jäger.uni-linz, Mittwoch, 2. Juni 2004, 23:04
Internet als Chance
Die Gefahr einer sozialen Spaltung ist, meiner Meinung nach, nicht durch das Internet gegeben. Natürlich gibt es unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zum Internet für die Menschen. Einerseits besteht eine Beschränkung in finanzieller Hinsicht, das bedeutet eine bestimmte Gruppe von Menschen kann sich den Internetzugang schlicht nicht leitsten, andererseits ist das Internet surfen für viele aus technischen Gründen uninteressant, da keine schnelle Internetverbindung möglich ist (wie ein Kollege schon erwähnte).

Trotzdem sehe ich persönlich das Internet als Chance für die Menschheit als weitere, neue Technologie, die Kommunikation der Menschen zu erweitern. Politik und Wirtschaft sind gefordert, diese neue Technologie allen Menschen zugänglich zu machen und sämtliche Beschränkungen weitestgehend auszuschalten.

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verena.harrer.uni-linz, Freitag, 4. Juni 2004, 21:51
Vielleicht entsteht Interesse häufig aus der Notwendigekeit heraus ...
Deinem Artikel kann ich trotz der gegenteiligen Meinungen der anderen Kommentare schon etwas abgewinnen.

Ich denke das man nicht alles auf mangelndes Interesse zurückführen kann, da das Interesse in bestimmte Bevölkerungsschichten viel stärker gefördert wird.

Außerdem bin ich der Meinung, dass es für manche Bevölkerungsgruppen einfach eine Notwendigkeit ist, sich mit neuen Medien zu beschäftigen, und das es schwierig sein mag, diesen Zugang zu finden wenn keine Notwendigkeit besteht.

Fast jeder Student kennt glaube ich die Situation dass er aufgrund irgendwelcher Probleme nicht ins Internet kann und diejenigen Wissen dann auch das es mit sehr viel Aufwand verbunden sein kann, sich andere Zugangsmöglichkeiten zu organisieren.

Und mal ehrlich, der Großteil macht das glaub ich nicht wenn es nicht unbedingt sein muß ...

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