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Montag, 9. Oktober 2006
Bewertung und Kommentare zu dem Projekt: Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit.
Bewertung und Kommentare zu dem Projekt: Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit.

1. Einleitung
2. Unterstützte Lernmethode
3. Medienentscheidung
4. Multimediale Präsentationsmöglichkeiten in der Zukunft
5. Persönliche Meinung zu der Lern-DVD:
6. Fazit
7. Eigene Meinung zu dem gesamten Projekt
8. Persönliche Anmerkungen zu diesem Projekt
9. Literatur


1. Einleitung
In dieser Arbeit werden wir uns mit dem Projekt zur Lehrveranstaltung Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit beschäftigen. Studenten aus dem Kurs: Projektseminar E-Learning erstellten lehrveranstaltungsbegleitende Medien, wie etwa eine DVD und eine Lernplattform. Bereits im Vorfeld muss gesagt werden, dass die Studenten erhebliche Probleme hatten, da Prof. Brunner ab einem Zeitpunkt die Mitarbeit an diesem Projekt verweigerte und nicht mehr für Videoaufnahmen zur Verfügung stand. Zu Beginn der Arbeit begutachten wir die unterstützte Lernmethode, welche aufgrund der lehrveranstaltungsbegleitende Medien ermöglicht wird. Anschließend widmen wir uns der Medienentscheidung und zeigen die Präsentation eines professionellen Computerkonzerns. Abgerundet wird diese Arbeit durch eine persönliche Meinung zu dem Projekt und den angefertigten Medien, als auch eine Querverbindung zu einem anderen E-Learning Projekt auf der Johannes Kepler Universität. Zum Schluss findet sich auch noch ein Abschnitt mit unseren Erfahrungen bei der Erstellung dieser Arbeit.

2.Unterstütze Lernmethode

Durch die lehreveranstaltungsbegleitenden Medien wird in dem Kurs „Einkommen, Inflation und Arbeitslosigkeit“ Im Großen und Ganzen selbstgesteuertes Lernen ermöglicht. Typische Merkmale selbstgesteuerten Lernens sind:

· Selbstständig Problemlösungen entwickeln
· Individuelle Arbeitsmethoden ausprobieren
· Individuelle Lernwege finden
· Individuelle Lerngeschwindigkeit beachten
· Zur Selbstkorrektur erziehen
(vgl. Ballin, Brater 1996, S.49)

Teilnehmer der Lehrveranstaltung sind in der Lage, die Inhalte individuell zu erarbeiten, zum Einen durch aktive Mitarbeit in der Lehrveranstaltung selbst, wo es möglich ist Fragen an den Lehrveranstaltungsleiter zu stellen, zum Anderen durch elektronische Hilfsmittel wie der DVD als auch durch die Inhalte im Moodle. „Das selbstgesteuerte Lernen behält die entscheidenden Vorteile des entdeckenden Lernens bei (Eigentätigkeit der Teilnehmer, Individualisierung der Lernmethoden, Erfahrungsorientierung, etc.), ermöglicht aber zugleich einen systematischen, überschaubaren und kontrollierten Lernaufbau. Die Methode des selbstgesteuerten Lernens beruht auf der selbstständigen Bewältigung von Arbeitsaufgaben durch die Teilnehmer, denen dafür systematisch methodische Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, durch die sie zugleich herausfinden können, was sie zur Bewältigung der Aufgaben noch lernen müssen, wie sie das am besten erreichen können und wie weit sie jeweils dabei gekommen sind.“ (Ballin, Brater 1996, S.47)

Als ich die Lehrveranstaltung besuchte waren von Termin zu Termin Hausaufgaben zu absolvieren, welche von Tutoren benotet wurden (Annahme: Auch in diesem Semester war es so). Kam es zu Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben, die übrigens den späteren Klausurbeispielen sehr ähnlich waren, konnte man die Sprechstunde der Tutoren besuchen, welche mit Rat und Tat hilfreich zur Seite standen. Sowohl fehlerhafte, als auch noch zu rechnenden Beispiele konnte man mit den Tutoren besprechen und so seinen derzeitigen Wissensstand überprüfen und erweitern.

Durch die Einbettung von einem Multiple Choice Test besteht eine weitere Möglichkeit sein Wissen selbst zu überprüfen und an möglichen Schwächen zu arbeiten. Auch dies ist ein Merkmal selbstbestimmten Lernens: „Diese Hilfsmittel sollen ihnen helfen, ihren Lernprozess selbst zu steuern, dabei bestimmte professionell wichtige Strukturen einzuhalten und sich in der Fülle des zu Lernenden zu orientieren.“ (Ballin, Brater 1996, S.47)

„Beim selbstgesteuertem Lernen geht es im wesentlichen um die Auswahl des individuellen Lernweges und die Berücksichtigung des individuellen Lernverhaltens (Lerngeschwindigkeit, Lerntyp, Arbeitsmethodik, usw.). Gleichzeitig soll der Lernende zur Selbstkorrektur und Dokumentation der Lernerträge angehalten werden.“ (Ballin, Brater 1996, S.65) Nach Ballin, Brater werden für selbstgesteuertes Lernen folgende elektronische Hilfsmittel benötigt: Einen elektronischen Notizblock, wo der Lernende Fragen und Ausarbeitungen ablegen und festhalten kann und auch Sprachkommentare verfassen kann; Fragen an Lehrende können in einem Fragenspeicher festgehalten werden können; Ideen und gute Ideen kommen in einen Ideenspeicher und der individuelle Lernweg wird für den Lernenden als auch die Lehrperson aufgezeichnet (vgl. Ballin, Brater 1996 S.65 f.).

Ein elektronischer Notizblock kann auf jedem Rechner realisiert werden (entweder durch herkömmliche Textverarbeitungssoftware, Texteditoren oder in Zukunft durch AJAX unterstützte Online Textverarbeitungssoftware). Sprachkommentare werden von Moodle in der derzeitigen Form noch nicht unterstützt, eine Implementierung kann zwar angedacht werden, jedoch sollte man die Lernenden befragen, ob sie diese Form der Informationsspeicherung auch in Anspruch nehmen würden. Der Lern- beziehungsweise Informationsspeicher wird bereits durch das Forum abgedeckt. Zu jeder Einheit steht ein Forum zur Verfügung, in welchem die Lernenden Fragen stellen können, welche von Studenten oder Lehrenden beantwortet werden können. Eine Einteilung in einen Fragen- und Ideenbereich würde diese Forderung abdecken.

3.Medienentscheidung:

„Vortragsunterstützende und erklärende Medien können ... eine lehrkraftersetzende Funktion übernehmen, in dem Sinne, dass der Vortrag oder die Erklärung nicht mehr durch die Lehrkraft selbst, sondern durch das Medium erfolgt. Das Medium wird damit zum Selbstlernmedium.“ (Ballin, Brater 1995, S.237) Wie eben im Moodle oder auf der DVD werden die Inhalte an die Lernenden weitergegeben um eigenständig und autark lernen zu können. Die Aufgabe der lehrenden Person beschränkt sich nun nicht nur mehr alleine auf die Abhaltung der Vorlesung, sondern verlagert sich vor allem auf die Vor- und Nachbereitungsphase.

„In der Vorbereitungsphase sollten Fragen und Blickwinkel zu fachlichen Inhalten erarbeitet werden, die mit auf den Weg gegeben werden. Auch Hinweise, zum Umgang mit dem Medium und zum Selbstlernvorgang selbst, sind angebracht. In der Durcharbeitungsphase ist der Lernende auf sich gestellt, ihm obliegt dann die Steuerung des Lernablaufs.“ (Ballin, Brater 1995, S.237) In der Nachbereitungsphase werden Fragen zum Erlernten im konventionellen Unterricht und ergänzende Fragen zum Lernprozess selbst gestellt. (vgl. Ballin, Brater 1995, S.237).

Während dies vor allem die Lehrenden des Kurses anbelangt, betrifft die Wahl der geeigneten Medien vor allem die Lernenden. Im Moodle als auch auf der DVD finden sich ein kurzer Videoclip als auch Ausschnitte aus den Lehrveranstaltungsterminen als Tondatei (MP3-Format). Laut den Gruppenmitgliedern war vorgesehen jeden Termin per Kamera zu filmen, allerdings entwickelte der Lehrveranstaltungsleiter eine derartige Aversion gegen die Filmaufnahmen, dass man eben nur mehr Tonaufnahmen verwenden konnte. Nun soll gezeigt werden, wie gut diese modernen Medien den Lernerfolg unterstützen, denn: eine maximale Mediennutzung ergibt noch nicht automatisch eine sinnvolle Lernanwendung (vgl. Hasebrook 1995, S.181). Als Anmerkung ist hier noch hinzuzufügen dass auf der DVD die Inhalte komplementär aufbereitet wurden, dies bedeutet, dass zu dem Text (in diesem Fall die Folien) der Ton ergänzende Inhalte wiedergibt.
Mayer und Anderson sehen in Multimedia den großen Vorteil, dass Gedächtnisprozesse und –repräsentationen für sprachliche und bildliche Informationen verwendet werden und nicht nur ein einziges System. Dadurch ergibt sich Behaltensvorteil, da die Information sowohl verbal als auch bildhaft enkodiert wird. Ein Verstehensvorteil ergibt sich jedoch erst, wenn zwischen den beiden Repräsentationsformen viele Querverbindungen geknüpft werden. (vgl. Hasebrook 1995, S.181).

Um ihre Thesen zu überprüfen, führten Mayer und Anderson ein Experiment durch. Die Funktionsweise einer Handpumpe wurde den Lernenden auf verschiedenen Arten nähergebracht. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass die Versuchspersonen keine Möglichkeit hatten, zurückzublättern oder eine Erläuterung mehrfach abzuspielen, was bei einer konkreten Lernsituation wohl immer der Fall sein wird und diese Möglichkeit ist auch durch die im Kurs eingesetzten Medien möglich (mehrfaches Abspielen der MP3 Dateien bzw. MOV Filmdatei und gezieltes Widerholen innerhalb einer Datei). Die Lernenden wurden in 4 Gruppen eingeteilt: Erstere erhielten gar keine Informationen, Die zweite Gruppe erhielt Texterläuterungen, die dritte Gruppe Abbildungen und die vierte Gruppe lernte Anhand von Bildanimationen (vgl. Hasebrook 1995, S.181 f.).

Diese vierte Gruppe wurde noch unterteilt in verschiedene Untergruppen, wobei der maßgebliche Unterschied and der Folge zwischen Erläuterung und Animation bestand (Erläuterung einleitend, Erläuterung synchron usw.). Anschließend wurden den unterschiedlichen Versuchsgruppen ein Behaltens- und Problemlösetest über die Pumpe gestellt. „Die Analyse der Ergebnisse zeigte, dass eine jeweils einem Bildteil folgende Erläuterung im Behaltenstest Vorteile brachte, die gleichzeitige Darbietung von Bild und Ton beim Problemlösen zu besseren Leistungen führte.“ (Hasebrook 1995, S.182) Ansonsten wurden keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt, sehr erstaunlich, da ja die erste Gruppe (die Kontrollgruppe) keinerlei Vorinformationen erhielten.

„Meyer und Anderson sehen diese und ähnliche Ergebnisse als eine Bestätigung für das Modell der doppelten Enkodierung, da nur die Kombination aus sprachlicher und bildlicher Information aus zu einer messbaren Verbesserung des Problemlöseverhaltens führte.“ (Hasebrook 1995, S.183) Man kann dieses Pumpenbeispiel nun auf Rechnungen, welche in der Vorlesung durchgenommen werden, umlegen. Sowohl eine reine Audiodatei, als auch eine unkommentierte Videodatei wäre vergebene Liebesmüh, da es für die Lernenden kein hilfreiches Lernmittel darstellt. Anders verhält es sich bei reinen Fakten und Tatsachen, welche auswendig zu lernen sind: Hier würde optimalerweise zuerst die Folie mit den Fakten eingeblendet werden, anschließend folgen die Erklärungen des Lehrenden als Kommentar. Auf der aktuellen DVD werden die Folien synchron eingeblendet, ähnlich der Vorlesung werden die Folien synchron mit dem Kommentar des Lehrenden verbunden, dies ist laut den obigen Ergebnissen nicht zielführend.

Dick beschreibt, dass von vielen Lernenden angegeben wurde, dass das Lesen von Texten als anstrengender empfunden wurde, als dieselben Inhalte akustisch zu konsumieren. Er warnt jedoch davor, daraus den Schluss zu ziehen, dass die akustische Informationsvermittlung generell überlegen ist. Grund ist die verschiedene Rezeption von gesprochenem und geschriebenem Wort: Das Lesen von Texten kann der Lernende weitgehend selbst steuern, die Aufnahme des gesprochenen Wortes ist eher fremdgesteuert. (vgl. Dick, 2000, S.101 f.)

Texte können überflogen werden, schwierige Stellen werden genauer gelesen werden. Zudem bieten Texte Merkmale zur Orientierung wie Überschriften, Absätze und Unterstreichungen. Das Auge ist in der Lage von Stelle zu Stelle zu springen, Teile zu überspringen und Zusammenhänge erkennen. Texte können ohne irgendeine Interaktion beliebig oft gelesen werden, im Gegensatz zu einem Audiostream, wo es einer zusätzlichen Interaktion benötigt, wobei sich zudem die Präsentationsgeschwindigkeit nicht verändern lässt. „Selbst wenn man sich lediglich für Details interessiert, muss man sich den Text noch einmal vollständig anhören.“ (Dick, 2000, S.103)

4. Multimediale Präsentationsmöglichkeiten in der Zukunft:

Im Gespräch mit Prof. Mittendorfer wurde vereinbart, dass wir uns auch kurz Gedanken über die Zukunft dieses Projekts machen, beziehungsweise wie Videoaufnahmen von Vorlesungen gestaltet werden können. Als Anregung wurde von Prof. Mittendorfer die Produktpräsentationen von der Firma Apple genannt, auch unter dem Namen „Keynote“ bekannt. Diese Keynotes werden in Sälen und vor einer großen Anzahl von Zusehern durchgeführt. Zudem werden die Keynotes auch live mit Hilfe des Internets präsentiert und so den potentiellen Käufern nähergebracht.

Teile einer Keynote wurden auf Youtube hochgeladen und wird nun kurz von uns beschrieben (Link zu der Präsentation: http://tinyurl.com/pvsed [Der Link wurde zwecks besserer Übersichtlichkeit mit Tinyurl erstellt]). Eine Kamera nimmt den Chairman von Apple auf, als er zum Computer schreitet um eine Produktdemonstration vorzunehmen. Die Kamera zoomt nun an ihn heran und das Bild zeigt nun zwei Videofenster: Auf dem größeren sieht man die Arbeitsschritte des Benutzers, während der Benutzer auf dem zweiten kleineren Fenster eingeblendet wird. Während der Präsentation (es wird ein Videochat abgehalten) wechselt das Bild nun zwischen der oben genannten Einstellung (gesplitteter Screen) und einer Totalansicht auf den Computerschirm. Arbeitet Jobs nicht auf dem Gerät zeigt die Kamera sofort eine Totalansicht von ihm. Verlässt Jobs seinen Arbeitsplatz, der sich am linken Rand der Bühne befindet, folgt ihm die Kamera und versucht zudem die riesige Projektionswand welche sich im Hintergrund der Bühne befindet mitzufilmen.

Selbiges bei der zweiten Produktpräsentation. Der Benutzer (kleines Bild) als auch der Computerbildschirm (größeres Bild) werden eingeblendet um sowohl die Aktionen des Benutzers als auch die Reaktion des Computers einzufangen. Danach wird aber (wahrscheinlich um die Funktionalität des Produkts, eine Fernbedienung, hervorzuheben) die Einstellung gewechselt. Jobs bedient seinen Computer, bewegt sich frei im Raum, seine Befehle werden auf der hinter ihm befindlichen Projektionswand gezeigt und gefilmt. Der Anwender und seine Aktionen werden in einer Einstellung gefilmt. Bei der Vorstellung von Liedern bleibt Jobs im Bild, werden jedoch Bilder oder Videos aufgerufen zeigt die Kamera den Computerbildschirm um die Vorführung besser zu demonstrieren.

Das kurze Video dieser Keynote zeigt im Großen und Ganzen eine perfekte Liveübertragung, welche natürlich auch für Lehreveranstaltungen empfehlenswert wären. Jedoch muss entgegengehalten werden, dass der finanzielle Aufwand wohl für jede Lehrveranstaltung den Rahmen sprengen würden. Bei diesem Ausschnitt wurde die Präsentation von mindestens 5 Kameras (Schätzung der Autoren) eingefangen und auch die gewaltige Projektionsfläche im Hintergrund stellt für Universitäten (insb. Die JKU) wohl eine Utopie dar.

Und amateurhafte Versuche werden von den Studierenden kaum noch toleriert: „Die geänderten medien-kulturellen Erwartungen seitens einer Studierendengeneration, die mit WWW und Google, iPod und PDA gleichsam „sozialisiert“ wurde, setzen die Hochschulen unter einen erheblichen (digitalen) Professionalisierungsdruck, der im Alleingang kaum bewältigt werden kann. „Selbstgemachte“ Multimedia-Animationen werden künftig u.U. ebenso wenig toleriert, wie Probleme beim mobilen Zugriff auf digitale Lernmaterialien.“ (Haussner, u.a., S.3)


5. Persönliche Meinung zu der Lern-DVD:

Die DVD ist sehr übersichtlich gestaltet, über ein Hauptmenü lassen sich die verschiedenen Themen und Einheiten anwählen. Die Tonqualität der DVD ist sehr unterschiedlich, sowohl klar verständliche Passagen als auch knisternde und akustisch schlecht wahrnehmbare Aufnahmen sind auf der DVD enthalten. Bei manchen Passagen muss man die Lautstärke der Boxen sehr stark erhöhen, um die Audioinhalte zu hören, was für mich persönlich wiederum für eine ruhige Lernatmosphäre nicht dienlich ist. Auch die Vortragsweise von Prof. Brunner lässt teilweise stark zu wünschen übrig: Viele Versprecher, unvollständige Sätze, unzusammenhängende und unverständliche Inhalte, frustrieren wohl viele Lerner vor dem Gerät. Die teils undeutliche Aussprache tut ihr übriges um den Lernaufwand weiter steigen zu lassen. Hier meint auch Dick: „Die Sätze sollen kurz sein, sie müssen einfacher und konstruiert werden. Betonung, Sprechgeschwindigkeit und Pausen sind Mittel zur Erleichterung der Rezeption und der Verarbeitung.“ (Dick, 2000, S. 99)

Auf der DVD finden sich nur sehr kurze Ausschnitte aus den Lehrveranstaltungen, weshalb es sehr schwer ist, den Überblick zu verlieren, oder innerhalb eines Audiostreams zu navigieren. Wird jedoch ein gesamte Vorlesung aufgenommen und als Audiodatei auf DVD veröffentlicht, so ist eine Unterteilung einer Vorlesung in einzelne Kapitel wünschenswert (ist bis jetzt nicht der Fall). Hier sollte überlegt werden, ob eine Einteilung nach Minuten (ein Kapitel á 5 Minuten), nach Folien (zu jeder aufgelegten Folie) oder zu behandelten Themengebieten erfolgt.

6. Fazit:

Das Projekt im Rahmen des Seminars E-Learning war ein ambitionierter Versuch von Studenten, eine Lehrveranstaltung unter Mithilfe eines Professors multimedial aufzubreiten. Die mangelnde Mithilfe seitens des Vortragenden (seine Ablehnung gegen die Videoaufzeichnung) und die kurzen Audioausschnitte lassen eine funktionale Bewertung kaum zu. Im Rahmen eines Versuchs müsste mit Versuchsgruppen getestet werden, ob diese Hilfestellungen überhaupt in Anspruch genommen würden und ob sich dadurch Verbesserungen ergeben würden. Für uns persönlich wäre sowohl die DVD als auch die Inhalte im Moodle (mit Ausnahme des Forums) keine Lernerleichterung oder Lernhilfe, ein Besuch der Vorlesung ist trotz dieser Medien notwendig.

Abschließend ein Zitat von Delius von der Universität Paderborn: „Das soll heißen, wenn einem alle Vorzüge einer Vorlesung so aufbereitet werden, dass man sie eigentlich gar nicht mehr besuchen muss, warum sollte man das dann tun? Mit Sicherheit ist die Idee von Audioaufzeichnungen und Videoaufnahmen der Vorlesungen nicht schlecht, aber Erfahrungen zeigen das solche Versuche für einen großen Anteil der Studenten nur ein weiterer Grund sind, der Vorlesung fern zu bleiben. Ansätze das zu verhindern sind aber anderswo zu suchen, z.B. in einer allgemeinen Anwesenheitspflicht für solche Vorlesungen. Schließlich nützt es keinem, wenn der Hörsaal im Laufe des Semesters immer leerer wird und der eigentliche Wert der Aufzeichnungen durch mangelnde Interaktion und Kommunikation verloren geht.“ (Delius, 2005, S.42)


7. Eigene Meinung zu dem gesamten Projekt:

Nachdem wir uns mit der DVD intensiver auseinandergesetzt haben, kamen wir zum Schluss, dass diese für uns pädagogisch nicht wertvoll ist. Sie ersetzt lediglich die körperliche Anwesenheit des Kurses. Im Gegensatz zu dieser DVD haben wir uns mit einem anderen Medium nämlich der CD zu dem Kurs „Schulische Leistungsbeurteilung“ beschäftigt. Diese CD ersetzte jedoch den Kurs auf der Uni und es musste lediglich eine Klausur geschrieben werden. (Es ist zu erwähnen, dass dieser Kurs ein pädagogischer ist und der Kurs von Herr Prof. Brunner ein volkswirtschaftlicher.)

Die selbständige Erarbeitung des Stoffes, freie Zeiteinteilung und das Abgeben von interaktiven Elementen sind dabei Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Es muss Kapitel für Kapitel durchgearbeitet werden, damit mit dem nächsten begonnen werden kann. Die Reihung ist jedoch egal. Nach Abschluss eines Kapitels muss immer ein Test zur Überprüfung absolviert werden, welcher nicht positiv, sondern lediglich durchgeführt werden muss. Damit der Professor überprüfen kann, dass die Studenten wirklich während dem Semester sich mit dem Stoff beschäftigen, mussten ungefähr 3 – 4 Hausaufgaben an ihn per e-mail geschickt werden.

Für uns ist diese Art von CD pädagogisch wertvoller, da man wirklich verpflichtet ist, während dem Semester mitzuarbeiten, was aus pädagogischer Hinsicht effizienter ist. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, wann und was er lernt für eine Klausur, aber aus pädagogischer Sicht, hat die DVD von Herrn Prof. Brunner nicht viel Sinn. Man kann sich lediglich den Kurs zu Hause noch einmal anhören und „nachhören“, aber wenn man ehrlich ist, welcher Student macht das wirklich?

8. Persönliche Anmerkungen zu diesem Projekt:

Ähnlich wie die Studenten des Projekts standen auch wir vor einigen Schwierigkeiten. Vor allem die Recherche stellte sich als sehr schwierig heraus, da weder die Off- noch Onlineliteratur viele erdachte Fragenstellungen beantworten konnte. Hier ist ersichtlich, dass E-Learning noch ein sehr junger Zweig der Pädagogik ist, wo noch nicht sehr viele Ergebnisse publiziert wurden. Fragstellungen nach einer geeigneten Einheiteneinteilung, oder die Authentizität von Videoaufzeichnungen (Fernsehstudio versus Aufzeichnung im Hörsaal) mussten unbeantwortet bleiben. Auch eine Kommunikation über den Blog stellte sich als tückisch heraus, da ein Gruppenmitglied über einen längeren Zeitraum in den Ferien in Italien arbeitete und von dort nicht auf den Blog zugreifen konnte. Zudem wurden im Blog anscheinend die Verzeichnisstrukturen geändert, so dass von der Hauptseite von Steffan (/0056641/) nicht mehr auf die einzelnen Themengebiete zugegriffen werden kann. Nur durch Zufall entdeckten wir, dass über einen Umweg (die letzten publizierten Stories werden am rechten Rand angezeigt) ein Zugriff noch möglich ist.

9. Literatur:
Ballin D., Brater M. (1996). Handlungsorientiert lernen mit Multimedia. Lernarrangements planen, entwickeln und einsetzen. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag.

Delius R. (2005). Kooperatives Lernen in der Vorlesung. Online im Internet: http://wwwcs.uni-paderborn.de/cs/ag-szwillus/lehre/ss05/ProSem/Delius.pdf

Dick E. (2000). Multimediale Lernprogramme und telematische Arrangements. Einführung in die didaktische Gestaltung. Nürnberg: BW Bildung und Wissen Verlag.

Hasebrook J. (1995). Multimediapsychologie. Berlin, Oxford: Spektrum Akademischer Verlag.

Haussner S., u.a. Vom E-Learning zu E-Campus – Hamburgs Hochschulen auf dem Weg zu einer integrierten E-Learning- und IT-Dienste-Infrastruktur. Online im Internet: http://wwwcs.uni-paderborn.de/cs/ag-szwillus/lehre/ss05/ProSem/Delius.pdf

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