knowledge is a weapon. arm yourself.
Montag, 3. Oktober 2011
IPv6: Brave new world?
Meine erste hands-on Konfrontation mit IPv6 hatte in beim Austauschstudium. Ich war im Jahr 2003/04 Student am Information, Networking & Telecommunications Institut an einer Cisco Academy. Wir wurden dort auf die CCNA Zertifizierung vorbereitet und hatten viel mit IPv4 zu tun: Subnetting, etc. Natürich kam auch die Sprache auf IPv6. Die neue Version des Protokolls wurde bereits im Jahre 1998 definiert; fünf Jahre später sprachen wir in einem Umfeld, das sich professionell genau mit dieser Materie beschäftigte darüber, dass sich diese Technologie jetzt endlich langsam, aber doch bald, durchsetzen würde.
Das war vor acht Jahren; in dieser Branche eine halbe Ewigkeit. Anno 2011 lassen sich nun endlich ernsthafte Bestrebungen dahingehend feststellen, dass dieses Konzept in absehbarer Zeit den nötigen Grip auf die Strasse bekommt um den Vorgänger abzulösen; siehe z.B. World IPv6 Day.

Nun, ich bin mir sicher, dass die Explosion von vernetzten Geräten und die damit immer schwierigere Situation, was die Verfügbarkeit von IP-Adressen betrifft, damit zu tun hat, allerdings stellen sie uns als Gesellschaft auch vor eine verschärfte Situation in Sachen Persönlichkeits- und Datenschutz.
Die Inhärente Möglichkeit allem Vernetzten eindeutige Adressen zuzuweisen vereinfacht die Identifizierung, mit allen guten, wie auch schlechten Seiten. Es mag Zufall sein, und wenn dem so ist, so kann man der Tatsache, dass sich gerade dann, wenn Schrie und Diskussionen um Notwendigkeit, Sinn und Unsinn von Netzneutralität und Priorisierung von Web-Traffic immer lauter werden, schlussendlich doch ernsthafte Bewegung in die Sache zu kommen scheint. Es wäre jedenfalls schön, wenn nicht ausschliesslich wirtschaftliche und politische Interessen die Auslöser für die Etablierung dieser neuen Technologie sein werden, wenn sie auch zweifelsohne zumindest ein Zünglein an der Wage darstellen.

Auch in Zeiten vor IPv6 ist Identifizierung und Tracking in vielen Facetten an der Tagesordnung. Das neue Protokoll bietet eine Vereinfachung und einen Ausbau solcher Szenarien. Wir sind als Gesellschaft gefragt, die Normen so zu setzen, dass wir nicht weiter in Richtung orwell'sche Weltordnung schlittern. Sich aus Angst vor Unkontrollierbarkeit der neuen Technologien sich vor diesen zu verschliessen halte ich jedoch für den falschen und einen reaktionären Ansatz.
Es ist an uns, dass wir uns darum kümmern, dass allen in einer technologisierteren Welt Grundrechte zuteil werden. Diese Grundrechte mögen sich im Laufe der Geschichte verändern, mögen erweitert werden, wie sie das seit jeher getan haben.
IPv6 ist eine weitere dieser Herausforderungen, die eine potentiell gesellschaftsveränderne Technologie darstellen kann. Es ist bei weitem nicht die erste -- fragen wir bei den Ägyptern nach -- und wird sicher nicht die letzte sein.

... comment

Online for 4804 days
Last update: 2012.10.24, 00:23
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics
... galleries

... ::collabor:: home
search
 
calendar
Oktober 2011
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 1 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 
 
recent updates
Markttransparenz: Geld...
"Geld sparen im Einkaufs-Netz" ist ein Artikel aus...
by mario.rader.uni-linz (2012.10.24, 00:23)
Gesellschaftliche Transparenz:...
"Run auf das digitale Amt hält an" ist ein Artikel,...
by mario.rader.uni-linz (2012.10.23, 23:46)
Zeitalter der Transparenz:...
"The Boy in the (Filter) Bubble" ist ein Artikel, der...
by mario.rader.uni-linz (2012.10.23, 22:30)
Computers For Cynics:...
Ted Nelson hat auf YouTube eine 8-teilige Serie von...
by mario.rader.uni-linz (2012.06.14, 18:46)
TV 2.0
Dass der Second und Third Screen auch immer mehr mit...
by mario.rader.uni-linz (2012.05.23, 19:41)

xml version of this page

made with antville