Weblog von Senida
Sonntag, 20. Mai 2007
5. HÜ - "Internet-Geschäftsmodelle" nach Laudon u. Laudon.
Begriffserklärung - Geschäftsmodell

Nach Laudon u. Laudon wird ein Geschäftsmodell als eine „Abstraktion des Wesens eines Unternehmens, der Art und Weise, wie dieses Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen zur Verfügung stellt, und der Art und Weise, wie das Unternehmen Wert generiert“
definiert.

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie das Unternehmen Produkte oder Dienstlestungen erzeugt, bereitstellt und vertriebt, und zeigt damit den Beitrag des Unternehmens für Kunden und zur Wertschöpfungskette


INTERNET- GESCHÄFTSMODELLE

Alle tragen auf die eine oder andere Weise zu einer neuen Form der Wertschöpfung bei. Sie stellen dem Kunden ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung zur Verfügung, sie stellen zusätzliche Informationen oder Dienste zu zu einem traditionellen Produkt oder Dienstleistung bereit oder sie bieten ein Produkt bzw Dienstleistung über das Internet kostengünstiger als über die traditionellen Vertriebswege ein.


1. Allgemeine Geschäftsmodelle


Unternehmen konzipieren ihre Geschäftsmodelle so, dass sie einen bestimmten Wertefluss bewältigen. Die Geschäfte können auf One- to- One-, Many-to-One-, One-to-Many- und Many-to-Many-Basis betrieben werden. Jede Variante erfordert eine andere Architektur, um Käufer und Verkäufer zu vernetzen.

Im Eins-zu-Eins-Modell existiert eine direkte Beziehung zwischen Käufer und Verkäufer.Ermöglicht wird dies durch digitale Technologien, die den Unternehmen helfen, Absatzmittler in der Wertkette zu umgehen. So umgeht Amazon.com die Buchhandlungen und verkauft direkt an die Kunden. Die Anbieter nutzen einen neuen Vertriebsweg und ermöglichen den Käufern den Online-Einkauf. Sie verdienen ihr Geld mit einer kostenorientierten Preisbildung und mit Werbung.

Im Many-to-One-Modell tritt das Unternehmen als Interessenvertreter des Käufers auf, indem es ein für ihn interessantes Angebot zusammenstellt. Mohanbir Sawhney hat solche Sites Meta-Mittler genannt.
Beispiele sind edmunds.com für Produkte und Dienstleistungen rund um den Autokauf, und theknot.com für alles, was Brautleute interessiert. Das Unternehmen kann auch die Aufgabe übernehmen, die Preise möglichst zahlreicher verschiedener Hersteller für ein Produkt zu vergleichen, wie es CompareNet tut. Die Einnahmen stammen bei diesem Modell aus den Transaktions- und Werbegebühren.


2. Erweiterte B2C- Geschäftsmodelle

B2C-Geschäftsmodelle gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. Einige Beispiele werden im Folgenden beschrieben.

In E-Commerce-Shops werden Waren oder Dienstleistungen zum Verkauf angeboten. Ihre Erfolgsaussichten sind dann am größten, wenn sich ihre Angebote für den elektronischen Vertrieb eignen. Alex Birch, Philipp Gerbert, Dirk Schneider und ihre Kollegen bei der McKenna Group nennen in diesem Zusammenhang fünf besonders geeignete Produktkategorien:

1. Produkte, die im Online-Handel niedrigere Transaktionskosten als in der Offline-Welt verursachen (Bücher, Software)
2. Produkte, für die kontextabhängige Zusatzinformationen wichtig sind (Reisen, Gesundheitsprodukte)Produkte, die durch ein gutes Kundenfeedback weiter verbessert und angepasstwerden können (Computer, Autos)
3. Produkte mit hohen Qualitätsanforderungen, die jedoch nicht konkret bei jedem Kauf geprüft werden müssen (starke Marken)
4. Produkte, die beim Versand über Logistikanbieter eine hohe Gewinnmarge haben.

Portale sind Eintrittstore. Sie haben sich aus Websites, wie etwa Suchmaschinen-Sites, allmählich zu Informationszentren entwickelt, die Nachrichten, Meinungen und Fakten anbieten. Diese Veränderungen wurden mit der Absicht vorgenommen, die Surfer länger auf den Sites zu halten, damit sie mehr Seiten ansahen, was wiederum höhere Werbeeinnahmen einbrachte.

Ein "B2B-Portal" stellt einen Marktplatz für eine bestimmte Branche oder auch für bestimmte Funktionen für eine Vielzahl von Branchen dar. Branchenportale sind etwa e-STEEL oder e-Plastics. Die jeweilige Branche ergibt sich oft schon aus dem Namen des Portals. Funktionsportale dagegen dienen dazu, die Kunden bei der Ausführung bestimmter Geschäftsfunktionen zu unterstützen, etwa beim Einkauf von Werbedienstleistungen, bei der Logistik oder bei Personaldienstleistungen.

Infomediäre stellen eine leichte Abwandlung des Portalkonzepts dar. Ein Infomediär stellt nicht nur Informationen bereit, sondern schafft auch Inhalte oder handelt mit ihnen. Im weitesten Sinn besitzt ein Infomediär Informationen, Wissen oder Erfahrungen und handelt damit. Wenn travelocity.com Gratisinformationen über Reisegebiete und Britannica.com eine kostenlose Nutzung der digitalen Ausgabe ihrer Enzyklopädie anbieten, treten sie als Infomediäre auf. Jeder Inhaltsanbieter könnte als Infomediär bezeichnet werden.

Ein "B2B-Infomediär" erzeugt Inhalte und bereitet sie auf, um sie auf der eigenen Website anzubieten oder an interessierte Abnehmer, darunter auch Portale, zu liefern. Bei ZDNet.com etwa werden unter der Regie von Ziff Davis Computer- und Softwareinformationen veröffentlicht.

Auf einem B2B-Marktplatz betreiben Anbieter und Käufer elektronischen Handel. Steven Kaplan und Mohanbir Sawhney unterscheiden vier Arten von B2B-Marktplätzen, wie in folgender Abbildung dargestellt wird.

"Ertragsmanagement"
Beim Ertragsmanagement, dem so genannten Yield Management, versucht ein Unternehmen in Bereichen mit schwankenden Preisen und Angeboten, seine Auslastung kurzfristig möglich kostengünstig zu optimieren.

"MRO-Artikel"
Auf einem Marktplatz für MRO-Artikel können Unternehmen geringwertige Wirtschaftsgüter wie Büromaterial und Computerzubehör systematisch bei spezifischen Lieferanten beschaffen.

"Börse"
Eine Börse ermöglicht es den Käufern, Verbindung zu Anbietern aufzunehmen und Transaktionen zu täglich wechselnden Preisen abzuwickeln, um bestimmte Produktionsgüter zu beschaffen.

"Kataloge"
Kataloge bieten den Käufern schnelle Einblicke in das Produktangebot und die Preise branchenspezifischer Anbieter. Ihre Vorteile liegen in einer höheren Bequemlichkeit für die Kunden und niedrigeren Transaktionskosten.



Quellen:

1. Laudon K., Laudon J., Schoder D., (2006). "Wirtschaftsinformatik", Pearson Studium, München

2. Internetquelle: Onpulson - Wissen für Ihren Erfolg


Verweis auf der KollegInnen:

Leitner Jürgen
Christian Bernhard Munz
Ulrike Pfeffer

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