Donnerstag, 4. November 2004
Textexzerpt R. Kuhlen
Inhalt:
I. Kollaboration und Kommunikation – nicht in kulturkritischer, sondern in politischer Absicht.

II. Kollaboratives Arbeiten und einige Konsequenzen

III. Herausforderungen der Kollaboration

IV. Die globale Dimension des kommunikativen Paradigmas
I. Kollaboration und Kommunikation – nicht in kulturkritischer, sondern in politischer Absicht. Kollaboration und Kommunikation

R. Kuhlen schreibt dass sich nicht nur Autoren kollaborativ verhalten , sondern auch Texte/Dokumente selber. Es ermöglicht die reale und gleiche Vernetzung mit anderen Texten, damit der eigene Text zu einem offenen System wird.
Das nicht-lineare Speichern von Gedanken, Texten, Bildern beschäftigte die Menschen schon lange und findet nun Ausdruck im kollaborativen schreiben. Doch es gibt auch kritische Ansätze wie von Simanowski der das kollaborative publizieren als "Tod des Lesers" sieht, der zwanghaft jeden Link verfolgt. (vgl. Kuhlen, Frankfurt 2004, S2)


II. Kollaboratives Arbeiten und einige Konsequenzen

2.1 Der Ausgangspunkt für die Betrachtung des kollaborativen publizierens ist es die Produktion von Wissen als eine Neuaufbereitung und Ergänzung von schon bestehenden Wissen zu sehen. Mit dem Ziel die Texte öffentlich zugänglich zu machen und sie als Allgemeingut zu sehen.

2.2
Das Problem der Durchsetzung des Systems ist dass
- die Autoren weder individuelle Anerkennung noch
einen finanziellen Profit haben. Somit schwer
durchsetzbar für unser ökonomisch orientiertes
Wirtschaftssystem.
Wissen und Information wird noch immer als
kostbare Ware gehandelt, trotzdem gibt es bereits
erfolgreiche kollaborative Projekte wie z.B. die
Wikipedia.
- das Rechtssystem die Entwicklung bremst,
während die Technik die Möglichkeiten des
kollaborativen publizierens vorantreibt. (vgl. Kuhlen, Frankfurt 2004, S 5-7)


III. Herausforderungen der Kollaboration

a) Kollaboration in der Wissenschaft
R. Kuhlen spricht von dem open access, welcher sich auf wissenschaftlicher Ebene immer mehr durchsetzt. Veröffentlichung und Vervielfälltigung wird nicht mehr als individueller Akt gesehen, sondern das Wissen wird zugänglich auf Wissensportalen veröffentlicht. Wichtig für die Zukunft ist es neue Anreize für die erbringung individueller Leistung zu setzten.(vgl. Kuhlen, Frankfurt 2004, S 8-9)

b1) Kollaboration im Wissensmanagement
Wissen wird nicht als statisch gegenwärtig und bei Bedarf verfügbar gesehen. Sondern es ist das Ergebnis von Kommunikationsprozessen.
Es ermöglicht das Vereinen von Wissen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen. (vgl. Kuhlen, Frankfurt 2004, S 9-10)

b2) Stellungnahme
Das Wissensmanagement in der Vorlesung Schlüsseltechnologien kann von den Studenten optimal genützt werden. Sie profitieren gegenseitig von ihrem erarbeiteten Wissen und können sich dadurch Hilfestellungen geben. Die collabor-Plattform ermöglicht die Interaktion der Studenten untereinander. Durch die Betreuung der Teletutoren sowie dem Moderator werden immer wieder Reize gegeben um im Prozess des Wissenserwerbs voranzukommen.


c1) Kollaboratives Lernen
Das Kollaborative Lernen hat den Vorteilden individuellen Wissensstand nicht als statisch, auswendig gelernten Inhalt zu sehen. Das Wissen der User soll sich im Diskurs mit anderen Lernenden ständig weiterentwickeln. Unter Einbezug von anderen Quellen soll es möglich sein so sein Wissen zu vernetzen.

c2) Stellungnahme
Diese neue Form des Lernens bietet den Studenten die Möglichkeit eines vollkommen neuen Wissenserwerbs. Wird im studentischen Alltag oft in kürzerster Zeit das prüfungsrelevante Wissen auswendig gelernt, so bietet das kollaborative lernen hingegen einen Prozess des Verstehens und Praktizierens an. Das System bereitet den Studenten auf das lebenslange Lernen vor, welches in der heutigen Gesellschaft ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Im Hinblick auf zukünftiges Studieren, gibt uns die in Salzburg angebotene LV die Möglichkeit sich über einen bestimmten Zeitraum mit einem Thema zu befassen, dafür zu recherchieren und zu sehen was andere Personen darüber schreiben. Wichtig für die Umsetzung der LV ist jedoch die Betreuung des Moderators, der laufende Aufgabenstellungen vergibt. Sowie kompetente Ansprechpersonen falls Probleme auftauchen.


IV.Die globale Dimension des kommunikativen Paradigmas

Die Forderung nach dem Right to communicate (r2c) wird mit zunehmend neuer Technik ein wichtiger Diskussionspunkt. Der Begriff Kommunikationsfreiheit ist in diesem neuen Verständnis das Recht eines Jeden, in einen freien Austausch von Wissen und
Information eintreten und sich kollaborativ, teilend, unbeschränkt durch Autoritäten oder
technische Restriktionen an der Produktion von neuem Wissen und neuer Information beteiligen
zu können.(Kuhlen, Frankfurt 2004, S 12)
3 Parteien geben ihre Bedenken rund um das r2c bekannt:
* das Politische Argument:
- sieht die Gefahr der Medienkontrolle
- hat Zweifel ob es als Menschenrecht anerkannt
würde.
* das Medienbezogene Argument:
- Missbrauchsmöglichkeiten der Zensur könnten
entstehen.
- Unsicherheit steigt
- Medien sichern die Wahrung der demokratischen
Öffentlichkeit.
* das Menschenrechtliche Argument:
- r2c ist schwierig zu kontrollieren, es wäre besser
die bestehenden Gesetze (Recht auf freie
Meinungsäußerung) zu festigen.

 
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Last update: 2005.01.21, 15:30
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