Auch ich finde die Idee der interaktiven Beteiligung an Informationsaustausch durch Weblogs förderungswürdig. Vorallem der Einbuße an Macht der MSM (Mainstream Medien) sehe ich positiv entgegen. In diesem Zusammenhang begrüße ich eine Versammlungsfreiheit in den digital audiovisuellen Medien und sehe dabei die Chance der Loslösung der Bevölkerung von den Meinungsbildenen Mainstream Medien. Dies kann zu einem völlig neuen Selbsbewusstsein führen. Menschen werden wieder fähig sein sich abseits der populären Strömungen ihre Eigene Meinung zu bilden und diese auch über die neuen Medien zu verbreiten. Ein neues Selbstverständnis von Demokratie könnte so entstehen. Nur die momentane Umverteilung von arm zu reich und die daraus resultierenden Existenzängste wirken einer freieren Demokratieentwicklung entgegen. virtualisierung von öffentlichkeit und medien

Jedoch sollte man zu diesem Zeitpunkt nicht nur registrierte Weblogs als Grundlage für die Schaffung von alternativer Gegenöffentlichkeit sehen, sondern auch die unzähligen, teils versteckten online comunities als, meines Erachtens sogar noch wichtigeren Teil, betrachten. Oft entwickeln sich in themenspezifischen online-communities, abseits von ihren Gründungsinhalten, Diskussionen über ganz andere Themen. Der Informationsaustausch dabei funktioniert hierbei meist nicht über Weblogs sondern entweder in sogenannten Lobby's bzw. deren Foren. Aufgrund der Vergänglichkeit von Information in solchen Lobbys und teilweise auch in unstrukturierten Foren lassen sich diese Instrumente schwerer mit Weblogs, die eine sugzessive strukturiertere Anhäufung von Information beinhalten, vergleichen. Ich neige sogar zu behaupten, dass in der momentanen Form von Internetnutzung und -verständnis Weblogs eher eine Unterstützende Rolle von online-communitys verkörpern sollten, und nicht als alleiniges Instrumentarium zur interaktiven Informationsvermittlung fungieren sollten. Unter diesen Umständen ließen sich vielleicht mehr Menschen mit strukturierten Webloginhalten erreichen.