Daniels interaktiver Medienblog
Dienstag, 16. Juni 2009
Theseus – Web 3.0 als Großprojekt
von Daniel Djukic

Bestrebungen das Internet in eine semantische – also intelligente Richtung – zu lenken, gibt es basierend auf den visionären Gedanken von Tim Berners-Lee immer wieder. So hatte bereits vor mehreren Jahren die deutsche Bundesregierung in Kooperation mit Frankreich ein Forschungsprojekt für „intelligentes Internet“ ins Leben gerufen. Von diesem Projekt (Quaero, www.quaero.org) sind die deutschen Verantwortlichen letztenendes abgesprungen, um das Projekt effizienter im eigenen Kreis weiterzuführen.

Theseus (theseus-programm.de) – wie das Forschungsprojekt nun heißt – ist eine Kooperation von führenden deutschen Thinktanks, wie etwa Empolis (www.empolis.de), der Fraunhofer-Gesellschaft (www.fraunhofer.de), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (www.dfki.de) und anderen universitären Forschungseinrichtungen. Unterstützt wird die Entwicklung von Aspekten für ein nach semantisch basierten Vorstellungen vom deutschen Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung mit etwa 90 Millionen Euro. Auch Kooperationspartner aus der Wirtschaft sind beteiligt – so sind Forschungsstellen von Bertelsmann, Siemens, Lycos und SAP in das Projekt involviert.

Konkret geht es darum, semantische Anwendungen zu entwickeln, die nicht, wie in der Vergangenheit üblich, lediglich via herkömmlicher Verlinkungen funktionieren, sondern vielmehr auf selbständiger Basis die inhaltliche Bedeutung von Text erkennen und dementsprechend zu weiteren vernetzten Informationen verarbeiten können. Die erwarteten Ergebnisse sollen, sicherlich auch auf die Vormachtstellung von Google abzielend, im Bereich völlig neuer Geschäftsideen stehen. Neuartige Produkte bei denen Peer-2-Peer-Anwendungen – also die Nutzer des Web selbst – in Verbindung mit semantisch arbeitenden Suchmaschinen und anderer Software-Applikationen im Mittelpunkt stehen, sollen etwa im Bereich einer revolutionierten Art und Weise der Informationsbereitstellung liegen. Völlig neue Geschäftsmodelle im Rahmen eines so titulierten „Smart Webs“ sind hier im Bereich des möglichen.

Ein einfaches Beispiel: Ist etwa ein Internet-User an der Wetterprognose für sein Urlaubsziel interessiert, wird ihm mithilfe solcher semantischer Anwendungen nicht nur ein einfacher Link, wie etwa bei der Google-Suche geliefert; es werden vielmehr von neuer Software, semantisch in Zusammenhang gesetzte „Informations-Wolken“ geliefert, die in Kontext mit der Sucheingabe stehen. Die Bereitsteller der Information rücken also in den Hintergrund und der User hat die Möglichkeit sich nur mit dem auseinanderzusetzen, was für ihn von tatsächlichem Interesse ist – nämlich mit der Information. Die Bereitsteller solcher Informationen sind nun viel breiter gefächert und können ihrerseits unabhängig voneinander einen gewissen kapitalen Gegenwert für die Beretstellung der Information verlangen.

Das Projekt Theseus entwickelt sich hier in verschiedenste Richtungen: So wird im Rahmen des Unterprojektes „Medico“ (theseus-programm.de/anwendungsszenarien/medico/default.aspx) die „Schaffung einer Bildsyntax und semantikbasierter Bildvokabularien, die den Aufbau einer intelligenten, skalierbaren und robusten Suchmaschine für den medizinischen Bereich ermöglicht“, forciert. Es wird also versucht – Kongruenzen in digitalen Bildern semantisch basiert zu erkennen und diese, in diesem Falle für medizinische Zwecke zu nutzen. Die Möglichkeiten der Anwendungen – auch für den privaten Nutzer – scheinen hier nahezu unbegrenzt.

Auch in anderen Bereichen – etwa der semantischen Ordnung von Informationen, der Sicherung von Kulturgütern oder der Optimierung von Geschäftsprozessen mittels „intelligenter“ Software – wird intensiv geforscht. Das Web 2.0 und somit auch die Anwendungen von Google bekommen also starke Konkurrenz aus Deutschland, wo bereits seit Längerem einen Schritt weiter gedacht wird: nämlich in Richtung Web 3.0, welches eine Erweiterung des bisher bekannten Web 2.0 durch semantische, also intelligente Aspekte, darstellt

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