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Montag, 18. April 2005
Weblogs - Aus für die leere Lehre
Martina.Augl.uni-linz, 15:39h
Ich bin der Ansicht, dass Weblogs eine dem Zeitgeist entsprechende Möglichkeit sind, der Lehre wieder mehr Sinn und qualifizierten Inhalt zu geben. Vor allem an Universitäten können Weblogs es schaffen, Isolation abzubauen und kooperatives Arbeiten zu fördern. Aber zuerst noch ein paar allgemeine Gedanken zum Thema Weblogs: Die "New Media" bieten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. War Gestaltung und Meinungsäußerung im Internet bis vor kurzem nur jenen vorbehalten, die in Bereichen wie HTML, FTP und Benutzung von Web-Editoren daheim waren, so wird das Medium Internet allmählich dem gerecht, als was es eigentlich von einigen Pionieren erträumt wurde: Als Ermöglicher des so genannten Hypertext, also kooperativen Publizierens, wie es Ted Nelson bereits vor 35 Jahren forderte. Weblogs reagieren auf diese Forderung des netzwerkartigen Kommunizierens und Publizierens und ermöglichen darüber hinaus dem "gewöhnlichen Home PC Benutzer", das Internet als Sprachrohr in die Welt zu benutzen. Weblogs bringen viele Vorteile mit sich (angeregt von Prof. Mittendorfers kurzer Einführung zum Thema Weblogs):
Und so kehren wir zum eigentlichen Thema dieses Berichts zurück: Die Wohl trivialste Nutzung bietet das Veröffentlichen von Lehrveranstaltungsunterlagen auf einem Weblog. Nun ist dies keine Weltneuheit, aber es kann als Unterstützung für die Lernenden dienen, die somit alles Wesentliche an einem Ort finden können. Durch die Möglichkeit der Integration von anderen Dateien wie Powerpoints oder Texten aber auch Verlinkungen mit anderen Webspaces, bietet sich dem Lehrenden eine sehr einfache Variante, seine Unterlagen öffentlich zugänglich und vor allem interessanter zu machen; denn Weblogs erlauben auch die Einbindung von Audio- und Videoclips, die bereits auf Digitalkameraniveau passable Ergebnisse liefern
Aber auch die Lernenden profitieren vom Einsatz der Weblogs in der Lehre: Zum einen stellen sie ihnen einen freien Platz zur Verfügung, ihre Arbeiten und sonstige Gedanken zu veröffentlichen. Zum anderen erlaubt die einfache Handhabung der Weblogs auch Nicht-Informatikern den Sprung zum Publizieren im Internet. Dies ist meines Erachtens ein großer Mehrwert für die Lehre, da langwierige Schulungen obsolet werden und ein Hintergrundverständnis verwendet wird, das auf dem Wissen einer großen Mehrheit, vor allem im universitären Bereich, beruht. Nutzt beispielsweise ein Studierender seinen Weblog für ein Projekt auf der Universität, kann er nicht nur täglich neue Ideen hinzufügen, sondern ältere Blogs durchsehen und verfolgen, wie sich sein Projekt eigentlich entwickelt hat. Auf diese Weise wird Lernen möglich.
Lernen erfolgt aber auch dadurch, dass publizierte Weblogs öffentlich sind und darauf reagiert, referiert sowie
Ein weiterer Vorteil für die Lehrenden ist die verbesserte Transparenz des Arbeitsprozesses der Studierenden. Durch die chronologisch geordneten Einträge sieht der Pädagoge, wie der Studierende im Rahmen seines Projekts vorgegangen ist. Seine Denkmuster lassen sich so leichter nachvollziehen. Außerdem kann der Lehrende gegebenenfalls in den Arbeitsprozess eingreifen, wenn er merkt, dass sein "Schützling" in eine komplett falsche Richtung läuft. Durch die Möglichkeit der Mehrwegkommunikation ist es generell leichter für Lehrer und Schüler einen gemeinsamen Dialog aufzubauen und die Schranken der Hierarchie zu überwinden.
Auch Außenstehende können von Weblogs lernen, indem sie beispielsweise die Chronologie des Universitätsprojekts nachvollziehen und aus den einzelnen Schritten lernen, was nun zum Erfolg geführt hat und was nicht.
Oftmals wird Instrumenten wie Wikis oder Weblogs vorgeworfen, sie würden kein objektives Wissen erzeugen, sondern einfach nur Individualmeinungen der breiten Öffentlichkeit vertreten. Diese Behauptung finde ich etwas voreilig; denn zum einen befinden sich unter den Mitgliedern sehr wohl so genannte Experten, die wissen, worüber sie schreiben. Zum anderen ist vor allem die Kultur von Weblogs sehr auf Qualität und Seriosität bedacht. Durch die Vielzahl an Mitgliedern werden "inakzeptable" Beiträge schnell identifiziert und von der Plattform entfernt bzw. werden falsche Aussagen richtig gestellt. Für mich ist das ganze nicht so sehr eine Frage von Objektivität, sondern eine Frage von Kritikfähigkeit und Öffentlichkeit der Beiträge - im Endeffekt auch eine Frage der Kultur.
Um nicht nur von Vorteilen zu sprechen, möchte ich auf den Beitrag von Hannes Guttmann verweisen, der vor allem die technische Ausgestaltung von Collabor kritisch unter die Lupe nimmt. Weiterführend: ... link (3 comments) ... comment |
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