Learnlog Gerd Komaromy |
Sonntag, 23. April 2006
Soziale Netze - im Netz der Netze -
Gerd.Komaromy.Uni-Linz, 18:50h
Unter einem sozialen Netzwerk soll eine eigenständige Form, der Koordination von Interaktionen verstanden werden, deren Kern die vertrauensvolle Kooperation autonomer, aber interdependenter (wechselseitig voneinander abhängiger) Akteure ist, die für einen begrenzten Zeitraum zusammenarbeiten und dabei auf die Interessen es jeweiligen Partners Rücksicht nehmen, weil sie auf diese Weise ihre Ziele besser realisieren können als durch nichtkoordiniertes Handeln. (Dr.Johannes Weyer: Soziale Netzwerke- Konzepte und Methoden der sozialwissenschaftlichen
Netzwerkforschung.München, 2000. S.11) Soziale Netzen wird in letzter Zeit immer mehr Bedeutung nachgesagt. Sie geben uns quasi vertraute und hilfreiche Informationen die wir über ein Produkt oder eine Dienstleistung über den Hersteller oder Anbieter sonst nie bekommen würden. Hiermit gemeint sind Vorschläge wie etwa: „Leute die dieses Produkt gekauft haben, haben auch jenes gekauft..“ Was soll uns das sagen? Nun, einerseits bin ich der Meinung, dass mehrere Köpfe immer besser sind als einer. Das heißt, wenn ich mir vornehme eine neue CD zu kaufen, die man dem Genre X zuordnen kann, ich aber mit diesem Genre noch nicht so vertraut bin, dann besteht hier die Möglichkeit mich durch andere Personen klug zu machen und eventuell auf CDs des gleichen Genres hingewiesen zu werden. Denn alles was solche Internetseiten mit diesem Service machen, ist eine Auflistung zu geben, wer welche CDs gekauft. In der Regel sind das das CDs mit ähnlichem Inhalt, bzw. aus einem ähnlichen Genre. Ich habe zB gerade kürzlich von diesem Feature profitiert, als ich eine Geburtstagsgeschenk für einen Bekannten gesucht hab und ihm schlussendlich eine CD kaufen wollte. Als ich dann diese CD gefunden habe, wurde ich durch dieses Service auf eine weiter hingewiesen, die sich dann als Volltreffer herausstellte. Ein weiterer Vorteil, insbesondere für Unternehmen, wenn Sie auf so genannte Blogs vertrauen ist die Möglichkeit Kunden-orientiert zu handeln und produzieren. Als Beispiel kann man hier den Spielwaren Hersteller LEGO© nehmen, der in den letzten Jahren immer mehr auf die Postings von Fan-Blogs (http://community.livejournal.com/legos/) achtet und diese Wünsche und Äußerungen dann in die Produktgestaltung mit einbezieht. Mit Hinblick auf diesem Phänomen kann man erkennen, dass sich soziale Netze auch durch eine Gewinn/erfolg Beziehung ausdrückt. Gemeint ist die Tatsache, dass die LEGO© Fans etwas davon haben wenn sie ihre Kommentare posten und LEGO© wiederum hat etwas davon (gesteigerte(r) Umsatz/Verkäufe) auf die Postings zu hören. Grundlage für soziale Netzwerke ist ein gegenseitiges Vertrauen in die Verlässlichkeit des Gegenübers. Das bedeutet, dass wenn ich mich in einen Blog einklinke, dann gehe ich davon aus, dass die Kommentare und Ratschläge ernst gemeint sind und der Wahrheit entsprechen. Gerade dieses Thema war in letzter Zeit öfters in den Medien, da man lesen konnte, dass sich Hotels positive Meinungen von Hotelgästen gekauft haben und somit das Vertrauen anderer Blog-Nutzer, die sich etwa auf Hotel-Foren über Hotels Meinungen holen wollten, missbraucht haben. Ob ein soziales netzwerk funktionierend ist oder nicht, erkennt man daran, dass es oft exponentiell schnell wächst, zum Teil global ausgerichtet sind, der Nutzen der Netzwerke steigt mit der Zahl der Teilnehmer und nicht zu vergessen, es ergeben sich Kontakte, die ohne diese Netzwerke höchst wahrscheinlich nicht zustande gekommen wären. Eines der am stärksten gewachsenen sozialen Netzwerke in den letzen Jahren sind die so genannten Single-Bören.. Rund 44Mio € haben die 2500 Singleportale, Partnerbörsen und Blinddate-Agenturen im Internet im Jahr 2004 in Deutschland erwirtschaftet - Tendenz stark steigend (Im Jahr 2007 sollen es bereits 117Mio € werden) Online Dating liegt – nach Arbeitsplatz und privaten Partys – schon auf Platz 3 unter den besten Tummelplätzen für suchende Singles. Im Jahre 2000 flirteten ca. 0,4% der Deutschen im Internet. Ende 2004 waren es schon rund 16%. Laut einer Studie der Universität Zürich liegt die Erfolgsquote für eine feste Liebesbeziehung via Internetpartnervermittlung bei 26%. (Quelle: Läsker, Kristina: Ein Mann für fünf Minuten. Süddeutsche Zeitung. März 2004. Brandstetter, B Der Traumpartner ist nur einen Mausklick entfernt. Die Welt, 29.11.2004) Die folgende Graphik gibt einen Einblick in das Wachstum von parship.de, eine der größten Partnerbörsen in Deutschland: Ich persönlich nutze soziale Netzwerke nur bei Beispielsweise dem online Urlaub buchen und ganz vereinzelt beim CD oder Bücher kauf. Bei Urlaubsbuchungen finde ich es deshalb sehr vorteilhaft, bzw. sinnvoll, da man trotz allem großteils auf die Meinungen anderer vertrauen kann und insbesondere bei hoch-preisigeren Hotels auf den Service wert legt und man nicht vor Ort enttäuscht werden möchte. ... link (1 comment) ... comment |
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