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Montag, 31. Mai 2004
Quantenkryptographie - die "sichere, erwünschte" Neuerung?

Die heutzutage verwendeten Verschlüsselungs- Methoden sind schon lange nicht mehr genug. Aus diesem Grund wird auch seit einiger Zeit an einem neuen Verfahren gearbeitet: der Quantenkryptographie. Jetzt endlich hat es auch den ersten richtigen positiven Versuch in Österreich gegeben.

Die alte kryptographische Verschlüsselung war nicht mehr ausreichend und somit hatten Hacker leichtes Spiel. Natürlich gab es ein System, das sicher war, das One-Time-Pad. Hier bestand jedoch das Problem, dass es einfach viel zu aufwendig war, und sollte der Schlüssel einmal verloren gehen, konnte man ihn nicht mehr verwenden.

Die Quantenkryptographie hingegen soll 100 Prozent sicher sein, da sie auf Naturgesetzen beruht. Jeder Eingriff oder Abhörversuch würde eine Störung im System bewirken und somit sofort entdeckt werden. Auch weiß man aus Erfahrung, dass ein Verschlüsselungsverfahren umso sicherer ist, je kürzer der Text und je länger der Schlüssel ist. Absolute Sicherheit wird genau dann erreicht, wenn der Schlüssel gleich lang bzw. länger als der Text ist. Das ist bei der Quantenkryptographie der Fall, denn hier ist der Schlüssel exakt gleich lang wie die Nachricht. Zeilingers Versuch einer verschlüsselten Überweisung war erfolgreich, und man plant bereits die ersten serienreifen Geräte 2008 auf den Markt bringen zu können.

Einen Schatten wirft jedoch die Entdeckung von englischen Physikern auf die Quantenkryptographie. Denn ihnen ist es gelungen, Photonen, mit einer Genauigkeit von 81 Prozent zu klonen. Somit stellt sich die Frage, ob die Quantenkryptographie in naher Zukunft auch weiterhin sicher sein wird. Vielleicht wird es bald möglich sein Photonen zu 100 Prozent zu klonen. Dennoch denke ich, dass die Quantenkryptographie immer noch sicherer sein wird als gewöhnliche Verschlüsselungsverfahren. Denn man sollte bedenken, wer überhaupt die Möglichkeit hat ein Photon zu klonen.

Selbst wenn es großen Organisationen möglich sein wird andere abzuhören, so werden Firmen und Banken und sonstige Unternehmen wenigstens von den "Hobby" Hackern verschont bleiben. Bisher war die Bedrohung meist von den unzähligen unbekannten Hackern weltweit gegeben. Doch wenn man das Ganze rational betrachtet: wer von denen hat die Möglichkeiten um Photonen zu klonen?? Niemand, denn da müssten sie sich schon auf diesem Gebiet auskennen und über die entsprechenden Mittel verfügen.

Eine weitere Frage, die sich stellt, ist die Einschränkung der Verschlüsselung. Man hat in letzter Zeit immer wieder Diskussionen über eine Beschränkung der Verschlüsselung auf 8-bit statt 16-bit gehört. Um weiterhin die Überwachung der Regierung zu ermöglichen und es ihnen nicht zu schwer zu machen spezielle Nachrichten abzufangen. Wenn sich die Quantenkryptographie nun durchsetzt und auch bald serienreif erscheinen soll, dann hat die Regierung keine Möglichkeit mehr zu kontrollieren wer welche Daten verschickt. Ich denke, dass es möglicherweise einige Versuche geben wird, zumindest Privatpersonen diese Option der Verschlüsselung vorzuenthalten. Mal sehen was die Zukunft bringt.


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eva.stegbuchner.uni-linz, Dienstag, 1. Juni 2004, 13:01
Sicherheit der Quantenkryptographie
Ich finde deinen Beitrag sehr interessant und das Thema allgemein spannend. Leider findet man ziemlich widersprüchliche Literatur, was die Sicherheit von Quantenschlüsseln betrifft. Ich kann mir jedoch auch vorstellen, dass auch diese - als 100% sicher angesehenen Schlüssel - irgendwann geknackt werden können.

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silvia.huber.uni-linz, Mittwoch, 2. Juni 2004, 09:38
absolute Sicherheit?
Kann ja sein das einmal absolute Sicherheit erreicht wird (was ich mir aber nicht so recht vorstellen kann), aber wie wird dabei der Faktor Mensch berücksichtigt. Es wird immer Personen geben die mit diesen Daten arbeiten, dh. am Anfang und am Ende der vermeindlich sicheren "Leitungen" sitzen. Kann man hier eine absolute Sicherheit garantieren......

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johanna.hauer.uni-linz, Dienstag, 1. Juni 2004, 17:53
Verbot der Quantenkryptographie

Die Idee der Quantenkryptographie hört sich wirklich interessant an und wird sicherlich in der Zukunft weiter für Gesprächsstoff sorgen. Jedoch kann ich mir nicht ganz vorstellen, dass Regierungen, die sich schon jetzt überlegen, ein Verbot von 'starker Verschlüsselung' auszusprechen, eine breite Verwendung der Quantenkryptographie erlauben werden. Sollten die staatlichen Institutionen beispielweise den Einsatz dieser vielleicht bald wirklich neu entwickelten Form der Verschlüsselung nur für ihre eigenen Zwecke nutzbar machen, für andere Personen allerdings verbieten, wird es dennoch schwer sein die Quantenkryptographie von organisierter Kriminalität fern zu halten. Um mehr über meine Meinung zu einem Verbot von 'starker Verschlüsselung' zu erfahren, empfehle ich, auf meinen Beitrag mit dem Thema 'Kryptographie - Verbot als Mittel gegen organisierte Kriminalität' zu klicken.

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