Der Public-Mindpool
Dienstag, 14. Juni 2005
Digital Rights Management
DRM bedeutet ausgeschrieben Digital Rights Management (digitale Rechteverwaltung) bzw. Digital Restriction Management (digitale Einschränkungsverwaltung). Durch DRM soll verhindert werden, daß Urheber- und Vermarktungsrechte an geistigem Eigentum verletzt werden. Im heutigen Computerzeitalter ist dieses Verfahren besonders bei Film- und Tonaufnahmen sowie Software oder elektronischen Büchern von enormer Bedeutung.

Durch DRM soll die Kopierbarkeit von digitalen Inhalten eingeschränkt werden. Somit würden die Zwangsabgaben für Kopierer oder CD/DVD-Rohlinge entfallen. Jedoch würde es durch die digitale Rechteverwaltung zu Datenschutzproblemen
kommen und durch derartige Systeme würde es zu Einschränkungen in der Bedienbarkeit von Computer-Dateien kommen.
(Wikipedia: Digital Rights Management)

Auch für Microsoft ist Digital Rights Management ein Thema von enormer Wichtigkeit. Besonders im Bereich Windows Media will Microsoft es Raubkopierern erschweren an urheberrechtlich geschützte Daten zu kommen.

Windows Media DRM ist bereits in der 10. Version erhältlich und ist eine Plattform, die mediales Material für Computer, tragbare Geräte, usw. schützt und zustellt. Besonders häufig wird diese Art von DRM während des Gebrauches von Microsofts eigenem
Mediaplayer dem Windows Media Player genutzt. Durch ihn können zum Beispiel direkt sowie indirekt Lizensen für Video- oder Musikdateien erworben werden.
(Windows Media DRM 10)

Jedoch gelang es Programmierern rund um den berüchtigten CSS-Knacker Jon Lech Johansen im April 2005 das System von Microsoft für DRM zu umgehen. Durch ihre alternative Client-Software "PyMusique" wird Zugriff auf iTunes Music Store und den seit längerem nicht mehr kostenlosen Napster gewährt.
Nachzulesen auf heise online

Wie wichtig das Thema Digital Rights Management ist, läßt sich daran erkennen das bereits in den Jahren 2000 und 2002 internationale Konferenzen abgehalten wurden. Im Jänner dieses Jahres fand dieses Zusammentreffen zum 3. Mal statt.
In dieser Konferenz wurden die technologischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Aspekte von DRM diskutiert.
(Digital Rights Management - 3rd Conference 2005 in Berlin)


Einen Bericht zur 3. DRM Konferenz vom 13. und 14. Jänner finden sie auf der Seite von Indicare: Report on the 3rd DRM Conference, Berlin, 13th and 14th January 2005

Auch Firmen wie Intel arbeiten bereits mit DRM, wie sich an diesem Artikel im englischen Inquirer feststellen läßt.

Weiters möchte ich auf den Weblog von Thomas Ellinger verweisen, der sich eingehend mit den Methoden des DRM befasst: Weblog von Thomas Ellinger


Kritiken an DRM

Nicht benutzerfreundlich:
Durch DRM wird die Kopierbarkeit eingeschränkt. Dadurch soll die Vervielfältigung von urheberrechtlich geschütztem Material verhindert werden. Aber durch diesen Schutz wird auch das Kopieren einer privaten Urlaubfilm-DVD unmöglich gemacht.

Datenschutz:
DRM-Systeme überprüfen an zentraler Stelle ob der betreffende Benutzer sein Medium überhaupt benützen darf. Dadurch können Benutzerprofile erstellt werden. Verletzung des Datenschutzes.

Firmen übernehmen Rechte:
Durch DRM-Systeme würde die Überprüfung von Urheberrechtsgesetzen nicht mehr in staatlicher sondern in der Hand von Unternehmen liegen.

Verlust von Benutzbarkeit:
Durch mögliche Firmenübernahmen oder Konkurse könnte es im Laufe der Zeit zum Verlust von DRM-Systemen kommen. Dadurch wäre es nicht mehr möglich digitale Medien, die mit so einem System arbeiten, abzuspielen.

illegales Sperren der Kopiermöglichkeit:
Das Kopieren von CD/DVD zum eigenen Gebrauch ist erlaubt. Weiters ist in verschiedenen Ländern digitales Material nur eine gewisse Zeit lang urheberrechtlich geschützt. Danach darf jedermann Kopien davon erstellen. Aber DRM-Systeme erlauben dies bis jetzt noch nicht.

Freiheit der Wissenschaft wird eingeschränkt:
Wissenschaftler befassen sich mit der Verbesserung von Kopierschutzmassnahmen. Wird jedoch eine Schwachstelle eines DRM-Systems offengelegt, kann es passieren, dass dadurch bereits gegen das Verbot der Umgehung von Kopierschutz verstossen wurde.
(Wikipedia: Digital Rights Management - Kritik)


Interessante Links:
Digital Rights Management
EU will Politik zum Digital Rights Management neu ausrichten
Mit Digital Rights Management direkt in den Zensurstaat


Abschließend möchte ich noch sagen, dass es zu jeder neuen Software, zu jedem neuen Kopierschutz, oder sonstigen Verfahren zum Schutz der Urheberrechte immer nach gewisser Zeit eine Möglichkeit geben wird um diesen Schutz wirkungslos zu machen. Denn wo ein neuer Schutz, da eine neue Möglichkeit ihn zu umgehen. Denn nicht nur die Entwickler solcher Schutzsysteme sind kluge Köpfe, sondern auch diejenigen die versuchen sie zu knacken.

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