Sabsi Interaktiv
Donnerstag, 20. Januar 2005
RFID in der Logistik am Beispiel des Einsatzes in Supermärkten

Der grundlegenden Vorteil weshalb sich RFID in naher Zukunft weiter in der Logistik etablieren wird ist, dass Daten ohne Berührung und ohne direkten Sichtkontakt übermittelt werden können. Damit wird vor allem die Lagerlogistik erleichtert. Auch Schmutz stellt im Gegensatz zu Barcodes kein Problem mehr dar. Da die RFID Tags wiederbeschreibbar sind werden Datenänderungen und Aktualisierungen ermöglicht und langfristige Identifizierung der Mehrwegbehälter sind möglich. Innerhalb eines Lagers sind Real time Inventuren denkbar. Ein täglicher Scan des Lagers würde somit die manuelle Inventur ersetzen.

Einsatzgebiet für Supermärkte:

Der Einsatz von RFID in Supermärkten ist besonders durch das Projekt der amerikanischen Supermarktkette Wal-Mart bekannt geworden. Wal – Mart setzt RFID in folgenden Bereichen ein.

Eingangslogistik

Da die Anzahl der Lieferanten für Wal-Mart enorm (100+) ist gestaltet sich die Koordination der Eingangslogistik dementsprechend komplex. Um die Komplexität zu reduzieren, werden Kartons und Paletten mit RFID- Etiketten versehen, wodurch ihr Eingang sofort vermerkt werden kann.

Analyse der Einkäufe

Mittels RFID lassen sich auch Einkaufsmuster vor allem zu bestimmten Anlässen (z.b. am Valentinstag) oder Saisonen (Ski- Saison) analysieren. Damit wird es einfacher Kundenanforderungen zu erfüllen. Es soll durch den Einsatz von RFID garantiert werden, dass die benötigten Produkte in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt im richtigen Regal und im richtigen Geschäft vorhanden sind. Auch ein Auffinden von bestimmten Produkten kann erleichtert werden.

Interne Logistik

Auch in der internen Logistik hilft RFID die Komplexität zu reduzieren. So werden Kisten und Paletten, die mit RFID- Etiketten ausgestattet sind, beim Eingang in Lagerhallen registriert. So können Inventuren vereinfacht werden. Auch ein wiederauffinden der Kisten wird erleichtert.

Bestelloptimierung

RFID hilft, die Bestellvorgänge und –mengen zu optimieren. So kann etwa der optimale Bestellzeitpunkt auf Artikelbasis festgelegt werden, und zu hohe Bestellmengen können sofort identifiziert werden. Auch verlorene Bestellungen können zurückverfolgt werden, und Informationen über Produkte, die sich schon längere Zeit in diversen Distributionszentren befinden, sind leicht abrufbar.

„Intelligente“ Einkaufswägen“

Unter intelligenten Einkaufwägen werden Einkaufswagen verstanden, die mit einem
Informationsassistenten ausgestattet sind. Dieses Gerät hilft dem Kunden, das von ihm gewünschte Produkt einfacher zu finden. Ebenso sind sogenannte Selbstzahl-Kassen möglich . Darunter versteht man, dass der Kunde Informationen über Anzahl und Preise der gekauften Waren an einem Bildschirm erhält und anschließend bargeldlos bezahlen kann. Aber auch intelligente Regale wurden bereits getestet. Hier wird direkt im Verkaufsraum die Bestandskontrolle durchgeführt, es wird dem System sofort gemeldet, wenn ein Artikel im Regal weniger wird. Ist das der Fall wird sofort eine neue Bestellung mit den notwendigen Bestellmengen veranlasst.

Supply Chain

Mittels RFID wird die Positionsbestimmung einzelner Güter an jeder Stelle der Logistikkette möglich. Sobald die Produkte im Geschäft ankommen, werden ihre Daten gelesen und erfasst, das heißt, Informationen über Menge und Standort der einzelnen Produkte sind im Unternehmen zu jeder Zeit aktuell vorhanden.
Sobald ein Mitarbeiter Produkte aus dem Lager entnimmt um diese ins Regal zu stellen, wird dies beim Passieren von dafür errichteten RFID- Toren registriert, und das Managementsystem weiß, welche Produkte in die Regale gebracht wurden. So kann die Abwicklungsdauer verkürzt, die Fehlerquote verringert und der Bedarf an Personal gesenkt werden. Aber auch die Produktivität der Distributionszentren sowie vor allem auch die der Verkaufsfilialen kann erhöht werden.

Nachteile

Nachteile, die den Einsatz in der Logistik zur Zeit noch etwas zügeln, sind vor allem Datenschutzgesichtspunkte. Durch die, dem Durchschnittskonsumenten nicht sichtbaren, Sender, hat man keinen Einfluss mehr darauf, welche Informationen preisgegeben werden und welche nicht. Durch empfindliche Empfänger können die Signale der Tags auch noch aus größerer Entfernung empfangen werden, was neue Formen der Industriespionage ermöglicht. Es gibt erste Bemühungen, die Chips an der Kasse zu deaktivieren, ähnlich wie bei Diebstahlssicherungen.

Ein weiterer Nachteil sind die noch hohen Kosten, die sich, abhängig von der Bauart
und Leistungsfähigkeit des Transponders, auf einige Euro bis zu wenigen Cent pro Stück belaufen. Zusätzlich müssen die verwendeten Geräte und Frequenzen erst bewilligt und zugelassen werden, was oft einen erheblichen Aufwand bedeuten kann. Außerdem muss RFID individuell angepasst und konfiguriert werden und auch die "Träger" wie z.B. Stapler darauf adjustiert werden. Der Stapler muss dann beispielsweise, um ein genaues Lesen der Daten zu ermöglichen, langsamer fahren.

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