Babs' Weblog
Sonntag, 3. Dezember 2006

RFID - Ein weiterer Schritt gegen die Privatsphäre?

Was heißt RFID?
RFID ist die Abkürzung für "Radio Frequency IDentification", das auf deutsch so viel wie Funk Frequenz Erkennung bedeutet.
Dieser RFID Transponder besteht aus einem sehr kleinem Chip, auch Tag genannt, umgeben von Drähten, die eine Antenne bilden und so zur Idntifizierung per Funksignal geeignet sind, sie funktionieren also ohne Batterie. Der Transponder enthält auf seinem Chip bestimmte Informationen und Daten, die von einem Lesegerät mittels elektrischer oder magnetischer Wellen gelesen werden können, ohne diese dabei berühren oder sehen zu müssen.

Die Chips werden zum Beispiel an Waren, Produkte und Verpackungen angebracht und vom Konsumenten durch seine geringe Größe kaum bemerkt. Der Gebrauch von RFID bringt einerseits einige Vorteile mit sich, zum Beispiel für Handel, Logistik, Verkauf, Öffentlichkeit, Arbeitswelt und Alltag (siehe unten), andererseits stellt sich die Frage, ob bei Missbrauch von RFID die Privatsphäre nicht stark bedroht ist, wir alle so zum "Gläsernen Kunden" werden und die Gefahr besteht generell kontrolliert zu werden.

Hier einige Anwendungsgebiete für RFID:

Eintrittskarten:
Die Eintrittskarten für die Fußball WM 2006 wurden mit RFID Chips versehen, damit der Einlass per Funk schneller gehe. Sinn der Sache war allerdings kontrollieren zu können wo sich welche Fans im Stadion befinden. Vorher wurden bereits Daten gesammelt und Fan Profile erstellt. Bewegte sich eine Person an einem Lesegerät vorbei, konnte man feststellen wer derjenige war und welches Profil er hatte.
RFID in Eintrittskarten und Tickets sind also eine besondere Gefahr für die Privatsphäre!

Unter die Haut gepflantzt
Zur Tieridentifikation kommt die RFID Technik bereits schon länger zum Einsatz. Nach den Kampfhundattacken in den vergangenen Jahren wurde das Verlangen der genauen Identifizierung dieser Hunde immer stärker, das dann zur Verwendung der RFID Chips führte.
Auch bei Nutztieren wird diese Art der Kennzeichnung verwendet, um vor allem die Lebensmittelqualität und -sicherheit garantieren zu können. Durch die RFID Chips kann die Herkunft von Fleisch genau identifiziert werden.

Sehr umstritten war allerdings der Einsatz von RFID Systemen zur Patientenidentifikation. Hier wurden den Patienten die Chips unter die Haut eingepflanzt, welche mittels Lesegerät gelesen werden konnten und sämtliche Informationen zur Krankengeschichte enthielten.
Natürlich kann diese Art der Verwendung auch von Vorteil sein, wenn sich der Patient zum Beispiel nicht mehr selbst mitteilen kann, der Arzt aber durch das Lesen des Chips weiß, welche Medikamente der Patient benötigt.

Logistik:
Der Vorteil für die Logistikunternehmen und den Handel lässt sich nicht bestreiten. Dadurch das die Waren mit den Transpondern versehen sind, können die Unternehmer jeden Schritt der Ware genau kontrollieren. Sie wissen, wenn die Ware die Fabrikationshalle verlässt, wieviel Ware unterwegs ist, wann sie eintrifft und somit wann er sie verkaufen kann.


Das RFID Sytem bring auf jeden Fall seine Vorteile mit sich. Für Logistik und Handel kommt es zur Erleichterung in der Lagerung der Waren und zu Zeitersparnis. Statt Stempelkarten könnten die Arbeitnehmer RFID Chips bekommen, Verbrecher könnten damit gekennzeichnet werden, usw. Hier stellt sich nur die Frage, ob wir das wirklich wollen. Wollen wir es zum Verlust der Privatsphäre kommen lassen? Wollen wir immer auf Schritt und Tritt kontrolliert werden, dass unser Arbeitgeber genau weiß wann und wieviele Pausen ich mache, wann ich die Toilette aufsuche? Wollen wir, dass unsere Kleidung mir RFID Chips versehen wird, damit wir das nächste mal im Kaufhaus mit gezielter Werbung manipuliert werden. Wollen wir, dass uns in naher Zunkunft unser Kühlschrank eine Einkaufsliste zusammenstellt und uns daruf aufmerksam macht welche Produkte wir verbrauchen sollen. Natürlich wäre das auf eine gewisse Art und Weise ganz nett, doch wollen wir es soweit kommen lassen, dass der Mensch nur mehr als Objekt und Roboter angesehen wird und sein Gehirn nicht mehr verwendet? Das klingt jetzt natürlich ein bisschen überspitzt, trotzdem sollte man sich darüber Gedanken machen und sich überlegen wie weit so eine Technologie führen kann!

Für mehr Information:
www.foebud.org
www.rfid-journal.de

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