Informationsverarbeitung 2
Sonntag, 9. Dezember 2007
5. Aufgabe: Geschäftsmodell Lehrbuchhandlung Teil 1
A) Allgemein

Bevor ich mit den ersten Konstruktionsschritten für mein neues Geschäftsmodell beginne, möchte ich den gegenwärtigen Stellenwert des Buchhandels kurz näher untersuchen. So Schreibt Preuß (1999), dass kaum eine andere Branche wie das Buchwesen, von kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und technischen Faktoren beeinflusst ist. Dem Medium Buch werden zwei Aufgaben zugeschrieben. Zu einem ist es ein Wirtschaftsgut zu anderem ein wichtiger Kulturträger.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Bildung sowie durch den Wandel von der Bildungs- und Freizeit zur Lern- und Informationsgesellschaft stieg, besonders zu Ende des zweiten Weltkrieges, der Bedeutungsgehalt der Buchproduktion. Doch das Medium Buch gelangt vermehrt in einen Konkurrenzkampf mit dem den sogenannten “neuen Medien“. Elektronische Medien werden zu einem aufgrund ihrer raschen Verfügbarkeit und ihrer Aktualität den Printmedien vermehrt vorgezogen.

a) Lehrbücher

Lehrbüchern kommt im Bereich des wissenschaftlichen Publizierens eine Sonderstellung zu. Um die Distribution der Lehrbücher voranzutreiben, können verschiedene Stellen wie Schulen, Universitätsbuchhandlungen, Bibliotheken und Professoren/innen herangezogen werden. Steigende Druck-, Papier-, Personal-, Marketing und Vertriebskosten sind einige wenige von vielen Ursachen für die steigende Preise im Bereich der Lehrbücher. Dies hat zur Folge, dass Schüler, Studenten u.s.w. nicht mehr bereit sind Bücher zu hohen Preisen zu erwerben. Somit findet auf dem sogenannten „Schwarzmarkt“ ein reger Büchertausch statt.

Einige Universitätsbuchhandlungen der USA haben diese Schwarzgeschäft bereits zu ihren Gunsten eingesetzt, indem sie die gebrauchten Bücher der Studierenden zu einem Bruchteil des Verkaufspreises zurückerwerben und somit im folgenden Semester wieder gewinnbringend an andere Studierende ausgeben zu können. Doch hier tritt ein Folgeproblem an das Tageslicht. Durch die Zurücknahme bereits gebrauchter Bücher durch Buchhandlungen, sinkt die Anzahl der neu verkauften Bücher, an dem die Verlage und Autoren ihr Geld verdienen. Dies hat zur Folge, dass laut Schätzungen pro Jahr etwas 100 Millionen Dollar an Einnahmen verloren gehen. Dadurch sind die Verlage wieder gezwungen die Kosten der Bücher zu erhöhen und schlussendlich sind wieder die Leidtragenden die Endverbraucher, in diesem Fall die Studenten, die am Ende der Wertschöpfungskette stehen.

Auch das Erwachsen von zahlreichen Kopiershops stellt einerseits für die Konsumenten eine günstige Alternative zum Kauf eine Buches dar. Zu Anderem verzeichnen auch dadurch die Buchhändler sowie die Verleger Umsatzeinbußen. Der Lehrbuchmarkt kann ein umsatzstarker, aber auch konkurrenzbestimmter Markt sein.


b) Internetbuchhandel

Auf der Datenbank ist das gesamte Sortiment abgespeichert. Über eine entsprechende Webseite können die Kunden ihre Bestellungen tätigen. Durch das Internet wird eine weltweite Bestellung möglich.

Beispiel Amazon:
Ab dem Jahre 1998 war Amazon.de mit über 900.000 deutschsprachigen und US-Titeln am deutschen Markt vertreten. Bestellungen sind aus aller Welt und rund um die Uhr möglich. Durch Eingabe von Stichworten wie beispielsweise dem Autor oder Titel erhält der Kunde bequem eine Liste von Büchern, welche diesen Suchkriterien entsprechen.

Durch zusätzlichen Service wie beispielsweise dem Geschenkservice kann der Kunde ein, von ihm ausgewähltes Buch, entsprechend verpacken und versenden lassen. Durch Standorte in USA, GB, FR, Japan oder DL u.v.m. in denen die gängigsten Artikel gelagert sind, verkürzen die Lieferzeiten enorm und führen zu günstigeren Portokosten

Preuß: Buchmarkt im Wandel 1999
www.amazon.de

Bevor in folgenden Blogbeiträgen mit den ersten Schritten für mein Geschäftsmodell begonnen wird, habe ich eigene Ideen, welche teilweise durch Anregungen aus gelesener Fachliteratur und Recherchen im Internet entstanden sind, in einem vorläufigen Ideenpool zusammengefasst.

Gestellte Fragen

Wie bringe ich mein Geschäftsmodell mit E-Business in Verbindung?



Abb.: 1 http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronischer_Handel downloaded (8.12.2007)

E-Business

Unternehmen wickeln Geschäftsprozesse wie beispielsweise Marketing, Vertrieb/Service, Beschaffung, Produktion und Logistik über das Internet/Intranet ab.

E-Procurement

Elektronische Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen über das Internet.



Abb.: 2 http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:E-procurement.png

Unter dem Begriff E-Commerce wird einerseits die elektronische Präsentation, der elektronische Verkauf der Dienstleistungen/Waren verstanden. Weiters werden Onlinetranskationen, Abwicklungen von Onlinezahlungsverkehr und der Kundenservice subsumiert.

Vgl: http://www.webagency.de/infopool/strategie/strategie.htm (Definition nach Putz&Partner)

B) Bedeutung für mein Geschäftsmodell

Es muss ein geeignetes Kommunikationsmedium eingeführt werden, über welches ich am effizientesten mit Verlegern im ständigen Kontakt bleiben kann und fortwährend über neue Publikationen informiert werde bzw. neue Bestellungen aufgeben kann.

a) Distribution der Bestellungen

Es wird angestrebt ein Zentrallager einzuführen, in welchem die meistbestellten Bücher aller Regionen sowie Neuveröffentlichungen gelagert werden. Um eine schnelle Lieferung zu ermöglichen, sollen Zwischenlager eingeführt werden.

Doch durch eine entsprechende Abfrage kam hervor, dass sich die derzeitigen Kundenstandorte ausschließlich auf die Republik Österreich beschränken.


Willkommen bei Adobe GoLive 6

Absatzregionen



Aus heutiger Perspektive konzentriere ich mich erstmals mit meinem Geschäftsmodell auf den österreichischen Markt. Somit scheint ein geografisch gut situiertes Zentrallager für die Belieferung des österreichischen Marktes als ausreichend. Wird der Absatzstandort auf andere europ. Länder (bspw. Deutschland) ausgeweitet, so sollen diese von einem geografisch gut situierten Zentrallager aus beliefert werden.

Eine weitere Überlegung liegt in der Errichtung einer geschäftlichen Partnerbeziehung mit gewissen Verlagen. Von diesen Partnerverlagen sollen die entsprechenden Bücher an die Kunden ausgeliefert werden. So kann die Lieferung der Bücher von verschiedenen Stellen aus erfolgen und für mich entfällt die Errichtung von mehreren Zwischenlagern bzw. Lagern in anderen Ländern und somit könnte ich Lagerkosten einsparen.

b) Homepage

Ist die Vistienkarte meines Unternehmens. Der Kunde soll durch eine entsprechende Suchmaschine schnell und effizient seine gewünschten Bücher zugreifen können. Er soll über neue Publikationen informiert werden.

c) Kundendatei

Um den Kunden an das Unternehmen binden zu können, um ihn über aktuelle Informationen berichten zu können, sowie um Daten über meinen Kunden zu erhalten, halte ich eine Registrierung der Kunden für sinnvoll.

Hierbei soll durch ein entsprechendes vorgefertigtes Onlineformular der Kunde neben seinen demografischen Daten auch seine Präferenzen über gewünschte Bücherinformationen angeben. (bsp.: Chemie, Geschichte, Philosophie,…).

Ein monatlich oder wöchentlich erscheinender Newsletter wäre eine Möglichkeit den Kunden über Neupublikationen, entsprechend seinen Präferenzen, via Mail zu informieren. Weitere Kundeninformation sollen über die Suchmaschine gewonnen werden, welche die Suchverläufe der Kunden speichert.

d) Zusatzgeschäfte

Das Kerngeschäft liegt nach wie vor im Verkauf der Bücher. Durch Zusatzgeschäfte, sollen weitere Einnahmen erzielt werden.

• Geschenkservice

• Ein weitere Zusatzgeschäftsidee liegt im Verleih oder in der Zurücknahme ausgewählter gebrauchter Bücher. Dieser Service soll lediglich Schülern, Studenten, gegen Vorlage einer Studienbestätigung, angeboten werden. Schulen kaufen eine bestimmte Anzahl von Bücher (bspw. Geschichtsbücher) ein und verwenden diese für mehrere Jahrgänge. Oft werden auch Bücher unter Studierenden weitergegeben bzw. weiterverliehen.

Das Gedankengut dieses sogenannten „Schwarzgeschäftes“ soll ein Zusatzgeschäft für meinen Lehrbuchhandel darstellen. Es sollen ausgewählte Bücher (bsp.: Allgemeinbildende od. für Einführlehrveranstaltungen) von den Schülern bzw. Studenten mit der Option gekauft werden, dass sie anschließend unter bestimmten Voraussetzungen (die Bücher sind unbeschmiert usw) zu einem Anteil des Verkaufspreise zurückgeben werden können. Durch einen entsprechenden Aufpreis kann dieses Buch an den nächsten Studenten wieder weiterverkauft werden.

Da bei dieser Geschäftsidee die Gefahr besteht, dass ich mit Verlegern Probleme bekomme, da weniger Bücher verkauft werden, liegt die Folgeüberlegung nahe diese an diesem Geschäft prozentuell zu beteiligen.

• Eine weitere Zusatzgeschäftsidee liegt in der Einrichtung eines Auktionsportales. Darin sollen Ladenhüter oder bereits gebrauchte Bücher von Kunden ersteigert werden können.

• In einer virtuellen Leseecke sollen die Kunden die Möglichkeit haben, den Abstract der Bücher zu lesen. Da sie nicht wie im realen Geschäft die Möglichkeit haben den Einband zu lesen um somit Informationen über das Buch zu erhalten.

• Es soll ein Forum eingerichtet werden, in dem die Kunden die Möglichkeit haben, sich über bestimmte Bücher, Empfehlungen usw. auszutauschen.

e) Marketing

Durch beispielsweise die Wahl eines Mitglieds des Monats (bspw. Auswahlkriterium Bestellmenge oder Bestellsumme) soll die Wertschätzung (durch bspw. Überreichung eines Geschenkgutscheines) der Kunden zum Ausdruck gebracht werden.

In vielen Onlinebuchhandlungen werden die Bücher oft zu relativ günstigen Preisen angeboten, allerdings kommen oft noch hohe Versandkosten auf die Kunden zu. Daher schwebt mir weiters vor, ab einer gewissen Bestellsumme oder eines gewissen Jahreskaufpreises einzelner Kunden eine Gratiszustellung anzubieten.

Universitäten, Schulen sollen kontaktiert werden um Zugang zu den Kundendaten zu erhalten und Schüler/Studenten über den Onlinelehrbuchhandel zu informieren sowie über die Möglichkeit der Ersteigerung und Ausleihmöglichkeit von Lehrbüchern. Der Hintergedanke liegt darin, dass Schüler bzw. Studenten über den Schulbuchverleih hinaus Kunden werden und bleiben.

f) Preis

Welche Preisstrategie angestrebt wird, ist noch unklar. Voraussichtlich Hochpreisstrategie. – Rechtfertigung durch Verleihzusatzgeschäft.

c) Abschlussbemerkung

Von mir wurde diese Aufgabenstellung in der überblicksmäßigen Darstellung, Gedankensammlung und Rohgliederung des neuen möglichen Geschäftsmodells für einen online Lehrbuchhandel aufgefasst. In den folgenden Beiträgen hätte ich geplant, dass ich genauer auf die einzelnen Geschäftsideen eingehe und diese durch spezifische Abfragen untersuche und mit den in der LVA vermittelten Inhalte (Web 2.0, usw) und Mitschriften verknüpfe.


Quellen:
Haucke, Bienert (1996): Erfolgreich verkaufen als BuchhändlerIn.
Preuß (1999): Buchmarkt im Wandel

Internet:
http://www.webagency.de/infopool/strategie/online-shopping.htm
http://www.webagency.de/infopool/strategie/index.htm
http://www.webagency.de/infopool/e-commerce-knowhow/ak981021.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:E-procurement.png
http://www.ebusiness-akademie.de/kategorien/ecommerce-11.htm
www.amazon.de
www.lion.cc

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patrick.fuehrer.Uni-Linz, Donnerstag, 27. Dezember 2007, 14:16
von vorne bis hinten analysiert. Super Quellen.

bg
Patrick

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