Harald Totter - Informationsverarbeitung 2
Samstag, 1. Dezember 2007
Exkurs: Digital Divide oder Digital Opportunity
Im Kurs sind wir kurz auf die Thematik eingegangen, dass das Internet zur Verbesserung des Wissens und des Informationsstandes der Bevölkerung beiträgt, und mithilft den Wohlstand zu mehren....

Nicht Jeder ist dieser Ansicht. Im Rahmen meines Studiums wurden mir auch Inhalte vermittelt, die sich mit diesem Thema sehr kritisch auseinandersetzen. Es geht im Wesentlichen darum, dass durch das Internet, Personen ohne Internetzugang, noch stärker als jetzt benachteiligt sein werden.

Ich werden nun auf diese Thematik näher eingehen:

Im Kommunikationsbereich gibt es ein großes Gefälle zwischen Nord- zu Süd bzw. von Arm zu Reich. Die Weltbank teilte Lände nach ihren Entwicklungsstufen der digitalen Netzwerke wie folgt ein:

o E-Leaders: Länder die auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung führend sind
o E-Tigers: Länder über das nötige Humankapital und Infrastruktur verfügen um den Sprung zu den „e-Leaders“ zu schaffen
o E-Losers: Länder die weder über das nötige Humankapital noch über die infrastrukturellen Voraussetzungen verfügen.


Ursachen für die digitale Spaltung:

o Viele Menschen verfügen nicht über die technischen Voraussetzungen für Telefon- und Internetanschlüsse, flächendeckende Stromversorgung etc....
o Neben den infrastrukturellen Voraussetzungen verhindern die hohen Kosten des Internetzugangs eine rasche Verbreitung des Internets in armen Ländern. Sie liegen in Afrika bei 75 $/Monat, in den USA hingegen bei nur 10 $. Die realen Unterschiede sind noch viel größer:

Nutzungspreise für den typischen Internetnutzer (aus dem Jahre 2000):

USA: 1,2 % des durchschnittlichen Monatseinkommens
Bangladesch: 191 % -
Nepal: 278 % -
Madagaskar: 614 % -

o Eine weitere Ursache für den langsamen Aufbau des Internets ist der Mangel an IT-Fachkräften in diesen Ländern.

Digitale Spaltung gibt es auch innerhalb von Gesellschaften, Einkommensgruppen oder Gruppen mit unterschiedlichen Bildungsniveaus, wobei die digitale Spaltung innerhalb armer Gesellschaften viel stärker ist, zB

• zwischen Stadt und Land
• zwischen privilegierten Minderheiten und großen Mehrheiten der Bevölkerung
• Verschärfung der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. (Grund: hohe Analphabetenquote von Frauen)
• Da zwei Drittel der Netzinhalte in Englisch sind, ist die Sprache ein weiterer Ausschließungsgrund für bestimmte Gesellschaften


Einige Fakten:
• 65% der Weltbevölkerung hatten noch nie einen Telefonhörer in der Hand
• In Manhattan gibt es mehr Internetanschlüsse als in Afrika

Digitale Spaltung innerhalb Österreichs:
• Frauen nützen das Internet deutlich seltener als Männer
• Während in Wien fast zwei Drittel der Nutzer täglich online sind, sind es in Niederösterreich nur 46 %
• 80 % der Hochschulabsolventen aber nur 28 % der Pflichtschulabsolventen haben am Arbeitsplatz Zugang zum Internet
• Unter den Internetnutzern haben 27 % eine Breitbandverbindung. Während in Wien fast die Hälfte der Internet-Haushalte über Breitband verbunden sind, sind es in Kärnten nur 6%.


Quellen:
Nuscheler F. (2004): Lern- und Arbeitsbuch der Entwicklungspolitik, S. 58 - 62
http://absent-friends.org/project/access/
http://www.oeaw.ac.at/ita/ebene5/GAdigitaldivide.pdf

... comment

 
florian.allesch.Uni-Linz, Sonntag, 2. Dezember 2007, 19:43
Sehr spannendes Thema.
Natürlich gibt es hier - wie meist - die Ansätze "Alles wird besser", "Alles bleibt gleich" als auch "Alles wird noch schlechter", aber eine entscheidende Frage im Zusammenhang mit jedweder Entwicklung (Wissen, Wirtschaft, Medizin, Technik, ...) ist doch die Frage, ob es um absolute oder relative Verbesserungen geht.

zB könnte man davon sprechen, dass es "Arme" heute absolut gesehen (Sozialstaat, Medizin, ...) besser haben als vor hundert Jahren, obwohl sich die relativen Verhältnisse Arm-Reich statistisch nicht wirklich verbessert haben.

Hier ein Beispiel eines Projektes das an die positive Kraft der IT glaubt: OLPC Projekt

Schöne Grüße, fa

... link  

 
Harald.Totter.Uni-Linz, Samstag, 8. Dezember 2007, 13:16
Damit hast du sicherlich Recht. Mir geht es vor allem darum, darauf hinzuweisen, dass eingentlich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in dieser (neuen) virtuellen Welt vertreten ist.

Nur gewisse Personen können mit Internet kommunizieren und ihr Wissen innerhalb kürzester Zeit rasch erweitern. Andere können sich im Internet nicht oder nur sehr schwach präsentieren und andere auf ihre eigenen Probleme hinweisen.

lg harry

... link  


... comment

Online for 6199 days
Last update: 2008.02.22, 20:45
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics
... galleries

... ::collabor:: home
search
 
calendar
Dezember 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 
recent updates
:)
Habe den Kurs nun erfolgreich "überstanden" ;)...
by Harald.Totter.Uni-Linz (2008.02.22, 20:45)
Verfeinerung des Geschäftsmodells...
Im letzten Beitrag habe ich mich grob mit der künftigen...
by Harald.Totter.Uni-Linz (2008.02.06, 18:14)
Ergänzung zur Kundenanalyse
Nun möchte ich meine 12 umsatzstärksten Kunden...
by Harald.Totter.Uni-Linz (2008.01.14, 20:35)
5. Aufgabe - Geschäftsmodellmodellierung...
Neue Entwicklungen zwingen mich dazu, das Geschäftsmodell...
by Harald.Totter.Uni-Linz (2008.01.14, 11:25)
4. Tutorium
Willkommen bei Adobe GoLive 6...
by Harald.Totter.Uni-Linz (2008.01.02, 13:06)

xml version of this page

made with antville