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Montag, 24. April 2006
Soziale Netze - im Netz der Netze
Ich habe mich bei der zweiten Aufgabe für das Thema Soziale Netze entschieden und meine Erkenntnisse und Erfahrungen zusammengefasst.

Im Zentrum der sozialen Netze steht eine koordinierte Kommunikation / Interaktion der Mitglieder, die auf gegenseitiges Interesse Rücksicht nimmt. Ziel der Mitglieder ist es auf diese Weise ihren eigenen Nutzen zu steigern, indem Kontakte hergestellt werden und man im günstigsten Fall auch an Insiderinformationen gelangt.

Bisher waren Medien wie Telefon, Fax oder Brief auf Individualkommunikation beschränkt, durch die Netz-Nutzung kommt es zur Ausformung von Gruppen- und Massenkommunikation. Dennoch möchte ich hier anführen, dass es nicht zu einer Art Kommunikationszwang kommen sollte.

Als Grundlage für jedes Netz ist das wechselseitige Vertrauen zu sehen. Darüber hinaus ist Stabilität im zeitlichen Sinne eine Grundkonstante, um verlässlich agieren zu können.

Die einfachste Methode soziale Netzwerke zu verdichten stellt das E-mail dar. Die Online-Briefchen sind rasch versendet und gelten als unaufdringlich. Es werden persönliche Treffen oder Telefongespräche nicht vollkommen verdrängt, sondern erweitert. Bestehende Beziehungen können einerseits intensiviert werden, andererseits auch vernichtet werden. Denn wie persönlich ist eine Mail eigentlich? Ein Vergleich mit einem handgeschriebenen Brief samt Marke kann zwar angestellt werden, ist aber nicht zielführend.

Damit das Wort sozial nicht untergraben wird, sollte nicht vergessen werden, dass sich Beziehungen jeglicher Art nur langsam und durch Zutun von Zeit und Engagement entwickeln. Auch wenn Kontakte mit Hilfe von Diensten geknüpft werden könne, ist das erste reale Treffen wie eine Entscheidung. Springt hier der Funkt nicht über, ist auch die Netz-Kommunikation gestorben.

Es wird zunehmend für Marktforscher interessant, ob sich durch soziale Netze Informationen für deren Auftraggeber herausholen lassen. Als Beispiel für word-to-mouth-Marketing sind Statements von Nutzern anzusehen, die nachhaltig Meinungen beeinflussen können. Amanzon.de verwaltet zig Rezensionen mit durchschnittlicher Kundenbewertung, die die Kaufentscheidung im Grunde lenken können. Lieblingslisten von Kunden erwecken zusätzlichen Bedarf und Neugierde an anderen Autoren. Das Prinzip „Menschen die dieses Buch gekauft haben, lesen auch Werke von folgenden Autoren“ kommt hier zur Anwendung.

Anscheinend kann man auch über die Weiterleitung von E-mail Rückschlüsse auf das Sozialverhalten der Absender und Empfänger ziehen.

Ich habe mir alle angeführten Beispiele von sozialen Netzwerkdiensten angesehen und möchte hier auf zwei näher eingehen:

I Pandora – Musik Genome Projekt spricht alle Musikinteressierten an und stellt sich als persönlicher DJ zur Verfügung, hilft passende Musik zu finden. Ich habe einen Interpreten eingegeben und ein Song wurde sogleich gespielt. Danach folgten Songs des gleichen Genres, das tatsächlich mit meinem Geschmack übereinstimmte. Der Button „Guide us“ führt zu einer Auflistung von Aussagen, die ausgewählt werden können und reicht von „Der Song hat Gefallen gefunden“, über „es sollen Titel derselben Qualität gespielt werden“ bis „Warum wird dieser Song gespielt?“. Somit bekommen die Macher Feedback und lernen stetig dazu.

Das Konto wird selber verwaltet und es können Kontakte zu anderen Nutzern hergestellt werden. Prinzipiell finde ich dieses Angebot sehr angenehm, aber nach einer 20minüten Nutzung wird man zu Anmeldung aufgefordert. Unter den FAQ ist dann auch der Kostenpunkt ersichtlich: 36 $ pro Jahr. Geschicktes Marketing ist die Kooperation mit Amazon.com und Apple, da man mit einem Klick die CD oder iTunes käuflich erwerben kann. Aber es können auch eigene Aufnahmen an Pandora gesendet werden, die nach einer Hörung unter Umständen veröffentlicht werden und ein Karrieresprungbrett sein können.

II Frienster versteht sich als Sozial-Netzwerk-Dienst, der durch den Werbeslogan klar hervorgekehrt wird: „Frienster ist the fun and safe way to organize your social life“

Das virtuelle Freundeportal ist seit dem Jahr 2002 online und verzeichnet zirka 27 Millionen Mitglieder, wobei eine Mitgliedschaft kostenlos ist – „It´s free. It´s easy“. Mit Frienster stellt man Kontakte zu neuen Leuten aus der ganzen weiten Welt her und hat die Chance alte Freunde wieder zu treffen. Es wird garantiert, dass die E-mail Adresse nicht weitergegeben wird. Zusätzlich wird eine Rubrik Kleinanzeigen angeboten, Frienster Radio ist für Musikinteressierte und es können private Fotos mitgebracht werden. Die Verwaltung der Daten erfolgt individuell, beispielsweise können Mitglieder zu seinem Freundeskreis hinzugefügt/entfernt werden. Dieser Netzwerkdienst stellt Foren und Weblogs zur Knüpfung neuer Kontakte zur Verfügung.

Mit dem Button „Start a Tour“ habe ich mir die Vorzüge und Möglichkeiten näher angesehen und kann bestätigen, dass es wirklich einfach ist mitzumachen. Nach der Durchsicht von einigen Profilen bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass es viele einsame Menschen gibt, die in einer Art Scheinrealität leben müssen. Im Kern geht es bei vielen Leuten um die große Liebe und nicht um Freundschaften, die ja genauso schwer zu finden und pflegen sind.


Um den Überblick zu wahren, gibt es bereits Methoden und Software zur Visualisierung von "Beziehungen". Eine derartige Software ist Commetrix, die die Visualisierung, Messung, Analyse und Bewertung von verschiedenen Kommunikationsnetzwerken wie e-Mail oder Newsgroups ermöglicht, wurde dem Fachpublikum auf der CEBIT 2006 vorgestellt. Somit können nicht sichtbare Beziehungsnetzwerke zwischen Personen aufgedeckt werden und visuelle aufbereitet dargestellt werden. Commetrix macht nach eigenen Angaben die Struktur virtueller Expertennetze transparent, um diese besser im Unternehmenskontext einsetzen zu können. Derartige Methoden sollten trotz technischer Höchstleistungen kritisch betrachtet werden und mögliche Auswirkungen auf Verhalten von Personen sind noch nicht abschätzbar.



verwendete Quellen
http://www.friendster.com
http://www.pandora.com
http://www.nicola-doering.de/publications/soz_netz.htm
http://www.berlinews.de/archiv-2006/1182.shtml

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