TechnoKey
Donnerstag, 23. November 2006
Privatsspähre im Internet
Wie bei den meisten Themen bin ich auch bei dem Thema "Privatssphäre" zweigeteilt. Denn einerseits ist es ein Menschrecht, Privatssphäre zu genießen - anderesseits sollen Mißbrauch und Kriminalität verhindert werden können oder zumindest bestraft werden. Dies wäre aber nicht mehr möglich, wenn anonymes Surfen von jedem praktiziert würde. Doch ist es wirklich notwendig, dass wir zum "gläsernen Menschen" mutieren?


Der gläserene Mensch



Ich bezahle mit der Kreditkarte beim Supermarkt, dort werden automatisch meine Stammkundendaten abgelesen, obwohl ich dem nie zugestimmt habe oder danach gefragt wurde, ob ich es überhaupt will.

Durch mein Handy in der Tasche kann man mich auf ein paar Meter genau anpeilen, sobald ich im Internet unterwegs bin oder dort etwas mit der VisaCard bestelle, rauschen meine Daten sofort zu den verschiedensten Stellen und werden archiviert. Privtasspähre? Gibt es in dieser technologisierten Zeit eigentlich kaum mehr. Und in Zukunft werde ich vielleicht von oben bis unten total verwanzt sein mit RFID-Chips, die in meine Klamotten eingenäht sind und jeden meiner Schritte weitergeben.

Es gibt da diese nette Geschichte von einem Mann, der in den Supermarkt einkaufen geht. Als er den Supermarkt betritt, wird er von der Eingangstür schon mit seinem Namen begrüsst und bekommt gleich die personalisierte Werbeansagen serviert. Als er zum Tiefkühlregal geht und sich die lecker Tiefkühlpizza schnappen will, verweigert ihm die Tiefkühltruhe die Ausgabe, weil sein Cholesterinwort diese Woche schon wieder zu hoch ist. Im selben Atemzug bietet ihm die Stimme aus der Truhe ein Buch von amazon.com an, wie man sich gesünder ernähren kann. Als der Mann entnervt das Buch bestellen will, um seine Ruhe zu haben und per Visacard zahlen möchte, sagt die Stimme, dass das leider nicht geht weil sein Konto schon um soundsoviel Euro überzogen ist. Usw, usf, die Geschichte könnte man jetzt noch endlos weiterführen und ausschmücken.

Die Vision des gläserenen Mensch ist schon Wirklichkeit geworden, überall werden uns unsere Daten abgenomen und gespeichert. Am meisten passiert das im Internet von kommerzieller Seite her. Die Firmen versuchen uns unsere Daten möglichst genau abzunehmen, um die Werbung auf uns zu zu schneiden und uns ungefragt mit Werbung zu überschütten. An dieser Stelle ist es wirklich nötig, dass man geschützt wird. Privatssphäre ist ein Menschenrecht und es kann ja nicht sein, dass man unsere privaten Emails liest und heimlich unsere Daten anzapft. Die Zukunftsvision von Google Epic, die all unsere Daten filtert und rastert um uns dann einen komplett personalisierten Internet-Inhalt zu präsentieren erscheint erschreckend und wiederspricht dem Schutz der Privatsspähre.

ABER, jetzt kommt wieder das berühmte ABER:
Wenn ich lese, dass man mit Firefox anonym surfen kann, stehen mir alle Haare zu Berge. Denn sollte es Usos werden, dass jeder anonym surfen kann, dann wird das Internet noch mehr mißbraucht werden, als das ohnehin schon der Fall ist.

Ich finde, dass man sich dessen bewusst sein muss, dass man Spuren im Internet hinterlässt. Und ich fordere von jedem Menschen die Vernunft ein, nicht überall und an jeden seine Daten anzugeben und sich dann zu wundern, dass man mit SPAMS überschüttet wird. Sobald man mit einem elektronischen oder digitalen System kommuniziert ist es logisch, dass Daten über einen selbst in Umlauf gebracht werden und man sollte das immer im Hinterkopf haben. Ich persönlich störe mich nicht daran, dass man weiß, welche Auflösung mein Bildschirm hat, wie meine IP lautet, was mein Betriebssystem ist usw. Es stört mich auch nicht, dass amzon.com mir personalisierte Werbung zeigt, im Gegenteil, das finde ich äußerst praktisch. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand meine privaten Mails liest, da ich nichts zu verbergen habe. Wenn es der internationalen Sicherheit dient - bitte, hab ich nicht dagegen. Ich nehm keine Drogen und bin kein Terrorist.

Aber es stört mich natürlich schon, wenn ich mit einem Trick dazu gebracht werde, meine Daten herzugeben und das dann einseitig und nicht zu meinem Gunsten ausgenutzt wird, das ist ganz klar!

Quellen:
Der gläseren Mensch.
Virtuelles Datenschutzbüro.

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