Kathis Blog

Aktualisiert: 2009.06.11, 11:31 |  login | 
Montag, 9. März 2009

In seinem Artikel „Good bye PE: Krisis des personalen Lernens in Organisationen“ analysiert Josef Oberneder (2007) kritisch den aktuellen Stand in der Personalentwicklung und versucht mögliche Architekturelemente für eine zukunftsorientierte Personalentwicklung zu beschreiben. Als wesentliche neue Elemente sieht er ein Lernen, dass unabhängig von Ort, Raum und Zeit stattfindet. Raumgebundene Lernformen (in Seminaren, Workshops etc.) müssen mit raumunabhängigen Lernformen gekoppelt werden um die Zukunft der Personalentwicklung zu sichern.

Bei meinen Recherchen zu diesem Thema bin ich unter anderem auf eine Dipl-Arbeit von Winnie Festerling (2007) zum Thema "Neue Medien in der Personalentwicklung" gestoßen, die unter anderem ein Kapitel über Hypertext - Hypermedien - Systeme enthält. Er schreibt darin, dass Hypertext gerade für komplexe Themenstellungen besonders gut geeinget da der Lernende an keine linearen und starren Formen gebunden ist. Das Hypertext-System ermöglich gewissermaßen sich frei nach seinen Informationsbedürfnissen im im Informationsnetzwerk zu bewegen. (http://books.google.at/books?id=ANsimQnPR5wC&pg=PA53&lpg=PA53&dq=hypertext+personalentwicklung&source=bl&ots=myWqyQsVjp&sig=UZsmLnUt3EOl3ew6gbMjWfii-hk&hl=de&ei=0BO2SaiRCoaS_ga8yeDECw&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA52,M1, 20.03.2009)

Aus meiner Sicht ist die Entwicklung kollaborativer Lernformen die logische Konsequenz eines insgesamt in den Humanwissenschaften vor sich gehenden Wandels. Wo lange Zeit das Individuum als alleiniger Ansatzpunkt für Forschungen gesehen wurde (methodologischer Individualismus), gewinnen heute auch Gruppe und Organisation wieder an Bedeutung als Forschungsgegenstand (methodologischer Kollektivismus, Emergenz). (http://plato.stanford.edu/entries/methodological-individualism/, http://plato.stanford.edu/entries/physics-holism/#Metho, http://beat.doebe.li/bibliothek/w00505.html, 20.03.2009)

Kollaborative Lernformen ermöglichen nicht nur ein Lernen des Individuums. Es findet darüber hinaus ein Lernen in der Gruppe statt wobei Vernetzungen entstehen können die zu neuem und höherwertigerem Wissen führen. Derartiges Wissen stellt aufgrund der Komplexität seiner Entstehung einen beinahe unnachahmbaren Wettbewerbsvorteil dar, dem sich auch Unternehmen und Personalentwickler zunehmends bewusst werden. Daher ist es für die Personalentwicklung notwendig, nicht die Augen vor neuen Formen des gemeinschaftlichen Lernens wie kollaborativen Lernplattformen zu verschließen. (Kaiser, 2001)

In einigen wenigen Unternehmen hat „e-learning und kollaboratives Lernen“ bereits Einzug genommen. Aus meinem persönlichen Umfeld ist mir hier die Firma Fronius bekannt. Als firmeninterne Kommunikationsplattform entwickelt wurde das "Schweißercafe" zu einer online Plattform die weit über ein Daten- oder Informationsmanagementsystem hinaus geht. Primäre Intention der Entwickler war es, Vernetzungen zwischen den verschiedenen mittlerweile unabhängigen Abteilungen zu schaffen um so den Informationsfluss anzukurbeln. Bereits in der Testphase zeigte sich, dass das "Schweißercafe" unter den Mitarbeitern regen anklang fand und sowohl zur Informationsbeschaffung als auch zur Kommunikation und Ideengeneration verwendet wurde. In der weiteren Entwicklung wurden auch Fronius Kunden und Lieferanten ein begrenzter Zugang zum System gewährt um auch hier weitere Vernetzungen zu ermöglichen.

Man darf also gespannt sein, was die Zukunft auf dem Sektor der Personalentwicklung bringt …

 

Quellen:

http://beat.doebe.li/bibliothek/w00505.html, 20.03.2009

http://plato.stanford.edu/entries/methodological-individualism/, 20.03.2009

http://plato.stanford.edu/entries/physics-holism/#Metho, 20.03.2009

Festerling, W. (2007), Neue Medien in der Personalentwicklung. Grin Verlag. Online: http://books.google.at/books?id=ANsimQnPR5wC&pg=PA53&lpg=PA53&dq=hypertext+personalentwicklung&source=bl&ots=myWqyQsVjp&sig=UZsmLnUt3EOl3ew6gbMjWfii-hk&hl=de&ei=0BO2SaiRCoaS_ga8yeDECw&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result#PPA52,M1, 20.03.2009

Kaiser, S. (2001), Entwicklung von Humanressourchen. Eine ressourchen- und lernorienterte Perspektive. In: Ringlstetter, M.J. (Hrsg.): Schriften zur Unternehmensentwicklung. Wiesbaden: Gabler Verlag.

Oberneder J. (2007): Good bye PE: Krisis des personalen Lernens in Organisationen. In: Lernende Organisation. Zeitschrift für systemisches Management und Organisation. Personalentwicklung. Nr. 36 03/04 2007. Verlag für systemisches Management

... permalink  ... comment


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.

Menu
Suche
 
Aktuelle Kommentare
Bildkompression
HIER in meinem BLOG findest du die zwei Bilder...
by Ralf.Ortner.Uni-Linz (2009.06.06, 18:23)
Das Ortungssystem,...
Das Ortungssystem, der Mini Tracker CT-24, ist...
by Michaela.Baumgartner.Uni-Linz (2009.05.24, 23:34)
Guter Beitrag, ich behandle...
Ich gehe in meinem Kommentar speziell auf die Anwendungsmöglichkeiten...
by christoph.fruehwirt.Uni-Linz (2009.05.24, 19:40)
Geofencing im Rahmen...
Hallo liebe Kathi, sehr interessant, wie viele Einsatzmöglichkeiten...
by Birgit.Konzel.Uni-Linz (2009.05.23, 18:03)
Geschwindigkeitsmessung...
In deinem Beitrag gefällt mir sehr gut, wie du...
by Matthias.Lahninger.Uni-Linz (2009.03.24, 23:54)

xml version of this page

made with antville
nach oben |  startseite |  kategorien |