Kathis Blog

Aktualisiert: 2009.06.11, 11:31 |  login | 
Mittwoch, 20. Mai 2009

Geofencing ist eine Anwendung von GSM und GPS. Hierbei werden die geografischen Daten eines Objektes dahingehend überprüft, ob diese in einem vordefinierten Bereich liegen. Wird ein solcher eingezäunter Bereich (englisch "fence": Zaun) betreten oder verlassen, so setzt das System weitere Aktionen. (de.wikipedia.org/wiki/geofencing, 20.05.2009)

 

Durch die Verwendung von GPS uns GSM werden sowohl im eher spärlich mit Handy-Masten ausgestatteten ländlichen Bereich als auch im für GPS schwer verfügbaren städtischen Bereich sehr gute Ergebnisse bei der Ortsbestimmung erzielt. (http://futurezone.orf.at/stories/1500956/, 20.05.2009)

 

Dieses doch recht einfach anmutende Konzept findet nun vielseitige Anwendungen. Wie schon in meinem Eingangskommentar zur Aufgabenstellung erwähnt, ist die Nutzung im Automobilbereich bereits weit verbreitet. Geben zum Beispiel Mietwagenfirmen vor, dass ihre Fahrzeuge nur in einem gewissen Bereich verwendet werden dürfen, wird beim Verlassen des Gebiets eine Alarmmeldung an die Firmenzentrale geleitet. Weitere mögliche Konsequenzen sind dann das Verhindern des neuerlichen Startens des Motors. (http://www.computerbase.de/lexikon/Geofencing, 20.05.2009)

 

Selbiges Prinzip kann natürlich auch zum Diebstahlschutz von Privat-PKW verwendet werden. Hierbei wird der Zaun nach dem Abstellen rundum das Fahrzeugs definiert. Solche Funktionen lassen sich auch per SMS einleiten. (http://www.ttqv.com/index.php?cont=30&text=368, 20.05.2009)

 

Auch im Bereich vermietbarer Baumaschinen ist Geofencing in Verwendung. Hierbei können verschiedene Szenarien zum Auslösen einer Alarmmeldung führen. Einerseits können Verwendungsdauer und -bereich beobachtet werden, andererseits ist auch hier ein Diebstahlschutz integriert. (http://www.elecdatra.de/Diebstahlschutz_GPS_orten-13.html, 20.05.2009)

 

Geofencing kann aber auch bei personenbezogenen Suchen eingesetzt werden. Verlassen zum Beispiel mit einem Sender "ausgestattete", unter Demenz leidende Personen das Areal ihres Pflegeheims wird ein Alarm an einer entsprechenden Station ausgelöst. (http://hexafu.com/de-web/pdde/gt-04-gt-100-pd.htm, 20.05.2009)

 

Auch eine virtuelle Einzäunung von Geh- und Fahrwegen ist möglich. Ein Beispiel dafür wäre die Einzäunung bei Geldtransporten. Aber auch um ihre Kinder besorgte Eltern können ihre Sprösslinge mit Sendern ausstatten. Verlassen die Schulkinder ihren vereinbarten Weg zur Schule wird dann Alarm geschlagen. (http://www.computerbase.de/lexikon/Geofencing, 20.05.2009)

 

Allen bisher positiv erwähnten Anwendungen müssen auch die Missbrauchsmöglichkeiten gegenüber gestellt werden. Versteckt ein Vorgesetzter seinem Angestellten einen Sender im Dienstauto, kann jederzeit überprüft werden, wann, wo und wie lange sich dieser Angestellte außerhalb der kürzesten Route aufhält. Derartige Maßnahmen sind aus Sicht der Privatsphäre sehr bedenklich. Darüber hinaus sind sie in einem hohen Maße kontraproduktiv, da derartige Überwachungsmaßnahmen von Seiten des Managements immer zu Vertrauenseinbußen und einer damit einhergehenden verringerten Mitarbeiterbindung führen. Mit den Worten von Ephraim Schwartz: "Geofencing may keep employees in check, but they might not stick around" (http://www.infoworld.com/t/applications/geofencing-may-keep-employees-in-check-they-might-not-stick-around-462, 20.5.2009)

 

Kurzum: solange materielle Sachen mittels Geofencing beobachtet werden, stehen vor allem wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Werden allerdings Personen mittels dieses standortbezogenen Dienstes virtuell verfolgt, so ist ein hohes Maß an Missbrauchsmöglichkeiten - gewollt oder ungewollt - vorhanden. (http://www.cenriqueortiz.com/blog/geofencing/dont_geofence_me.html, 20.05.2009)

 

Aufgrund dieser negativen Aspekte sollte Geofencing möglichst auf die Standortbestimmung und dessen softwaremäßige Auswertung von Gegenständen beschränkt werden. Ist eine Ortung von Personen unumgänglich, sollten die Entwickler derartiger Systeme einige Richtlinien beachten: (http://www.cenriqueortiz.com/blog/geofencing/dont_geofence_me.html, 20.05.2009)

 

1. Die von Geofencing betroffene Person muss von der Anwendung in Kenntnis gesetzt werden, und zwar in schriftlicher Form. Dabei ist darauf zu achten, dass zum Beispiel die richtige Sprache verwendet wird, um sicher zu stellen, dass sich die betroffene Person wirklich der Tragweite von Geofencing bewusst ist. Diese Inkenntnissetzung sollte dann in schriftlicher Form und in regelmäßigen Abständen wiederholt, und deren Empfang durch die betroffene Person bestätigt werden. Diese Bestätigung sollte möglichst registriert und gespeichert werden.

2. Die Anwendung muss der beobachteten Person die Möglichkeit bieten, jederzeit die Standortbestimmung deaktivieren zu können.

3. Die durch Geofencing ermittelten Informationen und Daten müssen im Falle der Speicherung gesichert und  verschlüsselt werden.

 

Aus meiner Sicht ist Geofencing in vielen Bereichen zum Beispiel bei der Diebstahlsicherung eine durchaus beachtsame technische Errungenschaft, die viele Vorteile mit sich bringt. Trotz alledem muss wie bei allen standortbezogenen Anwendungen ein sorgsamer Umgang mit erworbenen, vor allem personenbezogenen Daten gepflegt und ein Missbrauch möglichst verhindert werden.

 

Quellen:

de.wikipedia.org/wiki/geofencing, 20.05.2009

http://futurezone.orf.at/stories/1500956/, 20.05.2009

http://www.computerbase.de/lexikon/Geofencing, 20.05.2009

http://www.ttqv.com/index.php?cont=30&text=368, 20.05.2009

http://www.elecdatra.de/Diebstahlschutz_GPS_orten-13.html, 20.05.2009

http://hexafu.com/de-web/pdde/gt-04-gt-100-pd.htm, 20.05.2009

http://www.infoworld.com/t/applications/geofencing-may-keep-employees-in-check-they-might-not-stick-around-462, 20.05.2009

http://www.cenriqueortiz.com/blog/geofencing/dont_geofence_me.html, 20.05.2009

 

 

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Geofencing im Rahmen der KFZ-Versicherung

Hallo liebe Kathi,

sehr interessant, wie viele Einsatzmöglichkeiten es für ein solches System gibt!

Ich selbst habe mich in meinem Blog mit PAYD-Versicherungen beschäftigt; das sind Versicherungsmodelle im KFZ-Bereich, bei denen die Prämie mittels GPS-Boxen anhand der tatsächlich gefahrenen Kilometer und ggf. weiterer Merkmale berechnet wird.
Manche der möglichen Zusatzservices sind ebenfalls Geofencing-Anwendungen.

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Guter Beitrag, ich behandle Ähnliches

Ich gehe in meinem Kommentar speziell auf die Anwendungsmöglichkeiten sowie Vor- und Nachteile von Geofence in Bezug auf "private" Nutzer ein.....hier gehts zu meinem blog

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Das Ortungssystem, der Mini Tracker CT-24, ist eine weitere Einsatzmöglichkeit.

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