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Mittwoch, 15. Juni 2005
DRM - Was steckt dahinter?claudia.reinthaler.uni-linz, 08:56h
Digital Rights Management (DRM) Systeme
sind elektronische Vertriebssysteme für digitale Inhalte. Sie ermöglichen die sichere Verbreitung digitaler Inhalte - unter anderem urheberrechtlich geschützte Musik-, Film- oder Sprachwerke - über das Internet oder andere digitale Medien, wie beispielsweise CD's oder Mobiltelefone. DRM-Systeme ermöglichen den Rechteinhabern einen sicheren Vertrieb zu berechtigten Nutzern und geben ihnen die Kontrolle über den gesamten Vertriebsweg. DRM-Systeme bedienen sich einer Fülle unterschiedlicher Schutzmechanismen. Eine zentrale Rolle spielen technische Schutzmaßnahmen. Verschlüsselungs- und Kopierkontrollverfahren, Metadaten, digitale Wasserzeichen, Verfahren zum Schutz von Authentizität und Integrität, manipulationssichere Hard- und Software und eine Vielzahl weiterer technischer Verfahren sollen dem Urheber ermöglichen, seine Werke auf sicherem Weg zum berechtigten Nutzer zu übertragen und gleichzeitig verhindern, dass unberechtigte Dritte die Werke ebenfalls nutzen können. Jedoch wäre es zu kurz gegriffen, DRM-Systeme mit einem bloßen Kopierschutz gleichzusetzen. Kopierschutzmaßnahmen können in DRM-Systemen eingesetzt werden, ein vollständiges DRM-System ist jedoch ein viel umfassenderes Vertriebskonzept für digitale Inhalte. So können die erwähnten technischen Schutzmaßnahmen mit Zahlungssystemen und weiteren technischen Komponenten kombiniert werden. DRM-Systeme in ihrer "schwächsten Form" verhindern oder erschweren, dass der Nutzer einen digitalen Inhalt kopieren kann. In ihrer "stärksten Form" erlauben DRM-Systeme die individuelle Abrechnung der Nutzung digitaler Inhalte, ähnlich den Telefongebühren. Wie könnte ein so umfangreiches DRM-System funktionieren? Urheberrechtlich geschützte Werke werden verschlüsselt und mit zusätzlichen Infomationen - wie z.B. einer kurzen Zusammenfassung, Lizenzbedingungen und Urheberangaben, digitaler Signatur und Wasserzeichen - in einen digitalen "Container" zusammengefasst. Erhält ein Nutzer einen solchen "Container" über das Internet, so kann er zunächst das Werk selbst nicht lesen, da es verschlüsselt ist. Der Nutzer kann von einer zentralen Stelle ("Clearing Center") gegen eine entsprechende Vergütung einen Schlüssel erwerben, mit dem er das verschlüsselte Werk aus dem "Container" entschlüsseln und dann verwenden kann. Dabei besteht ein differenziertes Abrechnungsmodell, nach dem ein Nutzer beispielsweise lediglich das Recht erwerben kann, das Werk auf dem Bildschirm zu betrachten, auszudrucken oder abzuspeichern. Auch kann das DRM-System die Nutzung des Werks genau kontrollieren. Es kann festlegen, dass der Nutzer das Werk nicht kopieren und an Dritte weitergeben kann. Es kann festlegen, dass er das Werk nur die nächsten 48 Stunden oder insgesamt nur 20 Mal nutzen kann. Das DRM-System kann für die Nutzungen einen Pauschalpreis berechnen oder für jede Nutzung einen geringen Betrag ("pay per use"). Die Abrechnung kann über Kreditkarten, Bankeinzug oder vollständig elektronische Zahlungsmittel erfolgen. Da dieses Thema so umfangreich ist, möchte ich auf die Seite Uni Tuebingen verweisen. Auf dieser Seite kann das Buch "Schriftenreihe Information und Recht" des C.H. Beck-Verlags heruntergeladen werden, von dem auch die oben angeführten Ausführungen stammen. Weiters möchte ich noch auf den Beitrag von Hannes Guttmann verweisen, der die Kopierschutzverfahren genauer behandelt. Weitere Quellen: http://waste.informatik.hu-berlin.de/Grassmuck/drm/ http://www.eff.org/IP/DRM/20030401_drm_skeptics_view.php ... link (0 comments) ... comment ... older stories
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