Corinna's IV2 Weblog |
Dienstag, 12. Dezember 2006
Werden wir alle durch die stetig steigende Internettechnik und deren weltweite Vernetzung zum „Gläsernen Menschen“?
Corinna.Bammer.Uni-Linz, 22:28h
Es gibt kaum noch jemanden, der nicht bei irgendeiner Supermarkt-Kette eine Kundenkarte besitzt. „Ganz schön praktisch“, denken wir uns, denn meist versprechen uns die diversen Supermärkte eine Vielzahl von Vergünstigungen sofern wir unsere Kundenkarte regelmäßig nutzen. Wir können damit zB. Punkte sammeln und diese dann gegen kostenlose Waren, billige Flugreisen, Eintrittskarten eintauschen. Vor allem in Großbritannien zeichnet sich ein enormer Trend zur Nutzung von Kundenkarten ab, denn laut einer Marktforschung besitzen ca. 85% aller britischen Haushalte eine oder mehrere Kundenkarten. Doch was versprechen sich eigentlich die Herausgeber solche Karten davon? Natürlich verfolgen die Supermärkte damit eine einheitliche Strategie: die Sammlung, Analyse und Weiterverarbeitung unserer Kundendaten! So erfahren sie die Höhe der Einkäufe, die gekauften Artikel, Art und Weise der Bezahlung und unsere persönliche Daten, denn dies ist nur ein Bruchteil davon was die Kundenkarten über uns verraten. Dabei geben wir die meisten Daten doch freiwillig preis! Denn schon bei der Anmeldung füllen wir eine Vielzahl von persönlichen Daten ganz selbstverständlich und vertrauenswürdig aus. Mit diesem Sammelsurium aus den verschiedensten Informationen können die Supermärkte ihre Produkte und Preise gezielt steuern und den Kunden somit attraktive Anreize zum Geldausgeben bieten. Durch die stetig steigende Internettechnik und deren weltweite Vernetzung findet ein enormer Austausch unserer Daten statt. Doch dabei sollte man äußerst vorsichtig sein, den vor allem personenbezogene Daten und geistiges Eigentum stehen laut Gesetz unter Datenschutz. Dies wird durch spezielle Standards festgelegt und dient dem Schutz der Werte und der Erhaltung unserer Lebensqualität. In unserer modernen Gesellschaft werden Unmengen von verschiedensten Einzeldaten gesammelt, analysiert und untereinander kombiniert. Alltägliche Handlungen wie zB Telefongespräche, Zeitschriftenabonnements und Bankkonten geben die unterschiedlichsten Informationen über uns preis und werden vor allem für gezielte Marketingkampagnen verwendet. Bleibt dadurch unsere Privatsphäre auf der Strecke und sind wir nun alle „gläserne Menschen“? Vor allem in unserem privaten Lebensbereich steht uns das Recht zu, in Ruhe gelassen zu werden. Diese Privatsphäre erstreckt sich aber über den häuslichen Bereich bis hin zum Arbeitsplatz. Hierbei spielt der Datenschutz eine ganz entscheidende Rolle. Dieser schütz unsere Daten vor Dritten die durch die Datensammlung die Privatsphäre verletzen. In der EU ist es nicht erlaubt, dass Unternehmen personenbezogene Daten ohne die Zustimmung der Verbraucher verwenden dürfen. Dieser Beschluss der EU Kommission wird auch im nationalen Recht umgesetzt. Das heißt also, dass Firmen die bestimmte Daten über Personen erfassen wollen diese über den Verwendungszweck informieren müssen. Vor allem im Internet beim Surfen oder bei Online-Käufen ist der Zugriff auf unsere Daten besonders einfach und während wir uns unwissend durchs WWW klicken werden im Hintergrund unsere Daten gesammelt und weitervernetzt. In Form von sog. Web-Bugs (eingebettete Grafikdateien, die IP-Adresse und ID übertragen) und spezieller Spyware (wird bei der Installation von Internetdownloads unbemerkt angehängt) werden wir meist ohne unsere Zustimmung überwacht. Doch wie kann man sich davor schützen? Eine Möglichkeit ist die so genannte P3P (Plattform for Privacy Preferences). Sie ist ein Standard für die Übermittlung von Datenschutzrichtlinien und die Benutzer können über die Höhe des Schutzes ihrer Privatsphäre selbst entscheiden, indem sie bestimmte Sicherheitseinstellungen festlegen. Doch wie weit sollte das Eindringen in die Privatsphäre wirklich gehen? Ab welcher „Grenze“ ist der Schutz privater Daten unbedingt nötig? Welcher Bereich unseres Lebens ist überhaupt noch „privat“? Habe ich das Recht bei Kriminellen in die Privatsphäre einzudringen, bzw. haben diese kein Recht auf Datenschutz? Wo ziehe ich eine Grenze? ... comment |
Online for 6604 days
Last update: 2007.01.28, 20:17 status
You're not logged in ... login
menu
search
calendar
recent updates
Tutorium IV2 - Beispiele
20.11. 06 Abfragen in der Datenbank und Go Live 1)... by Corinna.Bammer.Uni-Linz (2007.01.28, 20:17) Neue Aspekte und Konsequenzen...
Unser Buchhandelsmodell scheint in einigen Aspekten... by Corinna.Bammer.Uni-Linz (2007.01.17, 15:41) Mein Weblog ;o)
Ich besuche dieses Semester die Lehrveranstaltung... by Corinna.Bammer.Uni-Linz (2006.12.12, 23:00) Werden wir alle durch...
Es gibt kaum noch jemanden, der nicht bei irgendeiner... by Corinna.Bammer.Uni-Linz (2006.12.12, 22:28) Hausarbeit: Ermittlung...
Anzahl der Bücher je Autor: diese Kennzahl gibt... by Corinna.Bammer.Uni-Linz (2006.11.19, 21:28) |