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Samstag, 17. November 2007
IPv6 versus IPv4: Nutzen und Chancen des neuen Internetprotokolls
elisabeth.schachtner.Uni-Sbg, 11:42h
Bislang unterliegt das Internet der Internetprotokoll Version 4 (IPv4). Diese bildet die technische Basis für das Internet und ist der Standard für die Netzwerkschicht des OSI- Schichtenmodells. Das IPv4 wurde im Jahr 1981 definiert und regelt die Adressierung, sowie das Routing von Daten in Netzwerken. Durch die unerwartet weitreichendeVerbreitung und Nutzung des Internets, ist der 1981 festgelegte Adressraum zu klein geworden. Das IPv6 soll nun als Nachfolgeprotokoll diese Adressprobleme beseitigen und außerdem mehr Sicherheit im Netz garantieren.
Dieser Beitrag in meinem Blog wird sich mit den Vor- und Nachteilen der Internet Protokoll Version 6 beschäftigen und soll außerdem die Gründe für die Entwicklung des IPv6 sowie seine Ablehnung diskutieren. Was ist IPv4? IPv4 ist die Grundlage des Internets. Es ist zuständig für die Entstehung von Computernetzwerken, regelt die Adressierung und bestimmt den Weg bzw. den Nachrichtenstrom von Paketen in Netzwerken. Als die Version 4 des IP entwickelt wurde, konnte sich kaum einer vorstellen, dass jemals so viele Computer zu einem Netzwerk zusammengeschlossen werden können, wie es heute der Fall ist. Deshalb benutzte man 32-Bit- Adressen und limitierte damit den Adressraum auf 4.294.967.296 Adressen. Das erscheint im ersten Moment viel, jedoch ist der Adressraum heute fast ausgeschöpft. Für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Netzen werden Router benötigt. Anhand von Routing- Tabellen wird ein Paket einem Ziel zugeordnet. Bei Überlastung eines Netzwerks können im IPv4 auch Pakete verloren gehen, da es dem Router erlaubt ist, bei eventuellem „Paketstau“ Pakete zu verwerfen. Es kann aber auch passieren, dass die Pakete über ein anderes Netz weitergeleitet werden und schließlich doppelt oder bruchstückartig beim Empfänger ankommen. Die Adressvergabe erfolgt über die IANA (Internet Assigned Numbers Authority), die in den 90iger Jahren große Adressbereiche an Firmen und Institutionen vergab. Nun besteht die Gefahr, dass die Adressen zu knapp werden. Das IPv6 – Chance für die Zukunft des Internets? Das IPv6 wurde entwickelt um die Möglichkeiten und die Entwicklung des Internets voranzutreiben. Probleme, wie der zu kleine Adressraum, das Format der IP- Pakete und Sicherheitsrisiken sollen beseitigt werden. Die Frage, ist nur, wann sich die neue Version durchsetzen wird. Obwohl einerseits über zuwenig Adressraum geklagt wird, bleibt andererseits viel davon ungenutzt. Dies liegt daran, dass die größten Adressbereiche in der Hand US- amerikanischer oder europäischer Firmen liegen, die diese auch nicht verlieren wollen. Teile der Erde wie Asien, Südamerika und Afrika, die erst später an der Entwicklung teilhatten, haben bezüglich Adressen daher einen wesentlichen Nachteil. Diese ungleiche Verteilung ist mit ein Grund für die Forderung einer neuen Version des IP’s. Was sind nun die Vorteile des neuen IPv6? Einerseits bietet IPv6, wie bereits mehrfach erwähnt, ein weit größeres Spektrum an Netzwerkadressen. Statt 32-Bit Adressen werden im IPv6 128-Bit Adressen benutzt. Dies erweitert den Adressbereich um ein Vielfaches, denn jedes Bit bringt eine Verdoppelung. Außerdem erwirkt IPv6 durch ein neues Format der IP- Pakete Vorteile im Datentransfer. Es gibt keine variablen Paketköpfe mehr, spezielle Funktionen werden in zusätzlichen Paketköpfen angefordert und Spezialfunktionen bleiben für unbeteiligte Komponenten unsichtbar. Dadurch können Probleme wie die Verwerfung oder Fragmentierung eines Pakets beseitigt werden. In dieser Grafik wird der Adressraum visualisiert Quelle: Caida.org Trotz dieser Vorteile erntete das IPv6 auch Kritik: Da eine dynamische IP- Vergabe bei IPv6 nicht mehr vorhanden ist, klagten Datenschützer, dass der Datenverkehr über eine bestimmte IP- Adresse auf Routern mitgeschnitten werden könnte und beispielsweise von der Wirtschaft oder dem Staat für Interventionen aller Art verwendet werden könnte. In einer Pressemitteilung vom 12.11.2007 nimmt auch die ISOC (Internet Society) zur neuen Version des Internetprotokolls Stellung. Dabei wird signalisiert, dass der Zeitpunkt für die Erweiterung der IP- Familie durch IPv6 gekommen ist. Beide Standards können im Netz nebeneinander existieren, obwohl immer noch Verbesserungen des IPv6 nötig sind. Leslie Daigle, Zuständiger und Chef für die „Internet Technology“ der ISOC merkt jedoch auch an, dass die Adaptierung der neuen Version bisher deshalb so gering ausfällt, da die tatsächlichen Verbesserungen, wie eine Erweiterung des Adressraums und das neue Format der IP- Pakete für den Endnutzer relativ wenig bedeuten. Für die Netzwerkbetreiber ist die Nachfrage derzeit noch zu gering und dies macht die Umstellung auf IPv6 schwierig. Die Zukunft von IPv6 und seine weitere Entwicklung sind demnach noch nicht ganz vorauszusehen. Ob sich die Version 6 durchsetzen kann und von den Internet- Usern angenommen wird, kann derzeit noch nicht festgeschrieben werden. Als Fazit soll dazu eine Aussage der ISOC herangezogen werden: „The Internet’s creation, evolution and expansion has always been a product of the people who actually use it.“ Quellen: ISOC Internet Society Wikipedia IPv4 Wikipedia IPv6 ... link (1 comment) ... comment ... older stories
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