NIM Blog - Philipp Mehrl
Mittwoch, 12. November 2008
Aufgabe 3 - Thema 1
WEB-Anwendungen

Meine Themenwahl fiel auf den Bereich der Webanwendungen. Es handelt sich dabei um einen höchst interessanten und vielfältigen Bereich, der in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden kann.

Der größte Anbieter derartiger Dienste ist - wie schon von einigen KollegInnen erwähnt - Google Docs.

Neben meinem Studium arbeite ich als EDV-Trainer und im Zuge dieser Tätigkeit bieten Dienste wie Google Docs sehr gute Möglichkeiten im Bereich des Datenaustauschs mit den SeminarteilnehmerInnen.

Wenn man den Nachteil der zwingend erforderlichen Registrierung - die wirklich sehr einfach funktioniert - einmal überstanden hat kann man das Google-Konto sofort nutzen.

In der EDV-Trainings-Branche hat man somit eine sehr einfache Möglichkeit Seminardaten für TeilnehmerInnen zugänglich zu machen. User, die über die Login-Daten verfügen können sich Dateien herunterladen bzw. ihre eigenen Dateien für andere zugänglich machen.

Daneben bieten Webdienste dieser Art auch noch die Möglichkeit, dass sie von jedem Computer mit Internetanschluss aufgerufen werden können. Man ist also an keine starre Hard- oder Softwareumgebung mehr gebunden.

Kompatibilität

Sollte man in einem speziellen Fall einmal mit der Online-Funktionalität nicht ausreichend versorgt sein, so hat man noch immer die Möglichkeit, nach dem Download die Dateien mit den entsprechenden Offline-Pendants (zB Excel, Word, OpenOffice usw.) zu bearbeiten.

Kritikpunkt

Bei allen Vorteilen von Google Docs sind meiner Meinung nach diese Webanwendungen für EDV-Anfänger ungeeignet, da doch in gewisser Art Vorkenntnisse vorausgesetzt werden. Somit wird zwangsläufig der Kreis der AnwenderInnen eingeschränkt. AnfängerInnen werden bereits bei der erforderlichen Registrierung eventuell Schwierigkeiten bekommen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Nachvollziehbarkeit wie Google die online gespeicherten Daten auswertet und nutzt. Nicht alle elektronisch gespeicherten Daten sind geeignet online verarbeitet zu werden.

Leider zeichnen sich weltweit Tendenzen ab, die immer stärker in diesen sensiblen Bereich gehen. Man denke an die Entwicklung von e-Government in Östereich oder HELP.gv.at.

Die Bürgerkarte bietet hier allerdings ein verhältnismäßig hohes Datenschutzniveau.

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Thomas.Hahn.Uni-Linz, Mittwoch, 12. November 2008, 23:51
Hi!

Ich habe ebenso Google Docs analysiert. Hier gehts zu meinem Blog. Dass der Umgang mit den Daten ein heikler Punkt ist, stimm ich dir zu. Der Aussage, dass "Webanwendungen für EDV-Anfänger ungeeignet, da doch in gewisser Art Vorkenntnisse vorausgesetzt werden" kann ich nicht zustimmen. Ich bin der Meinung, dass Google Docs kaum mehr Wissen/Erfahrung benötigt, als ein entprechendes Microsoft-Produkt.

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Eva-Maria.Mayr.Uni-Linz, Donnerstag, 13. November 2008, 22:39

Hallo! Ich glaube auch, dass EDV-Anfänger so ihre Schwierigkeiten mit
Google Docs haben könnten. Die Usability ist im Bereich der Webanwendungen
oft noch ausbaufähig zb. auch bei Jumpcut (siehe
Weblog)

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reinhard.joechtl.Uni-Linz, Freitag, 14. November 2008, 17:24
Ja die Webanwendungen...
Ich bin ja auch recht skeptisch, was Googles aktuelle Projekte so betrifft. Vor wenigen Jahren wurde das Unternehmen ja noch als Schlaraffenland für Programmierer gelobt (auch das lässt sich "googlen"), aber inzwischen hat Google so viel an Macht dazugewonnen, dass einem nur noch bange um seine Daten sein kann.
Abgesehen davon bin ich mir nicht sicher, ob Onlineanwendungen der Wahrheit letzter Schluss sein werden. Ich denke da zum Beispiel an den Aufschrei der iPhone-Besitzer, weil die iPhone-Software 2.0 zwar Navigieren kann, aber keine Offline-Naviprogramme in Sicht sind (sondern rein auf Google Maps gebaut wird). Der Benutzer will in einem bestimmten Grad etwas "in der Hand" haben, denke ich. Eine Applikation ist zwar auch reichlich abstrakt für einen realen Besitz, aber zumindest greifbarer als eine Webanwendung, die ich niemals ganz besitzen kann und auf die ich mich leider nicht verlassen darf.
Um auch die Bürgerkarte kurz zu erwähnen: Ein durchaus praktischer Weg, sich beim Finanzamt oder diversen Banken auszuweisen. Einige Kinderkranktheiten hat dieses System jedoch noch zu überwinden, abgesehen von den massiven Installtionsproblemen vieler Benutzer. :)

Warum bin ich jetzt eigentlich hier? Nun, ich besuche gerade Informationsverarbeitung 2 bei Herrn Prof. Mittendorfer und als Aufgabe sollen wir etwas bei unseren Kollegen aus der NIM nach interessanten Themen schauen.
Ich habe in meinem letzten Beitrag den elektronischen Datenaustausch meines fiktiven Buchhandels mit seinem Buchnetzwerk beschrieben. Würde man nun auch Webapps für das Bestellwesen entwickeln (wird wahrscheinlich grad in diesem Moment von Google online gestellt *g* -> oh nein, steht das "g" etwa auch für Google???), so könnte ich mich deinem Thema natürlich noch besser anschließen.

Lg, Reinhard

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Freitag, 14. November 2008, 20:10
Irrte Orwell?
Natürlich ist nicht alles Gold was umsonst - soll eigentlich gratis genannt werden - ist. Die angeführten Kritikpunkte, insbesonders jene, welche die Privatsphäre gefährden, sollten ernst, sehr ernst genommen werden.

Aber es sieht danach aus, dass die Gesellschaft einen Paradigmenwandel durchläuft. Während in den "68ern" weltverbessernde Fanatiker sich noch hinreißen ließen, um die Grundwerte der Menschen, wenn es sein musste mit Mord zu verteidigen - was keinesfalls akzeptabel ist - werden dieselben Werte aktuell mit Füßen getreten. Manche berichten im Dictus der eitlen Nabelschau detailliert über erlebte "Wohlfühlnächte" mit bisher Unbekannten in Ihren Tagebüchern, anderen Orts verfassen und speichern Jungunternehmen die gesamte Geschäftsdokumentation samt Personaldaten und Kalkulationen in Google Docs.

Beide haben dieselbe Argumentation für ihr Verhalten: Sie haben nichts zu verbergen.

Hat Orwell vielleicht den falschen Schluss gezogen? Hätte er nicht die militanten Datenschützer als die wahre Gefahr darstellen müssen?

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reinhard.joechtl.Uni-Linz, Freitag, 14. November 2008, 21:08
Dann gehöre ich mittlerweile...
... wohl zu den (militanten?) Datenschützern.
Vor ein paar Jahren war mir das eigentlich alles noch ziemlich egal, aber zu dieser Zeit sah das Internet auch noch völlig anders aus: Da war man im Vienna-Chat und kannte fast alle Leute, ja baute sogar richtig gute Kontakte zu den Menschen auf - wohlgemerkt, das ist nun 10 Jahre aus. "Googlen" hätte man damals noch "Altavistan" und "Yahooen" nennen müssen, schwindlige Webseiten (mit Frontage Express erstellt) wurden auf noch schwindligeren Webhostern zur Schau gestellt.

Aber was ist heute? Seiten wie 123people durchsuchen das Internet akribisch nach Personendaten und bieten auf der eigenen Website gleich auch noch einen Link an, wie man diese Daten auch wieder aus dem Netz löschen lassen kann -> gegen Geld natürlich, versteht sich doch von selbst.
Versandshäuser verkaufen in rechtlicher (Dunkeldunkeldunkel)Grauzone sämtliche Kundendaten und haben scheinbar keine Folgen zu befürchten.
Und genauer dieser Missbrauch ist es, der mich mehr als nachdenklich stimmt. Ich stufe mich selbst als durchaus technikaffin ein, aber die kritischen Stimmen im Hintergrund werden ständig lauter... Ist das noch gut, was wir hier alles machen? Folgt auf die Finanzkrise bald die Technikkrise, die uns wieder einige Jahre zurückwirft? Ich will nicht sagen, dass ich mir das unbedingt wünschen würde, aber ungebremst und blauäugig kann ich den aktuellen Entwicklungen einfach nicht mehr zustimmen.

@Philipp: Sorry for thread-napping!

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Hans.Mittendorfer.Uni-Linz, Freitag, 14. November 2008, 21:23
Sie wissen ..
.. ich bin ganz auf Ihrer Seite!

Erstaunt, nehme ich nur manchmal zur Kenntnis, wie "blauäugig" mit Rechtsgütern, die zu den höchsten gezählt wurden (und hoffentlich noch werden) umgegangen wird.

Doch meine Frage/Befürchtung bleibt nach wie vor unbeantwortet: Wandelt sich die Gesellschaft so sehr, dass in manchen Aspekten ein Vorzeichen-Wechsel bevorsteht?

Ein Thema, welches den thread in der Tat überlasten könnte.

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Philipp.Mehrl.Uni-Linz, Sonntag, 16. November 2008, 20:23
Kein Problem wegen "thread-napping" ;-)

ich bin schwer begeistert von der Diskussion die sich hier gerade entwickelt.

Wenn auch die Tendenz, immer mehr Daten unüberlegt von sich preiszugeben, durch unsere Diskussion warscheinlich nicht gebremst werden wird...

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Sie wissen ..
.. ich bin ganz auf Ihrer Seite! Erstaunt, nehme ich...
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