Die Medien der "Neuen Informationsgesellschaft"
Sonntag, 3. Dezember 2006
Anonym durch das Web 2.0

Wieviel Privatspähre braucht das web 2.0?



Die Anonymität ist im web 2.0 ein Punkt den man nicht außer acht lassen soll, und der gleichzeitig die Geister scheidet. Ein Teil ist begeistert von den Möglichkeiten die das web 2.0 bietet, der andere Teil steht dem Ganzen sehr skeptisch gegenüber, und findet dass das web 2.0 eine sehr gefährliche Sache ist.

Feststeht, dass das web 2.0 bisher nicht geahnte Möglichkeiten in sich birgt, man muss jedoch auch darauf achten, dass man nicht zu unbedacht mit der Social-Software umgeht und dabei seine Privatspähre zu leichtfertig aufs Spiel setzt. Einige der stärksten Kritker des web 2.0 befürchten überhaupt, dass Portale wie „myspace“ zu „Social-Portalen“ für verkappte Kinderschänder, Stalker oder sonstige Verbrecher werden könnten. Natürlich besteht hierin eine Gefahr, aber wie überall im Leben gibt es bei allen guten und nützlichen Dingen, wenn sie von den „Falschen Menschen“ benützt werden, auch eine schlechte Seite. Ein nicht so extremes aber ein durchaus universelles Problem ist die Sicherheit der Daten und Passwörter. Es gibt bei „Myspace.com“, nach Angaben des Unternehmens, über 56 Millionen registrierte User. Die bereitwillig, ihre Fotos, Videos, Bilder und ihre persönlichen Daten bekannt geben, und naiverweise glauben, dass nichts passieren kann. Daher offenbaren viele Nutzer ihre sensibelsten Daten und werden damit zu Kanonenfutter der web 2.0 Ära. Dadurch erhält die Marketingindustrie völlig neue Einsichten in das Kaufverhalten der Menschen und kann dadurch, neue Vermarktungsstrategien entwickeln. Das kann für den einzelnen wiederum sowohl von Vorteil als auch von Nachteil sein. Einerseits könnte der Verbraucher durch Werbung, die auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist schneller die Produkte seiner Wahl finden, andererseits könnte dadurch auch eine Verarmung der Vielseitigkeit entstehen. Ein weiterer kritischer Punkt in Bereich der Social-Software, ist auch der Aspekt der Soziale-Verarmung, es entsteht die Illusion eines persönlichen Mehrwertes und sozialer Anerkennung durch die Applikationen des web 2.0, aber die Gefahr besteht darin, dass für die User das reale Leben keine Relevanz mehr besitzt. Sprich das sie ihre realen sozialen Kontakte verlieren, und nur mehr virtuelle zwischenmenschliche Kontakte haben.

Private-Data-Transfer ein Problem speziell bei jungen Menschen



Bei der Weitergabe von persönlichen Daten sind speziell junge Leute offen erstaunlich unbefangen und unvorsichtig. Das könnte aber in vielerlei Hinsicht zu weitreichenden Problemen führen. Den durch die komplette Bekanntgabe seiner persönlichen Daten, wird der Mensch immer durchsichtiger. So könnten zum Beispiel zukünftige Arbeitgeber mit Hilfe einer einfache Internetsuche auf Dinge stoßen, die sich für den Bewerber, dann schnell als unvorteilhaft im Bezug auf die Jobchance auswirken könnten. Dem Bewerbe könnte somit ein verfängliches Party-Foto oder eine politische Meinungsäußerung aus der Vergangenheit zum Verhängnis werden und ihm schließlich die Chance auf den Job verbauen. Ein Aspekt, warum viele Menschen so unvorsichtig mit den Anwendungen des web 2.0 umgehen ist, dass sie „das Ganze eher als private und nicht als öffentliche Kommunikation betrachten“ (Kommunikationssoziologe Jan Schmidt).
Da es sich jedoch durchaus um öffentliche Kommunikation handelt, ist es von Seiten der User wichtig, dass man vorsichtig mit seinen persönlichen Daten umgeht. Den es gibt bei allen Anwendungen des web 2.0 die Möglichkeit selbst zu bestimmen, wie viel man von sich selbst im web preisgibt, aber es liegt am einzelnen User dies auch zu nutzen. Wenn also jeder genau darauf achtet, was er im Netz preisgibt oder nicht, dann kann man sagen, das web 2.0 bietet unglaubliche Möglichkeiten für jeden einzelnen bietet, und wenn es von jedem effektiv und sinnvoll genutzt wird, wird diese art der Software sicher zukunftsweisend sein.

GnuPrivacyGuide



Einen Punkt den ich noch erwähnen will ist die Datenverschlüsselung, hier bin ich nach meinen Recherchen im Netz auf eine öffentlich zugängliche Verschlüsselungs-Software namens GnuPrivacyGuard gestossen.
Mit Hilfe dieser Software ist es möglich mit Hilfe von kryptographischen Methoden Daten zu Ver- und Entschlüsseln sowie elektronische Signaturen zu Erzeugen oder zu Prüfen.

Die Funktionsweise ist , das GnuPG asymetrische Schlüsselpaare verwendet, die von Usern erstellt wurden. Die dadurch entstanden "öffentlichen Schlüssel" können nun von den Usern ausgetauscht werden, z. B. mit Hilfe von Keyservern. Der öffentliche Schlüssel dient zum verschlüsseln der Daten und um signierte Daten zu überprüfen. Dieser muss jedem Kommunikationspartner der diese Beiden Aktionen durchführen will zur Verfügung stehen. Mit dem öffentlichen Schlüssel ist es nicht möglich Daten zu entschlüsseln oder zu signieren, daher ist seine Verbreitung mit keinem Sicherheitsrisiko verbunden. Der zweite Teil besteht aus einem "privaten Schlüssel", auf den nur der Eigentümer zu Griff hat und der mit einem Passwort geschützt ist. Der private Schlüssel dient zur Signierung und Entschlüsselung von Daten

Mittels Web of Trust versucht GnuPG das man sich persönlich der Echtheit, des Schlüssels den der Kommunikationspartner verwendet, überzeugen kann. Benutzer können andere Schlüssel mit ihrem eigenen Schlüssel signieren und somit Dritten bestätigen, dass sie sich von der Echtheit des Schlüssels überzeugt haben und wie sehr sie diesem vertrauen.

Wenn Knut beispielsweise mit ihrer Signatur die Echtheit des Schlüssels von Adelheid bestätigt hat, kann Sven der Echtheit des Schlüssels von Adelheid auch dann trauen, wenn sie selbst sich davon nicht direkt überzeugen konnte, weil sie ihn beispielsweise aus dem Internet bezogen hat. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es den Schlüssel von Knut kennt und ihm vertraut.

Natürlich gibt es auch Zertifizierungsstellen, sogenannte Certification Authority`s die die Echtheit von Schlüsseln feststellen. Diesen Dienst bieten zum Beispiel das Deutsche Forschungsnetz oder die Zeitschrift „c’t“ kostenlos an.

GnuPrivacyGuide
validome.org
Bericht von Tagesschau.de

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