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Freitag, 12. November 2004
Aufgabe 1

Wenn Autoren zu
Kollaborateuren werden

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1.)    Zusammenfassung

2.)    Kollaboration und Kommunikation

3.)    Kollaboratives Arbeiten und einige
Konsequenzen

4.)    Herausforderungen
der Kollaboration

1.      Kollaboration – eine Herausforderung für
Simulation in der Künstlichen Intelligenz

2.      Kollaboration der Wissenschaft

3.      Kollaboration im Wissensmanagement

4.      Kollaboratives Lernen

5.)    Die globale Dimension des kommunikativen Paradigmas

6.)    Fazit

7.)    Quellen

 

 

1.) Zusammenfassung:

 

R. Kuhlen behandelt in seinem Text 2 Themenkreise. Er beschreibt das kollaborative erstellen von Wissen und überlegt was die Folgen wären, wenn es ein r2c gäbe.

 

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2.) Kollaboration und Kommunikation – nicht in kulturkritischer, sondern in politischer Absicht

Eine der Hauptaussagen in diesem Abschnitt ist, dass Hypertexte und ihre Bedeutung von einem politischen Standpunkt aus betrachtet werden sollten.

Weiters wird beschrieben, dass den unveränderlichen Wissensträgern, beispielsweise Bücher, durch die Hypertexte ihre Monopolstellung entzogen wurde. Auch wenn sich bei Büchern mehrere Autoren zusammen finden, kann hier wohl nicht von einem Netzwerk die Rede sein. Ein Netzwerk bei Hypertexten zeichnet sich, meiner Meinung nach, dadurch aus, dass Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und aus unterschiedlichen Teilen der Welt gemeinsam ein Wissensfragment erstellen oder verbessern können.

Kuhlen führt hier ebenfalls eine Aussage von Simanowski an, in welcher der „Tod des Lesers“ beschrieben wird, da dieser den angebotenen Links nur „ständig hinterher hechelt“ [Simanowski a.a.O]und somit völlig verwirrt wird.

Eines der besten Beispiele für Hypertexte stellt wohl wikipedia.de dar. Dort können Texte von jedem Besucher beliebig geändert, verbessert und erweitert werden. Gleichzeitig werden automatisch Links zu Begriffen erstellt, welche bereits in einem anderen Text erläutert werden. Somit verhalten sich diese Texte kollaborativ was zur Folge haben kann, dass wenn ein User jedem Link folgt dieser tatsächlich sehr verwirrt wird.

 

Die Grundlage für Hypertexte ist natürlich, dass Menschen ihre Einstellung gegenüber dem Umgang mit Wissen und Informationen grundsätzlich ändern. Autoren müssen weniger auf die individualistische und mehr auf die gemeinschaftliche Bedeutung ihrer Werke achten.

 

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3.) Kollaboratives Arbeiten und einige Konsequenzen

 

Kuhlen definiert Kollaborateure, im Sinne der Hypertextidee, als Menschen die davon überzeugt sind, dass „Produktion von Wissen schon immer Kollaboration war“. (Kuhlen, Frankfurt 2004)

Hypertexte sollten, da sie ja nicht abgeschlossene Werke darstellen und durch Zusammenarbeit mehrerer Menschen entstanden sind offen und frei zugänglich sein. Niemand sollte einen Anspruch darauf erheben können.

Jedoch finde ich es merkwürdig Napster(technologie) User als Idole für einen angemessenen Umgang mit Daten anzuführen wenn diese die Wirtschaft erwiesenermaßen schädigen. Künstler können ihren Beruf auf diese Weise nicht finanzieren und müssen somit versuchen über andere Wege, Preiserhöhungen bei Kinokarten, CDs etc.., die durch diese Tauschbörse entstandenen Schäden wieder auszubügeln. Man kann von Musikern, Schauspielern oder Filmregisseuren nicht verlangen ihre Werke kostenlos – trotz immenser Eigenkosten – zur Verfügung zu stellen. Dieser „Jedem gehört Alles“ Gedanke hat schon im Kommunismus nicht funktioniert. Der Ansatz klingt zwar erstrebenswert, ist aber in der realen Welt so nicht durchführbar. Einen Kompromiss stellt evtl. eine Einrichtung wie musicload.de dar bei welcher jeder für ein geringes Entgeld Musikdateien downloaden kann.


Die angegebenen Methoden für die freie Nutzung und Entwicklung von Software ist in meinen Augen in sofern problematisch, als dass sie nur im kleinen Rahmen realisiert werden kann. Wieso sollte ein Unternehmen wie Microsoft den Code für z.B. Windows XP offen legen? Damit würde Hackern Tür & Tor eröffnet. Sicherlich ist die „open access“ Idee für kleinere Dimension jedoch durchaus sinnvoll. Beispielsweise bei Scripten oder „kleiner“ Software die keine direkte Steuerung von Systemen bewirkt. Teilweise wird so etwas ja auch schon praktiziert à Software wird gratis zur Verfügung gestellt, wenn dafür das Programm in eine neue Sprache übersetzt wird.

 

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4.) Herausforderung der Kollaboration

4.1)Kollaboration – eine Herausforderung für Simulation in der Künstlichen Intelligenz

 

Man hat Computern bereits beigebracht sich selbst zu verbessern wodurch es möglich wurde dass „Deep Blue“ gegen den Schachweltmeister Kasparow gewann. Nun ist der nächste logische Schritt ihm beizubringen dass man durch Teamwork durchaus mehr erreichen kann. Wie im Text beschrieben, ist die Kunst nun dem Computer zu „zeigen“ wann man sich kollaborativ verhält und wann man selbständig auf Geschehnisse in der Umwelt reagieren muss. Gelungen ist dies bei der diesjährigen RoboCup WM in Portugal, wo sich 5 Computerspieler zu einem vereinigt haben um eine Situation zu meistern.

 

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4.2) Kollaboration der Wissenschaft

 

Die Zahl der internationalen Kollaboration im Bereich Wissenschaft hat sich laut Stichweh o.J. in den Jahren 1980 – 1990 von 11 % auf 20 % erhöht.

In der Einstellung wie etwas zu veröffentlichen ist, hat sich im Bereich der Wissenschaft scheinbar schon einiges getan. Wissen wird, zumindest nun schon teilweise, zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt wie es von der „open-access-initiative“ vorgesehen wird.

Hieraus resultieren neue Herausforderungen an das Rechtssystem, welches nun versuchen muss den neuen Gegebenheiten gerecht zu werden.

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4.3)Kollaboration im Wissensmanagement

Die größte Rolle hierbei spielen Kommunikationsforen die im Gegensatz zu Chats, synchrone Kommunikation, asynchron, also zeitverzögert,aufgebaut sind. Durch diese Zeitverzögerung wird eine höhere Qualität der Beiträge möglich. Informationen können gründlich recherchiert werden bevor sie ins Forum gepostet werden. Des weiteren bieten diese Kommunikationsforen die Möglichkeit, bereits vorhandene Informationen in Ruhe aufzunehmen. So etwas wäre in einem fortlaufenden Chat nicht möglich. Auf diese Art von Foren sollte natürlich möglichst viele Zugriff haben um eine relativ große Wissensplattform
gewährleisten zu können. Jedoch muss ich meiner Kommilitonin zustimmen wenn sie schreibt „ [...]wünschenswert wäre jedoch auch ein separates Netzwerk für Experten, in denen tiefgründig wissenschaftlich gearbeitet werden kann [...] “ (Sandors Weblog : Ad2)

Dies würde natürlich die Qualität der dort erarbeiteten Texte wesentlich erhöhen. Trotzdem sollten den anderen Usern zumindest Leserrechte eingeräumt werden damit sich diese über neue Erkenntnisse bei Interesse informieren können.


Dass der Erfolg eines Kommunikationsforens guter Moderation, Feedback und Inputs bedarf ist verständlich. Ohne Denkanstöße würde ein solches Forum nicht lange aktiv bleiben – oder unter einer enormen Spamquote leiden. Im ::collabor:: gibt zwar ebenfalls Diskussionen und Inputs, doch sehe ich bis jetzt(!) diese nicht als wirklich moderiert an. Was ich bis jetzt als bestes Beispiel für ein solches Kommunikationsforum nennen würde, ist das Diskussionsforum der VO Einführung in die
Kommunikationswissenschaften
. Hier werden ständig von Tutoren und Teilnehmern der VO neue Denkanstöße gegeben.

 

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4.4)Kollaboratives Lernen

Diese Form des Lernens wird durch das Collabor gut unterstützt. Jeder Weblogeintrag kann kommentiert werden wodurch ein Feedback oder ein Verbesserungsvorschlag an den Autor gesendet werden kann. Die Weblogs können untereinander verlinkt werden (siehe oben), wodurch nochmals eine andere Meinung in den aktuellen Kontext miteinbezogen werden kann. Dies gilt natürlich auch für externe Werke. Auch ist es möglich Schreibrechte für einen Artikel an andere Lernende zu vergeben wenn man diesen die Möglichkeit geben will den Eintrag zu verbessern.

 

 

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5.)
Die globale Dimension des kommunikativen Paradigmas

 

 

Gibt es ein „right to communicate“ (r2c)? Das Menschen nicht anders können als zu kommunizieren, „Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Watzlawik), macht diese Frage auf den ersten Blick fast überflüssig. Doch ist die Frage wie weit man Kommunikation zulässt. Die Frage müsste also eigentlich lauten: Gibt es ein „right for unlimited communiaction“? Länder der sogenannten Dritten Welt haben keine oder nur kaum Möglichkeiten sich an einer weltweiten (online) Kommunikation zu beteiligen.

In Art. 19 der Menschenrechte (UDHR) wird jedem Menschen das Recht zugesprochen sich mitzuteilen und Informationen aufzunehmen. Doch wird im Text von Dr. Kuhlen bezweifelt das Art.19 ausreicht um Kommunikationsfreiheit zu gewähren. Da jedem die genannten Rechte zustehen, sollte es eigentlich reichen da der Artikel ohne weiteres auch dort hingehend interpretiert werden kann. Natürlich würde eine Spezifikation, also die genaue Definition von r2c, jeglicher Interpretation den Garaus machen und somit für klare Verhältnisse sorgen. Eine Frage die man sich jedoch stellen sollte ist ob die Menschheit schon für eine solch klare Definition bereit ist. Zu rasche Änderungen haben oft eine negative Auswirkung und erreichen somit das Gegenteil von dem was sie eigentlich sollten. Sicherlich ist es sinnvoller erst für eine tatsächliche weltweite Durchsetzung von Art.19 zu sorgen. Evtl. lösen sich dadurch auch die bis jetzt gesehenen Probleme und machen eine Erweiterung der UDHR unnötig.

 

Eine weitere Konsequenz des r2c, wenn wirklich jeder seine Meinung jedem mitteilen <spanstyle="mso-spacerun: yes"> kann, ist dass sich die Machtverhältnisse über Informationen grundlegend ändern. Vor allem stellt sich die Frage ob und wer diese Kommunikationen überwacht und steuert. Aus diesem Grund ist wohl die Wahrscheinlichkeit für eine Umsetzung relativ gering.

 

Gegner des r2c sind unter anderem konservative Parteien und „große“ Medienunternehmen.

Befürworter des r2c sehen in ihm keine Kampfansage an das bestehende System sondern eine Möglichkeit zur Verbesserung „veralteter“ Arbeitsweisen.

 

 

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6.) Fazit

Die Einstellung der Menschen muss sich, wie weiter oben schon erwähnt, grundlegend ändern. Die Verknappung von frei zugänglichen Informationen muss gestoppt werden. Das r2c muss, wie auch die Menschenrechte, für jeden Menschen gültig sein und darf nicht durch Besonderheiten eines Staates außer Kraft gesetzt werden. (Man bedenke jedoch ob es richtig ist, dass wir unsere(!) Vorstellungen von Recht und Ordnung anderen Kulturen aufzwingen. Dies gilt auch für Kommunikationsrechte. Was wir, mich eingeschlossen, als falsch ansehen, kann für andere richtig sein. Unsere Gesellschaft muss eine "Tür offen halten" damit wenn andere Kulturen sich unseren Vorstellungen anschließen diese auch aufgenommen werden können.)

 

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7.) Quellen

Wenn Autoren und ihre Werke Kollaborateure werden ­ was ändert sich dann? (R. Kuhlen) [12-11-04]

Sandors Weblog [12-11-04]

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