Christian Hackl Weblog
Dienstag, 11. Dezember 2007
Entwurf des Geschäftsmodells meines Lehrbuchhandels (Aufgabe 5)
Nachdem ich nun durch einige Blogs geschmökert habe, scheint jedem klar zu sein, dass das derzeitige Geschäftsmodell nicht überlebensfähig ist. Ein Traditionalist, der auf der "brick and mortar"-Positionierung behaart, ist nicht aufzufinden. Gott sei Dank! Allen muss einfach klar sein, dass das derzeitige Konzept ein auslaufendes Modell ist. Spätestens nach dem Wegfall des gesetzlichen Verbotes, dass Verlage nicht direkt an die Schulen ihre Lehrbücher verkaufen dürfen, ist unser aktueller Lehrbuchhandel Geschichte.

Wie sieht also mein Entwurf für mein neues Geschäftsmodell aus? Auch ich bin davon überzeugt, dass eBusiness der einzige Weg sein wird, die Existenz des Lehrbuchhandels zu sichern. eBusiness stellt in meinem Konzept die Basis dar. Ich gehe jedoch noch einen Schritt weiter:

Nachdem ich mit meinen bisherigen Lieferanten einen sehr guten Kontakt habe, werde ich nach Sondierungsgesprächen mit allen Lieferanten mein Geschäftsmodell mit zwei bis drei ausgewählten Verlage besprechen und mit ihnen zusammenarbeiten. Grund dafür ist: Ich glaube einfach nicht daran, dass ein kleiner Lehrbuchhändler, auch wenn er eBusiness nutzt, auf lange Frist überleben wird.

Diese zwei bis drei Verlage, im optimalen Falle zwei größere mit breitem Angebot und ein kleinerer mit speziellen Angeboten an Büchern, konzentrieren sich weiter auf ihre Kernkompetenz (--> das Drucken von Büchern) und überlassen mir gegen Abtretung einer Provision pro verkauftem Buch als branchenerfahrener Händler den Vertrieb ihrer Ware via eBusiness. Mein Ziel ist es, österreichweit Marktführer zu werden und sämtliche Schulen mit ihren Bedarf an Schulbüchern zu beliefern.

Viele vertreten die Meinung, dass auch die Zeit des physischen Lehrbuchs im Zuge der Umstellung auf EDV-Klassen bald vorbei sein wird. Diese Phase wird sich aber noch meines Erachtens über mindestens zehn bis fünfzehn Jahre erstrecken, was mir noch die Möglichkeit einräumt, meine Anfangsinvestitionen in mein neues eBusiness-Geschäftsmodell zu amortisieren und darüber hinaus noch gutes Geld zu verdienen. In der Übergangsphase ist die Einführung lizenzierter Web-Lehrbücher ins Sortiment zu überlegen. Lehrbücher, ob physisch oder virtuell, werden von Lehrern immer nachgefragt werden. Es wäre einfach zu zeit- & arbeitsaufwendig, selbst Skripten zusammenzustellen und sich dabei durch die Unzahl an unbrauchbaren Beiträgen des WWW zu kämpfen.

Die oben beschriebene strategische Ausrichtung wird noch ergänzt mit dem Begriff "Diskonter". Eine Kostenführerschaft im österreichischen Massenmarkt aller Schulen wird angestrebt. Daher ist die Auswahl der kooperierenden Verlage essentiell. Es wird nur angeboten, was die zwei bis drei Verlage drucken. Ausnahmen wird es keine geben. Eine Wahlmöglichkeit zwischen zwei verschiedenen Lehrbüchern pro Fach wird angestrebt, hat aber nicht oberste Priorität. Damit wird indirekt auch verursacht, dass in Zukunft eine Vereinheitlichung der Lehrbücher in den österreichischen Schulen durchgeführt wird.

Kommen wir nun an das Eingemachte, das Geschäftsmodell im Konkreten:

In jeder Schule gibt es eine Person, die mit dem Erwerb der Lehrbücher für das laufende Schuljahr verantwortlich ist. Diese Personen gilt es in einem ersten Schritt zu kontaktieren. Ihnen soll unsere neue Software kostenlos zur Verfügung gestellt werden, mit der sie sich in unserer Web-Plattform einklinken können. Dort können sie durch unser Sortiment surfen (Bücherangebot, Preise, Lieferzeit, etc.) und unsere Services nutzen (z.B.: Eingabe des maximalen Budgets, Anzahl und Art der Bücher, Gymnasium oder Hauptschule, etc. --> Ausgabe einer Empfehlungsliste unter Berücksichtigung des Budgets oder z.B: Nutzen des Forums zum Austausch von Meinungen, Dateien, Präsentationen, etc. unter LehrerInnen).

Ziel ist es, derartige Präsenz bei diesen Personen zu zeigen, dass sie nicht auf die Idee kommen, ihre Schulbücher woanders zu erwerben. Der Komfort bei der Bestellung und die Einfachheit der Software werden dafür ausschlaggebend sein. Verständlicherweise will es jeder so einfach wie möglich haben. Mit der Kostenführerschaft als Diskonter und der Größe des Marktführers ist dieses Modell, so glaube ich, finanzierbar und ertragreich.

Der kleine Lehrbuchhandel weicht einem Großvertrieb via eBusiness in Kooperation mit ausgewählten Verlagen. Dieses Modell lässt Nischenplayern ausreichend Platz, ihre Sonderangebote anzubieten. Kritik wird dieses Modell auf jeden Fall allein schon durch die Vereinheitlichung der Schulbücher und der daraus einhergehenden Vernichtung der Vielfalt auslösen. Für Kritik bin ich offen und bitte darum. Web 2.0 Entwicklungen lasse ich in meinem Geschäftsmodell außen vor, da sie meines Erachtens hier nicht zielführend sind. Wichtig ist der Kontakt zu den entscheidungsfähigen Personen in den Schulen.

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