Lernblog von Munz Alex

Der beschleunigte Informationsaustausch ist einer der wichtigsten Merkmale von E-Business-Anwendungen. Kosten lassen sich damit senken und neue Beschaffungs- sowie Vertriebswege dienen einer einfacheren Geschäftsabwicklung.

Um einen derartigen elektronischen Informationsaustausch realisieren zu können, ist es notwendig, dass die beteiligten Geschäftspartner „die gleiche Sprache sprechen“. Dafür sorgt die Standardisierung der diversen Prozesse im E-Business. Festgelegte Datenformate für die Weitergabe der Informationen sind die Grundlage jener (Geschäfts-)Prozesse die am elektronischen Weg abgewickelt werden.

In einigen Bereichen haben sich spezifische Standards etabliert.

Ist bei der Weitergabe von Textdokumenten das bereits im Beitrag von Philipp Mehrl erwähnte PDF ein äußerst gängiges Datenformat, so entwickelte sich im Audio-Bereich das so genannte mp3-Format (MPEG-1 Audio Layer 3) zu einem wichtigen Standard.

Das mp3-Format wurde ab 1982 vom Fraunhofer-Institut unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Georg Musmann in Zusammenarbeit mit AT&T Bell Labs und Thomson entwickelt. 1992 wurde mp3 als Teil des MPEG-1 Standards definiert. Am 14. Juli 1995 wurde die Dateiendung .mp3 als Abkürzung für ISO MPEG Audio Layer 3 festgelegt.

Im Vergleich zum wav- besitzt das mp3-Format die bereits im ersten Absatz erwähnten Vorzüge. Mp3-Dateien sind kleiner, lassen sich somit schneller über das Internet versenden und ermöglichten bei den damalig gängigen  Verbindungsraten eine zumutbare Downloadzeit für eventuell gekaufte Songs.

Das qualitativ hochwertigere wav-Format verlor mit der Einführung der Mp3s nicht an Bedeutung, nur bot sich mit dem neuen Standard eine effizientere Lösung Musik, in brauchbarer Klangqualität, über das  Internet zu vertreiben.

Daraus folgende technische Entwicklungen wie der mp3-Player sorgten für das endgültige Aussterben des Walkmans, was bereits durch den nur wenige Jahre zuvor erschienen Tragbaren CD-Player eingeleitet wurde.  Der 1992 durch Sony eingeführte „Standard“ der MiniDiscs konnte sich unter anderem durch das annähernd gleichzeitige Aufkommen des mp3-Fomats nie wirklich etablieren. In Europa stellte Sony damit die MiniDisc-Sparte im Jahr 2007 ein.

Anhand dieser Beispiele zeigt sich, dass mit der Einfuhr neuer Standards oftmals auch wichtige wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden müssen. Neu aufkommenden Trends sollen frühzeitig erkannt und das Risiko, sich an diesen Märkten zu beteiligen muß bewertet werden.

Beispielsweise obliegt es gerade zu Zeiten wie der Einführung von E-Books und dem Apple iPad den diversen Verlagen, sich in die Sparte der digitalisierten Bücher und Magazine zu wagen und zu erkennen ob sich hierbei ein Standard entwickelt, in den es sich zu investieren lohnt…

Quellen:

• Electronic Commerce 2010, A Managerial Perspective; Efraim Turban;
• http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Search?ns0=1&search=mp3&fulltext=Suche
• http://de.wikipedia.org/wiki/MiniDisc

_{(Dieser Beitrag wurde im Rahmen der 1. Aufgabe zum Kurs "Business und Internet" im SS 2010 an der Johannes Kepler Universität Linz verfasst.)}

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch noch der Bereich, in dem sich innerhalb eines bekannten Standards auch noch weitere detailliertere Standards ergeben. Paradebeispiele wie Apple schaffen es trotz Abweichungen und Weiterentwicklungen immer wieder "Lock-In-Situationen" zu erzeugen.

Egal ob iTunes, iPhone oder iPad - man bekommt den Eindruck, wenn man Apple-Hardware nutzen möchte MUSS man mit den Apple-Vorgaben leben. Apple schafft es somit immer wieder eigene Standards zu setzen und diese einem weltweiten Kundenkreis aufzuzwängen. Nicht alles dabei ist jedoch negativ, denn diese Standards funktionieren meist "problemlos".