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Aktualisiert: 2009.07.03, 18:12 | login | | |
Montag, 16. März 2009
In der heutigen von technologischen Attributen geprägten Welt erfahren wir gerade an den Universitäten eine grundlegende Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten durch den virtuellen Raum. Dieser wird vor allem durch das Internet zum Ausdruck gebracht und erlaubt die Einbindung von TeilnehmerInnen ohne jegliche geographische Einschränkungen. Gerade diese neuen technologischen Möglichkeiten leben von der sozialen Interaktion miteinander. Dabei spielt besonders das kollaborative Lernen eine bedeutende Rolle. Dieses kann als eine Situation in der zwei oder mehrere Leute zusammen lernen oder an der Lösung eines Problems arbeiten, definiert werden. (Wüstner 2008, S.12)
Kollaboratives Lernen setzt also aktives Lernen an Stelle des passiven Aufnehmens von Informationen. Aus diesem Grunde tritt hier der Lehrende auch nur als Moderator auf, ohne dabei allzu sehr in den Vordergrund zu treten. (Wagner, Kint 2001, S.67)
Im folgenden möchte ich eine kurze Einführung in die Wikis, zu welchen auch Peacewiki zu zählen ist, geben. Wikis entstanden im Jahre 1995 als Werkzeug zur Unterstützung des Informationsaustausches sowie der Kooperation und Kollaboration über das Internet. Bei Wikis handelt es sich um Seitensammlungen im World Wide Web, die von jedem Besucher im Web Browser bearbeitet werden können. Dabei können sowohl die Seiten selber, als auch deren Inhalte neu erstellt, editiert, gelöscht, sowie miteinander verknüpft werden. (Leuf 2001, S.14f)
Dadurch fördern Wikis durch Eigeninitiative und aktiver Kommunikation untereinander das kollaborative Lernen. Wie eingangs bereits erwähnt, ist das besondere an dieser neuen Kommunikationsform, dass sie sowohl institutionelle, politische als auch nationale Grenzen durch die Distribution via Internet überwinden kann und somit komplett neue Dimensionen des Kommunikationsniveaus zwischen einzelnen Inividuen erreicht werden können.
Das Peacewiki im Speziellen ist ein Bildungsprojekt, dem ein pädagogisches Konzept zugrunde liegt, das gesellschaftspolitisch und konstruktivistisch ausgerichtet ist und in dessen Mittelpunkt die Herstellung eines öffentlichen virtuellen Raumes zum Thema Frieden steht. (Schachtner, Neumayer 2007, S.3) Peacewiki entstand im Rahmen der Seminare „Virtuelle Räume – Neue Öffentlichkeiten“ und „Globalisierung und neue Medien“ unter der Leitung von Dr. Prof. Christine Schachtner an der Alpe Adria Universität Klagenfurt und unter der Mitarbeit von Monika Neumayer als Projektkoordinatorin. (Neumayer 2007, S.1)
Da die Themen rund um das Peacewiki durchaus interessantes zu bieten haben, werde ich hier einen kurzen Auszug eines österreichisch-amerikanischen Diskurs zu den Themen die Rolle der USA in der Welt und die Legitimität des Einsatzes von Waffen zur Friedenssicherung darbringen: „Er [der Diskurs] war von deutlichen Differenzen zwischen den österreichischen und amerikanischen DiskutantInnen gekennzeichnet. Während die amerikanischen Studierenden zwar durchaus Kritik am gegenwärtigen Engagement der USA im Irak hatten, betrachteten sie tendenziell den Einsatz von Waffen unter bestimmten Bedingungen als ein mögliches Mittel zur Herstellung von Frieden; die österreichischen Studierenden sprachen sich dagegen strikt gegen Waffen aus und setzten allein auf Diplomatie als Mittel der Konfliktregelung. Während die österreichischen Studierenden den USA die Verfolgung ökonomischer Interessen als Motor bei den aktuellen Kriegshandlungen unterstellten, werden für die amerikanischen Studierenden diese Kriege zumindest auch im Interesse der Verbreitung von Freiheit geführt. In den Positionen der österreichischen Studierenden zeigte sich kaum Veränderung, während die amerikanischen Studierenden teilweise ihre Positionen unter dem Einfluss der entstandenen Kontroverse relativierten.“ (Schachtner, Neumayer 2007, S.5)
Wie an diesem Beispiel gut zu erkennen war, ist Peacewiki wie alle anderen Wikis ein offenes System und lebt von der freien Autorenschaft seiner UserInnen, deren Texte, Kommentare und Beiträge das ganze System vorantreiben und am Leben erhalten. Die heutigen technologischen Möglichkeiten erlauben uns einen höheren Kommunikationsstandard als je zuvor, daher sollte dieser auch von jeder/jedem daran Interessierten genutzt werden, um diese Qualität auch weiterhin zu verbessern.
Quellenangaben: Karin Wüstner: Kollaboratives Lernen im Internet am Beispiel von Wikis, Grin Verlag, 2008
Erwin Wagner, Michael Kindt: Virtueller Campus: Szenarien- Strategien- Studium, Waxmann Verlag, 2001
Bo Leuf, Ward Cunningham: The Wiki Way, Quick Collaboration on the Web, Boston, 2001
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