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Aktualisiert: 2009.07.03, 18:12 | login | | |
Montag, 29. Juni 2009
In der heutigen Zeit redet jeder von den neuen Internetdiensten wie YouTube, Twitter, MySpace und dergleichen, die alle eines gemeinsam haben. Sie lassen den Internetuser nicht nur passiv am Geschehen teilhaben, sondern geben ihm aktiv die Möglichkeit, sich der Welt mitzuteilen. Diese neuen Möglichkeiten wurden als so revolutionär innerhalb der Internets angesehen, dass man plötzlich vom Web 2.0 sprach. Doch durch den teils hohen Mitteilungsdrang der Menschen, welche plötzlich über alles Mögliche schreiben, ist es zu einer regelrechten Überflutung von Informationen gekommen. Durch diesen Umstand ist es noch schwerer geworden, nach geeigneten Informationen aus fundamentierten Quellen im Internet zu suchen. Vielleicht kann dieses Problem nur durch eine logische Weiterführung vom Web 2.0 zum Web 3.0, auch als semantisches Web bezeichnet, gelöst werden. Im Web 3.0 geht es vor allem um die individuelle Personifizierung und (darauf aufbauende) Empfehlungen seitens des Internets, allerdings auf einem ganz anderen Level als dies noch im Web 2.0 möglich war, wie das folgende Beispiel eines Social Web Services der nächsten Generation zeigen soll: nämlich Twine. Hierzulande eher unbekannt, wurde über dieses Programm in Teilen der übrigen Welt heiß diskutiert und nicht selten fiel dabei der Begriff des Web 3.0. Twine ist ein Tool für Wissens-Netzwerke. Man verknüpft dabei nicht mehr wie bisher seine Kontakte, sondern sein Wissen. Es geht also im Gegensatz zu Facebook, StudiVZ und ähnlichen Web 2.0 Diensten nicht mehr darum, wen man kennt, sondern was man weiß. Dieser Aspekt ist deshalb so interessant, da er genau die Ideen, welche hinter Web 3.0 stecken, verkörpert (vgl. http://www.guardian.co.uk/technology/blog/2007/oct/19/twinefacebookpluswikipedia, 29.06.2009). Einmal bei Twine angemeldet legen Nutzer sogenannte „Twines“ an. Das sind Informationsknotenpunkte, die sie selbst mit Links, Texten, Fotos und anderen Dokumenten bestücken können. Diese Informationsknotenpunkte können andere Nutzer ansehen. Sind diese als „öffentlich“ gekennzeichnet, kann jeder Benutzer sogar Informationen hinzufügen oder bestehende Links kommentieren. Die Idee von Twine ist, dass sich auf diese Weise Wissensnetzwerke bilden, die aus Informationen zu bestimmten Themen geknüpft werden. Mit Twine kann somit Wissen aus der ganzen Welt gebündelt und bekanntgemacht werden (vgl. http://www.guardian.co.uk/technology/blog/2007/oct/19/twinefacebookpluswikipedia, 29.06.2009). Ein weiteres wichtiges Feature von Twine ist jenes, dass es auf einem semantischen Verständnis aufbaut, was bedeutet, dass es den Benutzter sozusagen kennen lernt oder besser gesagt sein Verhalten im Internet. Je mehr Texte, Fotos, Videos und Audiodateien der Benutzer an die Informationsknotenpunkte kettet, umso genauer lernt Twine ihn kennen. Anhand häufig auftauchender Stichworte vergibt Twine semantische Tags und schlägt potenziell interessante Internetseiten und andere Twine-Mitglieder vor, die sich mit ähnlichen Inhalten befassen. (vgl. http://www.twine.com/tour/recommendations, 29.06.2009) Es können aber nicht nur Links und Dokumente organisiert werden. Man kann Twine auch als Suchmaschine verwenden. Der praktische Nutzen dieser Suchmaschine von Twine soll an einem kurzen Beispiel erläutert werden. Wer bei Google „Golf“ eingibt, findet Informationen zum Golfstrom, zu Volkswagen und zum Sport. Aber auf dem Knotenpunkt „Golf“ sammelt vielleicht eines Tages eine Gruppe schwer interessierter Golfer Infos, die man einfach nur noch durchblättern muss. Zusammen mit den von Twine semantisch (also nach Sinnzusammenhang) dazugestellten Informationen, entstehen auf diese Weise neue Info-Wolken, in denen man leichter an die Informationen kommt, die man gerade sucht.
Hier noch ein Video, welches einen kurzen Überblick über die einzelnen Funktionen von Twine geben soll: (Dauer - 1:30 min)
http://www.youtube.com/watch?v=QSU0reR_VDg&feature=related Inwieweit Programme wie Twine nun die Zukunft des Internets sind, kann man in der heutigen Phase wohl noch nicht genau sagen. Die Ansätze sind sicherlich zukunftsträchtig, ermöglichen sie doch genau das, was unter Web 3.0 oft angeführt wurde. Gemeint ist hier nicht die bloße Darstellung von Daten wie im heutigen Internet, sondern die Informationen der Welt auf der Ebene ihrer Bedeutung miteinander zu verknüpfen und als Ganzes zu verarbeiten, vergleichbar mit einer Art globalen Datenbank. Mir kommt es allerdings so vor, als ob die Welt noch nicht reif für solcherart Web 3.0 Dienste ist, was sich an dem noch sehr bescheidenen Erfolg von Twine sagen lässt. Dies liegt allerdings sicherlich auch in der Tatsache, dass der Web 2.0 Höhenflug ja noch (lange?) nicht zu Ende ist. Vielleicht muss es zum Platzen der Web 2.0 Blase ähnlich der DotCom Blase kommen, um die Menschen von ihrem hohen Mitteilungsdrang wieder zu befreien. Vielleicht sind sie dann bereit für das Web 3.0, das semantische Web der Zukunft.
Quellenangabe:
Twine - Facebook plus Wikipedia equals Web 3.0: http://www.guardian.co.uk/technology/blog/2007/oct/19/twinefacebookpluswikipedia (29.06.2009)
Web Technology Trends for 2008 and Beyond: Update http://www.readwriteweb.com/archives/web_technology_trends_for_2008_1.php (29.06.2009) http://de.wikipedia.org/wiki/Dotcom-Blase (29.06.2009)
sabine.hoepfler.Uni-Linz,
Mittwoch, 1. Juli 2009, 10:12
Ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich habe vorher noch nie etwas über Twine gehört und dank deinem Beitrag bin ich jetzt etwas schlauer geworden. Auch ich bin der Meinung, dass es sicherlich noch einige Zeit dauern wird bis der Hype von Web 2.0 abklingen wird. ... commentlink ... comment
Rainer.Seiwald.Uni-Linz,
Donnerstag, 2. Juli 2009, 13:23
Du hast einen sehr interessanten Beitrag abgeliefert. Ich habe zwar noch nie von Twine gehört, aber nach deinen Beschreibungen zu urteilen verkörpert es wohl derzeit am ehesten den von Tim Berners-Lee geprägten Begriff des semantischen Webs. Diese Seite kann allerdings nur ein erster Schritt in diese Richtung sein. Beim Web 3.0 sollen die Informationen ja automatisch von den Computern vernetzt werden. Diese vernetzung soll dann auch die Nutzbarkeit des Webs bei der Informationssuche erhöhen. Mehr dazu ist auch in diesem Artikel zu finden. ... commentlink ... comment
Silke.Hofmann.Uni-Sbg,
Donnerstag, 2. Juli 2009, 17:47
Hi Manuel!
Es ist echt spannend deinen Beitrag durchzulesen. Genau wie Rainer habe ich zuvor noch nie etwas über Twine gehört, aber kann mir jetzt gut vorstellen, was es ist. Ich habe mich auch mit der Zukunft Web 3.0 auf meinem Blog beschäftigt. ... commentlink ... comment |
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Hi Manuel!
Es ist echt spannend deinen Beitrag durchzulesen. Genau... by Silke.Hofmann.Uni-Sbg (2009.07.02, 17:47) Du hast einen sehr interessanten...
Du hast einen sehr interessanten Beitrag abgeliefert.... by Rainer.Seiwald.Uni-Linz (2009.07.02, 13:23) Ich finde deinen Beitrag...
Ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich habe... by sabine.hoepfler.Uni-Linz (2009.07.01, 10:12) Sehr gute Lösung
Du hast eine sehr gute Lösung erarbeitet, die... by reinhard.joechtl.Uni-Linz (2009.06.09, 11:17) Hallo Manuel
Ich finde,...
Hallo Manuel Ich finde, dass du ein sehr interessantes... by Manuel.Kropfmueller.Uni-Linz (2009.04.24, 09:38) |
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