NIM SS2007 - Aktuelle Themen
Dienstag, 15. Mai 2007
Das Web, wie es hätte sein sollen – Project Xanadu
„The original Hypertext Project“

Vor über vierzig Jahren stellte sich ein Mann das Web weit anders vor als es heute existiert – Theodor (Ted) Nelson entwickelte dass seit dem 60er Jahren propagierte Xanadu-Modell, welches nur mehr wenig Ähnlichkeit mit den vergleichsweise primitiven heutigen Systemen hat. Xanadu sollte das Hypertext-System der Zukunft sein.
(vgl. http://www.tor.at/resources/focus/telepolis/open_source/heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11585/2.html)


In Xanadu veröffentlichte Dokumente sollten unlöschbar sein, man könnte zwar eine neue Version veröffentlichen, doch die alte Version des gleichen Dokuments sollte für Vergleichszwecke verfügbar bleiben. Verweise sollten bidirektional sein: Bei der Betrachtung einer Seite sollte man auch sehen, welche anderen Seiten auf diese Seite verweisen. Statt der im Web üblichen „Copy & Paste“ Vorgänge sollten die Adressen von Inhalten an der Stelle, an der man diese benützt, eingefügt werden. Wenn man z.B. ein Buch zitiert, würde man einfach die Adresse an der entsprechenden Stelle einfügen, nicht den Zitattext selbst. Der Client, ähnlich einem Webbrowser, würde die Daten dann automatisch an der richtigen Stelle einfügen. Daraus resultieren die Vorteile dass Zitate automatisch aktuell bleiben und ihre Echtheit gewährleistet werden kann. (vgl. http://www.tor.at/resources/focus/telepolis/open_source/heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11585/2.html

Dadurch wollte Nelsen auch die abzusehenden Urheberrechtsprobleme lösen, die mit der zunehmenden Digitalisierung auftreten würden. Um nicht mühsam jede „Urheberrechtsverletzung“ verfolgen zu müssen, sollten Dokumente in Xanadu so günstig sein, dass man ihre Bezahlung gar nicht beachtet. Das Web setzt letztendlich nur eine bescheidene Teilmenge der von Xanadu definierten Funktionalität um. Grund dafür sind technische Probleme die „noch“ nicht gelöst werden konnten, sowie die sozialen Implikationen „ewige Speicherung“ die das Modell mit sich bringt.
(vgl. http://www.tor.at/resources/focus/telepolis/open_source/heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/11585/2.html

Der Grundgedanke des Project Xanadu ist eine universelle Online-Bibliothek mit

 Unkaputtbare Zwei-Wege-Verknüpfungen
 Seite-an-Seite-Vergleich von Dokumenten
 Nahtlos eingebetteten Zitaten
 Einem einfachen Copyright-System
(vgl. https://www.inf.fu-berlin.de/w/VNBI/ProjectXanadu)



Zur Person: Theodor (Ted) Holm Nelson:

“Ted Nelson (* 1937), mit vollem Namen Theodor Holm Nelson, ist ein US-amerikanischer Soziologe. Er prägte 1965 den Begriff Hypertext. Nelson arbeitete für die New York Times und veröffentlichte bereits als College-Student eine eigene Zeitung, ein eigenes Magazin und sein erstes Buch. Er schloss am Swarthmore College mit einem Bachelor of Arts in Philosophie ab.Nelson studierte Soziologie an der Harvard-Universität und an der Brown University in Providence; er ist der Begründer des Projekts Xanadu („a magic place of literary memory where nothing is ever forgotten“). Nelson war kurzzeitig Chefredakteur der Computer-Zeitschrift Creative Computing.“
(http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Holm_Nelson)

Publikationen:

 Computer Lib / Dream Machines (1974)
 Literary Machines (1982)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Holm_Nelson)

Literatur:

 Theodor Holm Nelson: Literary machines. Verschiedene Auflagen ab 1982.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Holm_Nelson)

Projektgeschichte:

1960: Ted Nelson entwickelt die Idee vom ‘”Hypertext” als Möglichkeit seine Vielzahl von Dokumenten zu verwalten

1960-1970: Nelson entwirft die Gründzüge von „Xanadu“

1971-1978: Nelson und diverse Programmierer arbeiten and den ersten Versionen

1979-1992: Das Xanadu Operating Company Team entwickelt verschiedene Varianten von Xanadu, stellte dies aber nicht fertig.

1999: Die Xanadu-Variante „Udanax“ wird Open Source

(vgl. https://www.inf.fu-berlin.de/w/VNBI/ProjectXanadu)

Persönlicher Kommentar:

Interessant dass Ted Nelson schon weit vor den ersten Ansätzen des WWW ähnliche Überlegungen machte und diese in seinem Werk der „Literary Machines“ genauer erklärt.
Die Xanadu-Variante „Udanax“ wurde 1999 als Open Source (also frei verfügbar für Programmierer) zur Verfügung gestellt. Die ermöglicht das weitere Arbeiten an dem Project im großen „Stil“.

Das Project Xanadu sollte als Vorbild für die Weiterentwicklung des WWW stehen und Lösungsansätze für bestehende Probleme geben (siehe z.B. aktuelle Copyright und Plagiats-Diskussion).

Weblinks zum Thema:

http://transcopyright.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Projekt_Xanadu
http://en.wikipedia.org/wiki/Project_Xanadu
http://en.wikipedia.org/wiki/Ted_Nelson
http://www.xanadu.com.au/transquoter/
http://fsub.schule.de/freie/xanadu.htm
http://www.rheingold.com/texts/tft/14.html
http://www3.iath.virginia.edu/elab/hfl0155.html
http://www.ics.uci.edu/~ejw/csr/nelson_pg.html
http://xanadu.com/cosmicbook/
http://www.udanax.com

... link (0 comments)   ... comment


Online for 6407 days
Last update: 2007.05.15, 18:44
status
You're not logged in ... login
menu
... home
... topics
... galleries

... ::collabor:: home
search
 
calendar
November 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
recent updates
Das Web, wie es hätte...
„The original Hypertext Project“ Vor...
by Bernhard.Wilk.Uni-Linz (2007.05.15, 18:44)

xml version of this page

made with antville