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Aktualisiert: 2009.05.05, 16:39 | login | | |
Dienstag, 28. April 2009
Johannes.Wagner.Uni-Linz, , 14:10h
(last modified: 2009.04.28, 14:10) Ebay ist eine Online-Plattform, auf welcher Käufer und Verkäufer zusammengeführt werden. In einem auktionsartigen Verfahren (im rechtlichen Sinne sind es nämlich keine Auktionen, sondern Kaufverträge die mit dem Ende der Bietzeit Gültigkeit erlangen) werden nun die Preise solange angepasst bis es einen Käufer (Höchstbieter) gibt oder auch nicht (wenn es keine Bieter gibt). Ökonomen mögen, im Regelfall, Ebay sehr gerne, da es dem perfekten Markt sehr Nahe kommt. Informationstransparenz, viele Anbieter und Nachfrager (keine Monopole) sind hierzu nur ein paar Stichwörter.
Aber warum funktioniert Ebay auch aus mikroökonomischer Sicht so gut? Im Prinzip ist Ebay ja nur ein Flohmarkt auf globalem Niveau und das ist auch gleich eine der Stärken des Geschäftsmodells von Ebay. Es bringt eine Unzahl von Anbietern und potenziellen Käufern zusammen. Durch das Internet wird somit die lokale Begrenzung des Marktes (bei einem Flohmarkt vielleicht ein paar Straßen) aufgehoben und erweitert. Möglicherweise nicht gänzlich global, sonst würde Ebay ja nicht in verschiedenen Ländern präsent sein und eigene Sites für verschiedene Länder betreiben. Doch zumindest hebt es die Marktgrenze auf eine nationale Ebene und teilweise auch Internationale (Deutschland, Österreich, Schweiz zB). Diese Aufhebung der Grenzen führt dazu, dass Verkäufer nun ihre Produkte von irgendwo anbieten können, ohne die Produkte an einen bestimmten Ort zu bringen. Umgekehrt als Käufer muss ich mich nicht zu einem bestimmten Ort bewegen um die Ware zu kaufen. Zum geographischen Aspekt kommt auch noch der zeitliche Aspekt hinzu. Durch Ebay kann man praktisch ohne zeitliche Restriktionen Waren einkaufen bzw. verkaufen und muss nicht zu einer bestimmten Uhrzeit diese Vorgänge tätigen. Im speziellen Fall von Ebay muss man natürlich auch auf den Netzwerkeffekt hinweisen. Durch diesen Effekt werden einfach immer mehr Nutzer der Seite angezogen. Natürlich ist der Netzwerkeffekt für viele E-Business Unternehmen wünschenswert und in gewisserweise geplant, ob er jedoch eintritt ist nicht planbar.
Nun da die wesentlichen Erfolgsfaktoren für das Geschäftsmodell von Ebay analysiert wurden ist natürlich die Frage, wie Ebay Erlöse erwirtschaftet interessant. Auf klassischem Wege verdient Ebay über Einstellungsgebühren und Provisionen an Verkäufen. Früher wurden diese Gebühren fast ausschließlich im C2C Bereich erwirtschaftet, heutzutage macht der B2C schon einen wesentlichen Anteil am Umsatz aus. Die Provisionen und Einstellungsgebühren sind je nach Land und Einstellungsart unterschiedlich hoch.
2002 "erweiterte" Ebay sein Angebot um Paypal. Paypal kam dem Bedürfnis nach sichere Geldüberweisungen, mit unbekannten Personen, über das Internet, tätigen zu können. Da Paypal das beliebteste Zahlmedium auf Ebay wurde, übernahm Ebay Paypal. Der Grund dafür ist, das Paypal ein Komplementär zu Ebay ist. Für Ebay-Kunden ist es wichtig, nur zu bezahlen wenn man auch die ware erhält, was über Paypal erleichtert wurde. Andererseits erkannte Ebay auch das Potenzial von Paypal. Ebay "zwingt" nun seine Kunden praktisch dazu Paypal zu benutzen und schneidet sich damit noch einen größeren Anteil an den Verkaufserlösen ab und weiteres wird Paypal gefördert dadurch, dass fast alle Ebay-Kunden nun einen Paypal-Account haben und diesen auch auf anderen Seiten benützen.
Ebay hat ja nun mittlerweile schon mehrere Unternehmen übernommen, was aus meiner Sicht allerdings noch fehlt ist, dass Ebay auch in das vermitteln von B2B Kontakten einsteigt. Prinzipiell könnte Ebay ja bereits auf das nötige Know-How zurückgreifen. Die Kernkompetenz von Ebay sollte ja das vermitteln von Kontakten sein, somit würde sich ein B2B-Portal zur Ergänzung der Geschäftsstrategie eignen. |
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