Hypertext kann als die Grundlage des World Wide Web bezeichnet werden. Die Idee dahinter ist ein elektronischer Text über den eine Struktur aus Ankern und Verknüpfungen gelegt wird. Die darin markierte Stelle bildete den „Link“, mit dessen Hilfe man von einem Begriff zum nächsten springen kann. Bei diesem Verweis kann es sich um einen schriftlichen Text, eine Datei, einen Film, ein Bild etc. handeln. Hypertext kann somit als moderne Form der Fußnote bezeichnet werden.
Bild: http://bid.ankara.edu.tr/yardim/www/guide/guide.02.html
Entwicklung
Zum Verständnis des Hypertexts ist es hilfreich, seine Entwicklung näher zu betrachten. Hier werden kurz die Meilensteine des Hypertext-Ansatzes vorgestellt:1
Memex:
Die Hypertext-Idee beruht auf den Visionen Vannevar Bushs.
Bush beschrieb 1945 Memex als eine Maschine zum Blättern und Anfertigen von Notizen in riesigen Textmengen, die mittels Microfiche Kommentare und Zusatznotizen speichern sollte. Mit Memex verfolgte Bush eine Analogie zwischen dem assoziativen Arbeiten des menschlichen Gehirns und dem assoziativen Vernetzen von Texten im Auge.
Augment:
1962 veröffentlichte Douglas Engelbart am Stanford Research Institute den Bericht über das SRI Project No. 3578 „Augmenting Human Intellect : A Conceptual Framework“. Es wurde zunächst für Großrechnerumgebungen konzipiert und war später auch für Workstations verfügbar. Es enthält bereits moderne Ansätze wie Grafikunterstützung und Mausbedienung, sowie erweiterte Funktionen für Telekommunikation.
Xanadu:
Fast gleichzeitig mit Engelbart entwickelte Ted Nelson (1967) das Hypertext-System Xanadu. Nelson stellt sich unter "Xanadu" eine Informationsbank von unbegrenzter Größe vor, dessen Ziel es ist sämtliche Literatur der Welt zu vernetzen, was allerdings nie ganz realisiert wurde. Das auch heute noch utopisch anmutende Endziel ist die Verwaltung des gesamten Weltwissens über ein einziges computerunterstütztes Portal, das den Zugriff auf die entsprechenden informationellen Einheiten gestattet.
HTML:
Timothy Berners-Lee, der Ende der 1980er Jahre im Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz arbeitete, schlug 1989 dem CERN ein Projekt vor, das Computer verschiedener Netzwerke miteinander verbinden und kommunizieren lassen sollte. Sein Ziel war ein auf viele Server verteiltes und von vielen Quellen bereitgestelltes und allgemein zugängliches Netz von Wissen und Forschungsergebnissen aufzubauen. Berners-Lee entwickelte dafür die Auszeichnungssprache HTML und schuf dafür den ersten Browser, den er „WorldWideWeb“ nannte und der später dem gesamten Webserver-Netz innerhalb des Internets den Namen geben sollte. Damit begann ab etwa 1993 der Ursprung des WWW.
Timeline

„Vom Hundertsten ins Tausendste“
Das Hauptproblem bei Hypertext ist die Orientierung im bzw. die Navigation durch das komplexe System. Häufig weiß der Nutzer nicht mehr, wie er überhaupt zu der aktuellen Seite gekommen ist bzw. zur vorherigen zurückkommt, da er durch das Anklicken zahlreicher Links viele Ebenen durchwandert und immer mehr die Orientierung verliert. Dieses Phänomen wird auch als "Lost in Hyperspace" bezeichnet.2
Abhilfe können hier jene Mechanismen schaffen, die auch für Printmedien verwendet werden, zB Inhaltsverzeichnisse, Register, Glossare oder Fußnoten. Spezielle Orientierungshilfen für Hypertexte wie Suchfunktionen, Sitemap, Lesezeichen, History oder Tabbed Browsing können die Desorientierung des Lesers lindern.3
Das Internet – unendliche Weiten…
Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter der heutigen Gesellschaft.
Durch das Internet nimmt sie nun einen noch viel höheren Stellenwert ein, denn heute ist es so einfach wie nie zuvor, Informationen und Ideen global auszutauschen. Gästebücher, Online-Foren, Blogs usw. bieten jedem Internetbenutzer die Möglichkeit, seine persönliche Meinung mit einfachen Mitteln einem großen Publikum mitzuteilen.
Zensur
Zensur bewahrt die Bevölkerung vor staatsfeindlichen Inhalten und kann auch die Weitergabe von manipulierenden und negativ beeinflussenden Web-Seiten verhindert. Dies ist vor allem für den Schutz der Jugendlichen wichtig.1
Es ist allerdings schwer, festzulegen, was zensurwürdig ist und was nicht. Wem obliegt diese Entscheidung- die Regierung, das Gericht, die Provider oder der einzelne User? Auch ist die Umsetzung der Zensur nicht so leicht durchführbar, da die Verbreitung einfach zu schnell erfolgt und teilweise die Spuren nicht nachverfolgt werden können.
Während wir in den westlichen Ländern uns mit Themen der Zensur hinsichtlich Pornografie und Schutz von Minderjährigen auseinandersetzen, gibt es in vielen anderen Ländern der Erde weit größere Probleme. Über 60 Länder zensieren ihre Bürger nämlich rigoros.2
Dies reicht von Social Medias bis zu Webseiten, die die Themen Alkohol, Sexualität, Glücksspiel und Pornographie beinhalten und teilweise beschränkt sich der Zugang nur auf Seiten die die jeweilige Führung verherrlichen.
Bild: http://tugll.tugraz.at/31368/files/-1/1200/internet_zensur.png
Bekämpfung
Bei Sperrungen können, je nach technischer Umsetzung der Zugriffssperre, mittels Provider-fremder Systeme wie Proxy-Server, Freenet oder der Virtual-Private-Network-Technik umgangen werden. Diese Werkzeuge sind für die Zensoren aber relativ leicht zu blockieren. Um diese Techniken zu nutzen, bedarf es stets einer Adresse im Ausland, mit der man sich dann verbinden kann. Und diese IP lässt sich dann ebenso sperren, sobald die Zensurbehörde davon Wind bekommt. Daraus resuliert ein eine Art Katz-und-Maus-Spiel.
Um diese radikale Zensur zu bekämpfen wurde von amerikanischen Forschern TELEX entwickelt, ein „Superproxy“ der nicht über einzelne IP-Adressen oder Domains agiert, sondern so vielfältig verschichtet ist, dass er den Zensoren nicht auffällt.
Möchte der Nutzer eine zensierte Website besuchen, baut die Anwendung eine Verbindung zu einem nicht gesperrten Webserver außerhalb des Zensurnetzwerks auf. Die Telex-Anwendung markiert die Verbindung im Geheimen als Telex-Anforderung und passieren spezielle Router die mittels eines Entschlüsselungscodes die getaggten Verbindungen erkennen und entschlüsseln können. Diese Stationen lenken dann die Verbindungen zu Antizensur-Diensten wie Tor-Diensten um, über der Nutzer dann die blockierten Webseiten besuchen kann.3
1: http://www.bildung.at/home/news/2011/new-node-7/
2: http://woorkup.com/2010/06/27/internet-censorship-report/
3:http://futurezone.at/netzpolitik/4466-telex-das-neue-gegenmittel-fuer-zensur-im-netz.php
Für weitere Informationen siehe auch:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/2011/110311_Internetbericht_engl.pdf