Das Internet – unendliche Weiten…
Meinungsfreiheit ist eines der höchsten Güter der heutigen Gesellschaft.
Durch das Internet nimmt sie nun einen noch viel höheren Stellenwert ein, denn heute ist es so einfach wie nie zuvor, Informationen und Ideen global auszutauschen. Gästebücher, Online-Foren, Blogs usw. bieten jedem Internetbenutzer die Möglichkeit, seine persönliche Meinung mit einfachen Mitteln einem großen Publikum mitzuteilen.
Zensur
Zensur bewahrt die Bevölkerung vor staatsfeindlichen Inhalten und kann auch die Weitergabe von manipulierenden und negativ beeinflussenden Web-Seiten verhindert. Dies ist vor allem für den Schutz der Jugendlichen wichtig.1
Es ist allerdings schwer, festzulegen, was zensurwürdig ist und was nicht. Wem obliegt diese Entscheidung- die Regierung, das Gericht, die Provider oder der einzelne User? Auch ist die Umsetzung der Zensur nicht so leicht durchführbar, da die Verbreitung einfach zu schnell erfolgt und teilweise die Spuren nicht nachverfolgt werden können.
Während wir in den westlichen Ländern uns mit Themen der Zensur hinsichtlich Pornografie und Schutz von Minderjährigen auseinandersetzen, gibt es in vielen anderen Ländern der Erde weit größere Probleme. Über 60 Länder zensieren ihre Bürger nämlich rigoros.2
Dies reicht von Social Medias bis zu Webseiten, die die Themen Alkohol, Sexualität, Glücksspiel und Pornographie beinhalten und teilweise beschränkt sich der Zugang nur auf Seiten die die jeweilige Führung verherrlichen.
Bild: http://tugll.tugraz.at/31368/files/-1/1200/internet_zensur.png
Bekämpfung
Bei Sperrungen können, je nach technischer Umsetzung der Zugriffssperre, mittels Provider-fremder Systeme wie Proxy-Server, Freenet oder der Virtual-Private-Network-Technik umgangen werden. Diese Werkzeuge sind für die Zensoren aber relativ leicht zu blockieren. Um diese Techniken zu nutzen, bedarf es stets einer Adresse im Ausland, mit der man sich dann verbinden kann. Und diese IP lässt sich dann ebenso sperren, sobald die Zensurbehörde davon Wind bekommt. Daraus resuliert ein eine Art Katz-und-Maus-Spiel.
Um diese radikale Zensur zu bekämpfen wurde von amerikanischen Forschern TELEX entwickelt, ein „Superproxy“ der nicht über einzelne IP-Adressen oder Domains agiert, sondern so vielfältig verschichtet ist, dass er den Zensoren nicht auffällt.
Möchte der Nutzer eine zensierte Website besuchen, baut die Anwendung eine Verbindung zu einem nicht gesperrten Webserver außerhalb des Zensurnetzwerks auf. Die Telex-Anwendung markiert die Verbindung im Geheimen als Telex-Anforderung und passieren spezielle Router die mittels eines Entschlüsselungscodes die getaggten Verbindungen erkennen und entschlüsseln können. Diese Stationen lenken dann die Verbindungen zu Antizensur-Diensten wie Tor-Diensten um, über der Nutzer dann die blockierten Webseiten besuchen kann.3
1: http://www.bildung.at/home/news/2011/new-node-7/
2: http://woorkup.com/2010/06/27/internet-censorship-report/
3:http://futurezone.at/netzpolitik/4466-telex-das-neue-gegenmittel-fuer-zensur-im-netz.php
Für weitere Informationen siehe auch:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/2011/110311_Internetbericht_engl.pdf