Kommunikation und Interaktion Webkonferenz-Systeme: Funktionsprinzip und Möglichkeiten
Stephanie.Stockinger.Uni-Sbg, 21. November 2011, 11:38
Für Webkonferenzen stehen sowohl kommerzielle Plattformen als auch open source-Software zur Verfügung (vgl. Anderson/Anderson 2010: 30). Des Weiteren kann man zwischen einem Hosted Service und Inhouse-Server unterschieden. Das heißt der Server befindet sich entweder beim Webkonferenzanbieter und es wird eine Gebühr entrichtet, oder es wird eine Serverlizenz beantragt und die Software auf einem eigenen Kommunikationsserver installiert. Die zweite Variante wird von Unternehmen bevorzugt, deren Sicherheitsanforderungen hoch sind und die Webkonferenz-Software häufig verwendet wird. Außerdem spielt beim Preis auch die Anzahl der Teilnehmer eine Rolle (vgl. Anderson/Anderson 2010: 40). Es lassen sich also verschiedene Lizenzmodelle unterscheiden. Es gibt kostenlose Webmeetings, die jedoch sehr eingeschränkt und kaum mehr zu finden sind. Prepaid- oder Postpaid- Meetings mit zum Beispiel monatlichen Flatrates, aber auch Pay-per-Use-Lizenzen bei denen pro Minute/Teilnehmer abgerechnet wird. Abschließend ist noch der Kauf von Konferenzsystemen zu nennen. Die meisten Produkte im Bereich der Webkonferenzen verfügen über Testversionen, bei denen jedoch nicht alle Eigenschaften der Bezahl-Version zur Verfügung stehen. Viele kommerzielle Anbieter ermöglichen kostenlose Konferenzen für eine sehr geringe Teilnehmerzahl und haben vergünstigte Angebote für Bildungseinrichtungen.
Webkonferenzen funktionieren meist gleich: Eine Person (OrganisatiorIn) versendet eine Einladung per Mail mit einem Hyperlink, einem Zugangscode und dem Meeting-Zeitpunkt. Alle TeilnehmerInnen loggen sich zu diesem Termin an Hand der Zugangsdaten ein.
„Conferencing on the Web involves the dynamic exchange of all kinds of information such as text, graphics, audio, video and links to information. This application helps two way or multi-way communications.“ (James 2010: 288). Bei Webkonferenzen ist synchrone und/oder asynchrone Kommunikation möglich.
Die gängigsten Eigenschaften von Webkonferenz-Systemen sind (vgl. Anderson/Anderson 2010: 39f.):
- Whiteboard: Gemeinsames Arbeiten an einer elektronischen Tafel.
- Markierungs- und Zeichenwerkzeuge
-Zoom-Funktion für Dokumente, Zeichnungen, Bilder und Video (vektorisierte Darstellung)
- Chat: Damit können auch Teilnehmer ohne Mikrofone mit einbezogen werden oder neben einer Präsentation moderierte und unmoderierte Gespräche stattfinden.
- Live Video via Webcams: Um die Face-To-Face-Kommunikation nachzuahmen.
- Telefonkonferenz-Funktion über andere Anbieter oder VoIP mit zusätzlichen Funktionen wie:
o Call-Out Telefonkonferenz: Anrufen aus dem Meeting heraus.
o Call-In Telefonkonferenz: Per Einwahl an einer Telefonkonferenz teilzunehmen.
- Desktop-Sharing: Teilen des eigenen Desktops mit den anderen TeilnehmerInnen
- Übertragung von Maus- und Tastaturkontrolle an TeilnehmerInnen
- Rollenwechsel (Darstellung eines anderen PC-Desktops als des/der Vortragenden)
- Präsentation und Download von Office-Dokumenten (PowerPoint, PDF, etc.) ohne Screen-Sharing
- Päsentation von Video, Audio, Grafiken
- Scan-to-Present: Dokumente einscannen und sofort im Web-Meeting präsentieren
- Interaktive Umfragen
- File-Transfer und Sharing
- Breakout Rooms: virtuelle Pausenräume
- Recording und Playback von Meetings (Video und Audio)
- Webtours
- Multi-language Übersetzung/ Funktionen für Simultanübersetzer
- Integrierte E-Mail Clients (Versendung von Einladungsmails)
- Kalender
Die meisten Webkonferenz-Systeme sind unabhängig von Betriebssystemen und auch für mobile Geräte tauglich.
Quellen:
James, K.L. (2010): THE INTERNET : A USER'S GUIDE. New Delhi: PHI Learning Private Limited.
Anderson, Lynn/ Anderson, Terry (2010): Online Conferences: Professional Development for a Networked Era. Information Age Publishing Inc.
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