Schlüsseltechnologien
Samstag, 14. März 2009
Grenzen des kollaborativen Lernens
Kollaboratives Lernen birgt eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber linearen Lernprozessen: Einer der größten Vorteile liegt wohl in den Synergieeffekten, die sich durch die unterschiedlichen Sichtweisen der verschiedenen GruppenteilnehmerInnen zu bestimmten Themen oder Problemstellungen ergeben.

Findet das kollaborative Lernen zunehmend Verwendung in Universitäten und auch in der Arbeitswelt, so ist jedoch auch festzustellen, dass dieser Trend an einigen Stellen an seine Grenzen stößt. So schafft eine Online-Identität beispielsweise nicht das Vertrauen einer persönlichen Begegnung. Die Vorzüge einer face-to-face Kommunikation können nicht durch technische Mittel ersetzt werden. Dieses Fehlen einer physischen Präsenz kann auch zu Missverständnissen führen: Um die Informationen, die man mit Mimik und Gestik ausdrückt, mittels computervermittelter Kommunikation transportieren zu können, ist ein größerer Zeitaufwand nötig. In diesem Zusammenhang ist auch zu nennen, dass viele Personen Hemmungen verspüren mit „Unbekannten“ zu kommunizieren

Einen Überblick über diese „psychologischen“ Grenzen des kollaborativen Lernens, gibt Dr.-Ing. Ulrike Erb:

http://www.wissen-ist-was-wert.de/vortraege/forum9a_erb_folien.pdf


Weiters können Benutzer eine „Partizipationshemmung“ entwickeln, wenn sie ihre Beiträge der „Öffentlichkeit“ präsentieren müssen.
Funktioniert die Technik nicht richtig, kann dies zu Frustration und Motivationsverlust der Lernenden führen.
„Aufgrund der zeitlich oft beschränkten Sitzungen, muss mit einer Fragmentierung der zu behandelnden Thematik gerechnet werden. Als Folge davon können Zeitverluste durch Wiederholungen und Überlappungen eintreten.“ (Di Nizio 2005: 55)
Eine schlechte Koordination und Strukturierung der Nachrichten kann zu einer Unübersichtlichkeit und in der Folge zu einer Überforderung der Lernenden führen. Das bedeutet auch, dass der Nutzen bestimmter Beiträge eher geringer ausfällt.

Eine detaillierte Beschreibung dieser Nachteile des kollaborativen Lernens ist in der Diplomarbeit von Andrea Di Nizio zu finden:

http://www.ifi.uzh.ch/archive/mastertheses/DA_Arbeiten_2005/Di_Nizio_Andrea.pdf

Wie Di Nizio feststellt, treten diese Nachteile oder Schwächen des kollaborativen Lernens je nach Kontext stärker oder schwächer auf.
Eine Reihe von Lösungsvorschlägen zur Minderung der genannten Probleme findet man neben der Diplomarbeit von Di Nizio auch in dem Artikel von Angela Carell, Andrea Kienle, Thomas Herrmann:

https://web-imtm.iaw.ruhr-uni-bochum.de/pub/bscw.cgi/0/208299/30409/30409.pdf

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