Aufgabe 1: Everytime connected oder der Fluch der Smartphones
Lisa.Reinthaler.Uni-Sbg, 19. März 2010, 13:54
Ohne Zweifel: Die viel zitierte bzw. diskutierte technologische Revolution (sei es nun die zweite oder dritte ihrer Art) ist längst Bestandteil unserer gesellschaftlichen Realität geworden. Der Fortschritt besonders im Bereich der Telekommunikation und des Web2.0 hat mittlerweile eine Geschwindigkeit erreicht, die es für den Durchschnitts-User beinahe unmöglich macht, mit ihr schrittzuhalten – und doch folgen wir (wenn auch teilweise etwas zeitverzögert) brav den Trends und Diktionen der Welt2.0. 250 Millionen Besucher pro Monat auf den Onlineportalen Myspace, YouToube und facebook, 13 Millionen Artikel in 200 Sprachen im Verzeichnis der Web-Enzyklopädie Wikipedia oder der Durchschnittswert von 2.272 versendeten SMS pro amerikanischem Jugendlichen und Monat sprechen eine doch recht deutliche Sprache in Bezug auf das Nutzungspotenzial.
Doch nicht nur die Häufigkeit und Intensität der Webzugriffe hat sich eklatant gesteigert, auch Art und Orte der Nutzung wurden in den vergangenen Jahren einer radikalen Veränderung unterworfen. Surfen am Handy zählt mittlerweile genauso zum Standard wie W-Lan in jedem (besseren) Cafe oder öffentlichen Gebäude, ebenso die 24stündige Erreichbarkeit per Mail und/oder Handy. Strikte Bürozeiten von 08.00-18.00 Uhr, wie vor noch gar nicht so langer Zeit weit verbreitet üblich, sind in vielen Branchen mittlerweile undenkbar - auch als Folge der Möglichkeiten von mobiler Kommunikation. Smartphone oder Notebook sind ohnehin meistens mit dabei, da trudeln Geschäftsmails eben auch samstagabends um 10.00 Uhr noch ein. So viele Vorteile die Möglichkeit der flexiblen Nutzung von Telekommunikationsangeboten hat, trägt sie meiner Meinung nach doch auch einige „Gefahren“ in sich. Kaum jemand kann es sich in der modernen Berufswelt noch leisten, sein Handy einfach auch mal auszumachen oder sich, wie in Apples Futureshock gezeigt, ohne personal assistant in die Mittagspause zu verabschieden (wobei diese Umstände natürlich nicht auf die gesamte Arbeitswelt umzulegen sind, beispielsweise in der Medienbranche aber immer mehr Einzug halten). Diese Diktion der ständigen Erreichbarkeit ist meiner Meiunung nach ein erheblicher Faktor der neuen Herausforderungen und auch Belastungen der modernen (Arbeits)welt, wie dies auch Thomas Steinmaurer in seinem Blog immer wieder thematisiert.
Natürlich zeigen die Auswirkungen auf dem beruflichen Sektor nur einen Ausschnitt der Entwicklung der mobilen und Web2.0-Kommunikation. Auch die private und zwischenmenschliche Kommunikation hat in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel vollzogen. Technisch vermittelte Kommunikation tritt immer häufiger an die Stelle von face-to-face Kontakten. Besonders verblüffend erscheint mir in diesem Zusammenhang immer wieder das Mitteilungsbedürfnis vieler User. Eindeutig private und intime Informationen/Gemütszustände/Geschehnisse werden scheinbar ohne Zweifel auf verschiedenen Portalen gepostet und so einer doch nicht unerheblichen Anzahl von Webusern zugänglich gemacht. Diese Freimütigkeit die eigene Privatssphäre betreffend überrascht mich persönlich um einiges mehr als der viel diskutierte, teilweise zu offene Umgang mit persönlichen Daten im Internet, dessen Konsequenzen meiner Ansicht nach jedem halbwegs mündigen Internetuser mittlerweile verständlich sein sollten. Nicht umsonst treten in letzter Zeit immer häufiger Fälle auf, wo Aktivitäten auf privaten Social Network-Profilen zu negativen Auswirkungen auf das Berufsleben führen. Diese Verknüpfung von Business und Privatleben insbersondere auf facebook, twitter und Co. erscheint mir als ein weiterer interessanter Aspekt des Web2.0, mit dem wir User wohl erst noch umzugehen lernen müssen...
Stefanie.Spitzendobler.Uni-Sbg, 19. März 2010, 14:59
Hi Lisa!
Ich finde deinen Beitrag sehr spannend, da er sehr gesellschaftskritisch ausgelegt ist. In meinem Beitrag stelle ich auch die negative Komponente des Internethypes dar. Zu diesem Thema habe ich einige interessante Artikel über die vielen Möglichkeiten des Webs und dessen negative Komponente gepostet. Evtl siehst du dir sie mal an.
Lg
Steffi Spitzendobler
Immer und überall erreichbar...
Karina.Umdasch.Uni-Sbg, 19. März 2010, 19:16
Du sprichst in deinem Beitrag ein sehr interessantes Thema an, v.a. auch für uns in der Kommunikationsbranche: Die ständige Erreichbarkeit. In vielen LV der KoWi wird einem gesagt, man müsse vor allem in der Kommunikationsbranche viele Überstunden und ständige Erreichbarkeit in Kauf nehmen.
Dass Social Network-Profile im Berufsleben sorgfältig gepflegt werden müssen, ist, so glaube ich, manchen gar nicht wirklich bewusst.
Ich finde deinen Beitrag sehr interessant und freue mich über den Hinweis zu Thomas Steinmaurers Blog. Habe nicht gewusst, dass er einen hat, werde ihn aber in Zukunft frequentieren.