Kaini´s Blog
Dienstag, 21. April 2009
2. Hausübung (Analyse "Swoopo.at")

Aufgabenstellung

Analysieren Sie das Erlösmodell eines E-Business-Unternehmens. Welche Geschäftsidee steht dahinter, welche Erlösmodelle wären aus Ihrer Sicht noch denkbar?

Swoopo.at

Wer noch nicht von „Swoopo“ gehört hat, dem möchte ich in den folgenden Zeilen einiges über das (meiner Meinung nach momentan genialste) Geschäftsmodell des Web-Portals „Swoopo“ erzählen. Swoopo heißt jene Website, welche momentan in fünf Ländern ihr Geschäftsmodell betreibt. Es geht dabei um ein vermeintlich gewöhnliches Online-Auktionshaus mit folgendem gravierenden Unterschied:

Bei einem Gebot welches abgegeben wird steigt der Preis des Produktes um einen Cent ( beginnend bei null und einer Startzeit von 30 Minuten) und gleichzeitig verlängert sich die Auktionszeit automatisch um 20 Sekunden. Jedoch ist zu beachten, dass ein Gebot 50 Cent kostet. Der letztbietende Teilnehmer erhält dann den Zuschlag, wenn die Zeit abgelaufen ist.

Letztendlich ergibt sich ein Spannender Nervenkitzel da man ja nicht wissen kann ob man nicht doch der Letztbietende ist. Die Website prahlt damit, dass die erzielten Verkaufspreise deutlich unter 50 Prozent der vom Hersteller empfohlenen Verkaufspreise liegen.

Ein konkretes Beispiel

Wenn ein Laptop um 140,31 € versteigert wurde, dann bedeutet das, dass in Summe 14031 mal auf den Artikel gesteigert wurde. Das bedeutet weiters, dass das Unternehmen 7015,5 € (= 14031 * 0,50 €) an diesem konkreten Artikel verdient (Umsatz) hat. Dies ist eine hohe Summe wenn man davon ausgeht, dass die meisten versteigerten Notebooks im Einkauf zwischen 1000 € und 1500 € kosten und dabei jedes Mal (zumindest laut History) zwischen 100 € und 200 € versteigert werden. Wenn man sich das so überlegt, dann könnte man fast meinen dass auf „Swoopo“ ziemliche Schnäppchen möglich sind.

Jedoch…

In Wahrheit fällt man jedoch einem Glücksspiel zum Opfer, doch auf den süchtig machenden Glücksspielcharakter wird nirgends hingewiesen. Das Problem bei „Swoopo“ sind nämlich die 20 Sekunden, um welche sich das Auktionsende verlängert. Die Interessenten schaukeln sich in ihrer Gier bis zu einem fast schon unattraktiven Preis hoch (gemessen an den kostenpflichtigen Geboten). Natürlich möchte man nicht leer ausgehen, nachdem man all seine “Swoops” (so bezeichnet man die Credits welche man zuvor kaufen muss) verjubelt hat. Die “Schnäppchen” sind für alle Teilnehmer zusammen in Wahrheit also ein unfassbarer Wucher.

Das System von „Swoopo“ funktioniert nur dann, wenn auch genug User mitspielen, denn ansonsten besteht die Gefahr, dass ein Artikel wirklich günstig (Verkaufspreis+(Clicks * 0,50 €) < regulärer Verkaufspreis) unter den Hammer geht.

Warum ich das so genial finde…

Natürlich sieht der Einkauf bei „Swoopo“ nur auf dem ersten Blick günstig aus, jedoch bei etwas genauerer Betrachtung müsste eigentlich jedem rationell denkendem Menschen auffallen, dass es sich eigentlich um eine Art Glücksspiel handelt…
Anscheinend ist genau dass nicht der Fall, denn wie das Geschäftsmodell selbst bestätigt gibt es anscheinend genüg Personen, welche entweder die Abzocke nicht durchblicken oder genau auf diese Art des Nervenkitzels stehen.

Auf den Punkt gebracht basiert diese Form des E-Business auf der Tatsache, dass eine Einzelperson glaubt ein Schnäppchen gemacht zu haben und dabei nicht berücksichtigt, dass das Kollektiv (die restlichen Bieter auf den selben Artikel) eine gewaltige Summe zahlt.

Alternatives Erlösmodell

Man könnte die Produktpalette um gebrauchte Artikel erweitern (momentan stellt Swoopo nur neue Artikel ein). Dies würde bedeuten, dass registrierte Benutzer ihre gebrauchten Aritkel posten können und vom erzielten Auktionspreis bekommt "Swoopo" einen gewissen Anteil. Somit würden die Vorteile des bisherigen Erlösmodells (Glücksspiel) mit dem von bereits etablierten Erlösmodellen (ebay.at) verknüpft.


Quellen

www.swoopo.at
www.heise.de/ct/

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