Nutzung interaktiver Medien Bedarfsorientierte Integration klassischer und innovativer Lernsettings

sebastian tober.Uni-Linz, 16. März 2009, 13:07

Um für eine etwas klarere Themenabgrenzung zu sorgen ist es zuerst notwendig, den E-Learning-Begriff in diesem Zusammenhang auf drei Parameter und damit auf acht verschiedene Typen von Lernszenarien abzugrenzen. Laut Mayer (2001) lassen sich sämtliche in der praxisrelevante Lernsysteme nach diesen drei Parametern

  • Repräsentationsmedien,
  • Telemedien und
  • Akteuren unterscheiden.

Unter Repräsentationsmedien versteht man in diesem Zusammenhang Computer Based Trainings (CBT), Web Based Trainings (WBT) sowie Printmaterialen. Der Punkt Telemedien wird repräsentiert durch Internet und Telefon und die Akteure bestehen aus Lernenden, Tutoren, Experten und der Familie. Ein überaus wichtiger Punkt hier ist die Tatsache, dass der individuelle Lerner stets im Zentrum jedes der 8 Szenarien steht, was durch die folgende Grafik veranschaulicht werden soll.

Quelle: Mayer 2001, S.352

Wie dir Grafik zeigt werden hier drei verschiedene Lernformen dargestellt:

  1. medienrepräsentiertes Tele-Lernen,
  2. lehrervermitteltes Tele-Lernen und
  3. lehrervermitteltes medienpräsentiertes Tele-Lernen.

Folgende kurze Erläuterungen beziehen sich auf die Dissertation von Thomas Mayer (2001) in der er sich mit dem Thema I-Learning statt E-Learning beschäftigt. Aufgrund des zu hohen Aufwands zur Erläuterung aller acht Lernszenarien habe ich mich entschlossen, lediglich die meiner Meinung nach passendsten näher zu erläutern. Die anderen 5 Typen werden nachfolgend kurz aufgezählt, können jedoch unter der zuvor erwähnten Dissertation jederzeit nachgeschlagen werden:

  • unmittelbares Anwendungslernen
  • unmittelbares Tele-Lernen
  • lehrervermitteltes Präsenzlernen
  • medienrepräsentiertes Präsenzlernen
  • lehrervermitteltes medienrepräsentiertes Präsenzlernen

ad 1. Medienrepräsentiertes Tele-Lernen:

Bei dieser Art des Lernens agiert der Lerner ausschließlich mit den Repräsentationsmedien und nicht mit den sogenannten Lehrern, jedoch in telekommunikativer Form, d.h. nicht vor Ort. Namhafte Beispiele hierfür wären Online-Learning, WBT oder Fernunterricht

ad2. Lehrervermitteltes Tele-Lernen:

Diese Lernform funktioniert ähnlich der des Medienrepräsentierten Tele-Lernens jedoch wird das Repräsentationsmedium durch einen Lehrer ersetzt. Dieser Lerher ist jedoch wieder nicht am Lernort anwesend sondern wird mittels Telekommunikationsmedium erreich. Ein nennenswerter Punkt hier wäre, dass die sogenannten "Lehrer" in diesem Kontext meist nur eine Art Betreuungs- bzw. Unterstützungsfunktion für den Lernenden darstellen. Beispiele hierfür wären Tele-Tutoring oder Online-Support.

ad3. Lehrervermitteltes medienpräsentiertes Tele-Lernen:

Wie der Name hier bereits vermuten lässt handelt es sich um eine Kombination aus medienpräsentiertem und lehrervermitteltem Tele-Lernen. Das heisst dem Lerner wird durch Telekommunikation der Kontakt zu Repräsentationsmedien sowie den anderen Akteuren des Lernsystems vermittelt.

 

Die eben erwähnten Lernformen bergen aufgrund ihrer hohen Flexibilität sowohl dem Lernenden als auch den anderen Akteuren gegenüber ein immenses Potenzial. Einerseits kann eine Gruppe räumlich weit verteilter Lernender bestehen, die jedoch individuell betreut werden können. Ein weiterer Vorteil wäre hier die Ortsunabhängigkeit für den Lerner, da er/sie selbst entscheiden kann, von wo aus bzw. mit welcher Geschwindigkeit er/sie sich fortbildet.  Des weiteren kann jeder Lerner, der sich schneller oder langsamer weiterentwickelt als seine Gruppe sich jederzeit mit dem Lehrer oder Tutor in Verbindung setzen, um sich Tipps oder gar zusätzliche Hilfe zu holen. Durch all diese Interaktionsmöglichkeiten, Lernvorgänge und viele andere Kombinationen von klassischen und innovativen Lernsettings wird jedem Lerner und Lehrer quasi hybrides Lernen ermöglicht

 

 

Quellen: (download am 14.3.2009)

Kugemann Walter F., Ludwig Evelin (2003), Ausgrenzung oder soziale Teilhabe – Potenziale von E-Learning und ihre Wirkungsbedingungen, S.137ff

Mayer Thomas (2001), I-Learning statt E-Learning, S.27 ff

 

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aus welcher quelle

Julia.Habich.Uni-Linz, 23. März 2009, 15:44

stammt die grafik?

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