Das Geo-Informations-System (GIS) DORIS
sebastian tober.Uni-Linz, 23. Mai 2009, 12:12
Vorab zu sagen ist, dass ich die meisten Informationen dieses Dokuments ursprünglich in Word verfasst habe, und daher können möglicherweise Formatierungsfehler auftreten, was jedoch keinen Einfluss auf die Qualität des Inhalts und somit auf die Beurteilung haben sollte.
Nun zum Inhalt dieses Beitrags. Grundsätzlich habe ich mich zusammen mit einem Kollegen in der LVA Business & Internet Seminar 1 bereits mit dem Thema Geo Georeferenzierung in Geo-Informations-Systemen und deren Verbindung zur Mobilkommunikation auseinandergesetzt. Ein kleiner Teilbereich unserer Seminararbeit betraf das GIS DORIS was Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System bedeutet. Anschließend möchte ich einen kleinen Teil meiner Arbeit zu DORIS erläutern und auch praktische Anwendungsbeispiele , die auf der Homepage durchgeführt werden können, erläutern.
Was ist DORIS:
Das Digitale Oberösterreichische Raum-Informations-System (DORIS) bietet den Benutzern die Möglichkeit, geographische Informationen des Landes Oberösterreich zu nutzen. Zu Beginn wurde das Portal nur via Intranet allen Bediensteten des Landes Oberösterreich zur Verfügung gestellt. Mittlerweile können auch Bürgerinnen und Bürger auf diese Daten im Internet zugreifen. Hier haben die Benutzer Zugriff auf die raumbezogenen Basisdaten des Landes Oberösterreich und finden unterschiedliche geografische Suchmöglichkeiten wie zum Beispiel Orte, Flüsse, Berge und Adressen. Außerdem stehen auch viele Landkarten dem Benutzer als Download zur Verfügung.
Das Portal wird ständig erweitert und mit neuen Geographischen Daten aufgefüllt. Die Informationen, die DORIS anbietet, werden von den Zuständigen der jeweiligen Fachgebieten (Beispiele: Umweltschutz, Forstgebiete,...) aufbereitet und gepflegt.
Für diejenigen Leser, die sich lediglich für die Anwendungen mobilder Endgeräte interessieren würde ich hier empfehlen, weiter nach unten zu scrollen zum Punkt
welche Dienste können auf mobilen Endgeräten genutzt werden?
, da ich in diesem Teil des Beitrags zuerst auf Ziele und angebotenen Online-Dienste eingehen möchte, um einen generellen Überblick über DORIS vermitteln zu können.
Welche Ziele strebt das Portal an:
Ein zentraler Aspekt der Zielsetzung von DORIS ist die Verbesserung und Beschleunigung des Zugangs von Entscheidungsgrundlagen eines jeden Mitarbeiters. Dadurch wird es möglich, Verfahrensabläufe schneller, billiger und effizienter abwickeln zu können. Besonders bei raumrelevanten Projekten steigt der Informationsbedarf stetig an, wodurch der Prozess der Entscheidungsfindung ohne ein zentrales Portal sehr stark verzögert werden würde. DORIS speichert und strukturiert diese Informationen zentral. Auch die Aktualität der Daten ist ein Kriterium für eine gute Entscheidungsgrundlage. Mit Hilfe dieses Portals ist es nun möglich, aktuelle Informationen jederzeit gezielt abrufen zu können.
Eine weitere Zielsetzung von DORIS ist die Vereinfachung des Datenzugriffes und der Datennutzung. Durch die Entwicklungen des Internets ist es möglich geworden, dass diese Daten von jedem Browser verarbeitet werden können. Somit hat jeder Mitarbeiter einfachen Zugriff auf das Portal und kann für seine Projekte die Daten verwenden.
Auch die Beschleunigung des Informationsflusses stellt ein Ziel und eine Herausforderung für DORIS dar. Die Bediensteten der einzelnen Fachgebiete untersuchen diese Veränderungen und haben dadurch auch die Daten. Durch ein zentrales Portal, dass diese Daten verwaltet, wird der Informationsfluss von der Erhebung der Daten bis zum Verwenden der Daten durch die Benutzer deutlich beschleunigt.
Welche Dienste bietet DORIS an?
DORIS bietet verschiedene Landkarten, Fachinformationen und Geo-Suchdienste an, die von den Benutzern verwendet werden dürfen. Darüber hinaus wird auch der Download bestimmter Karten angeboten.
Beispiele für die angebotenen Dienste von DORIS sind unter anderem:
- Grundkarte
- Orthofotos
- Regionalmanagement
- 3D-Visualisierung (Traunsee-3D)
- OÖ Feuerbrand
- Geschichtsorte Oberösterreichs
- Lärminformationssystem Online („LION“)
- Sonnenstunden
- Adressensuche
Im folgenden Abschnitt werden die Dienste „3D-Visualisierung“, „OÖ Feuerbrand“ und „Lärmschutz“ näher betrachtet.
Beispiel A: 3D-Visualisierung (Traunsee-3D)
Durch die 3D-Modellierung digitaler geographischer Daten ist es möglich, virtuelle „Rundflüge“ zu machen. DORIS bietet hier als Dienst „Traunsee-3D“ an. Dadurch kann man zuhause im Browser den Traunsee virtuell erkunden. Mit der Maus kann man den „Rundflug“ selbst steuern. Links neben der Karte befindet sich ein zusätzliches Menü, mit dem man direkt zu bestimmten Zielorten gelangt. Man kann hier zwischen Seen, Bergen, Gemeinden, Firmen und Institutionen wählen. Zusätzlich kann man hier auch den „Traunsee Rundflug“ starten. Das Programm steuert nun alleine in dem 3D-Modell.
Abb. 1: Oberfläche des Traunsee 3D-Modells (Quelle: http://doris.ooe.gv.at)
Als weitere Optionen kann man nun mit Rechtsklick einen Schnappschuss auf dem PC speichern oder den gesamten Rundflug als Videodatei aufnehmen.
Beispiel B: LION – Lärminformationssystem Online
Mit LION bietet DORIS einen Dienst an, mit dem man sich auf einer Karte Lärminformationen anzeigen lassen kann. Dabei werden Fachinformationen aus schalltechnischen Untersuchungen zur Verfügung gestellt und in der Karte verarbeitet.
Abb. 2: LION Lärmschutzinformation (Quelle http://doris.ooe.gv.at)
Man kann hier oberösterreichweit nach Messpunkten (violettes Dreieck) suchen und sich die Ergebnisse anzeigen lassen. In diesem Beispiel werden in der ersten Zeile die Ergebnisse der Messung der Wiener Straße in Linz angezeigt. Es handelt sich hierbei um einen prognostizierten Wert für das Jahr 2011. Es wird der jährliche durchschnittliche Tagesverkehr (JDTV) berechnet, der in diesem Beispiel bei 16500 Kraftfahrzeugen liegt. Der LKW-Anteil beträgt davon zehn Prozent. Zusätzlich wird auch der durchschnittliche Schallpegel am Tag (63 dB) und in der Nacht (56 dB) angezeigt. In dem färbigen Kästchen wird der Lärmpegel am Tag an bestimmten Stellen auch noch grafisch dargestellt.
Man kann hier oberösterreichweit nach Messpunkten (violettes Dreieck) suchen und sich die Ergebnisse anzeigen lassen. In diesem Beispiel werden in der ersten Zeile die Ergebnisse der Messung der Wiener Straße in Linz angezeigt. Es handelt sich hierbei um einen prognostizierten Wert für das Jahr 2011. Es wird der jährliche durchschnittliche Tagesverkehr (JDTV) berechnet, der in diesem Beispiel bei 16500 Kraftfahrzeugen liegt. Der LKW-Anteil beträgt davon zehn Prozent. Zusätzlich wird auch der durchschnittliche Schallpegel am Tag (63 dB) und in der Nacht (56 dB) angezeigt. In dem färbigen Kästchen wird der Lärmpegel am Tag an bestimmten Stellen auch noch grafisch dargestellt.
Als weitere Funktion können von den ausgewählten Messpunkten auch die Ergebnisse der Nachbarschaft angezeigt werden, um sich einen weiteren Eindruck der Gegend verschaffen zu können. Danach kann Lärmkarte ausgedruckt oder auch als PDF-Datei exportiert werden.
Beispiel C: Sonnenstunden
Mit diesem Dienst kann man sich für eine Region oder einen Ort die Sonnenstunden oder auch die Sonnenstrahlung für ein bestimmtes Monat grafisch auf einer Karte anzeigen lassen. Die Ergebnisse liegen einer genauen Berechnung zugrunde, welche die Globalstrahlung und die effektiv mögliche Sonnenstunden als Grundlage zur Berechnung mit einbezieht und daraus diese Werte ermittelt.
Abb. 3: Oberfläche der Karte Sonneneinstrahlung (Quelle: http://doris.ooe.gv.at)
In diesem Beispiel wird die Sonnenkarte von Linz und Umgebung angezeigt. Im Monat März hat man hier in den meisten Gebieten ungefähr 40 bis 60 Sonnenstunden. Da man sich auch Ergebnisse für die Sonnenstrahlung und deren Stärke anzeigen lassen kann, ist dieser Dienst sehr interessant für Personen und Firmen, die sich überlegen, eine Solaranlage zu beschaffen.
Der nächste und letzte Abschnitt, für den ich mich speziell mit Diensten für mobile Endgeräte beschäftigt habe stellt nun die Frage
welche Dienste können auf mobilen Endgeräten genutzt werden?
DORIS stellt grundsätzlich vier Dienste zur Verfügung, die auf mobilen Endgeräten wie beispielsweise Handys genutzt werden können (DORIS mobile):
- Adresssuche
- Almanach
- Mostland
- Marathon-Service
Bei der Adresssuche kann man ungefähr 350.000 gespeicherte Adressen aus Oberösterreich punktgenau durchsuchen. Als Ergebnis wird der Ausschnitt einer Karte gezeigt, wo sich diese Adresse befindet. Dabei stehen einem auch auf dem mobilen Endgerät Funktionen wie Zoom oder Karte verschieben zur Verfügung. Der Service ist einfach gehalten und läuft dadurch sehr schnell. Auch die Datenmenge ist mit maximal 20 Kilobytes pro Karte sehr gering, was dem Benutzer eines mobilen Endgerätes sehr entgegenkommt.
Das Almanach ist ein Almen-Suchsystem für mobile Endgeräte. Der Almen-Katalog umfasst knapp 1000 Almen aus den Gebieten Salzkammergut und Pyhrn-Eisenwurzen. Das Suchsystem fragt die Kriterien Erreichbarkeit, Seehöhe und Gehzeiten ab, um die gewünschte Alm zu finden. Als Ergebnis erhält man eine Liste der Almen, die den angegebenen Kriterien entsprechen. Danach kann man eine Alm auswählen und man erhält Informationen über den Weg, eine Beschreibung und ein Bild der Alm und sonstiges Wissenswertes. Außerdem werden die fünf nächstgelegenen Almen aufgelistet, über die man sich ebenfalls Informationen anzeigen lassen kann. Auch dieser Dienst kommt mit einer sehr geringen Datenübertragungsrate aus und läuft deshalb auch sehr schnell auf dem mobilen Endgerät.
Mostland ist ein mobiler Mostschänkenführer und umfasst die besten Mostschänken Oberösterreichs. Neben einer Suchmaske kann man sich auch alle 135 Mostschänken in einer Liste anzeigen lassen. Wählt man eine aus erhält man weitere Informationen wie Webbeschreibung, Öffnungszeiten, Besonderheiten und Kontaktdaten. Zusätzlich wird auch ein Bild der Mostschank angezeigt. Als weiteres Zusatzfunktion bietet Mostland für besonders Interessierte wissenswerte Artikel rund um den Most. Die Datenmenge bei der gesamten Liste beträgt zwar mit 100 Kilobytes um einiges mehr als die anderen Dienste, ist aber für den Inhalt gerechtfertigt und noch immer klein genug für schnelle Übertragungen auf das mobile Endgerät.
Der Marathon-Service errechnet nach Angabe der geplanten Gesamtlaufzeit oder der geplanten Kilometer-Laufzeit die durchschnittliche Laufgeschwindigkeit und erstellt eine „Wann-bin-ich-Wo-Liste“. Diese Liste zeigt an, bei welcher Straße sich man bei welchem Kilometer beim Linz-Marathon befindet. Auch dieser Service kommt mit einer geringen Datenmenge aus.
Also kurz zusammengefasst kann man sagen, dass digitale oberösterreichische Raum-Informations-System eine Fülle von hilfreichen Informationsdiensten bereitstellt, die von jedem genutzt werden können. Der momentane Stand der Dinge im Bereich mobile Endgeräte ist zwar noch ausbaufähig, jedoch steigen auch hier die Angebote und Nutzungsmöglichkeiten mit der Zeit und somit mit dem Stand der Technik.
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