4. Hausübung

christoph.novak.uni-linz, 19. Jänner 2010, 13:33

Anmerkung: Ich habe bewusst DELL als Unternehmen für Social Commerce gewählt, da es eines der ersten Unternehmen war, die über eine solche Anwendung verfügten und sich auch heutzutage in das Web 2.0 integrieren. Im Weiteren soll auch kurz aufgezeigt werden, welche Veränderung bei DELL im Laufe der Jahre stattgefunden hat und welche möglichen Risiken das Social Commerce mit sich bringen kann.

 

Welche (Geschäfts-)Idee steckt dahinter?

DELL’s innovative Verkaufsstrategie und Geschäftsidee ist es– weg vom konventionellen Vertrieb über Zwischen bzw. Einzelhändler hin zum Direktverkauf -, was auch zweifelsohne als ein Wettbewerbsvorteil zu klassifizieren ist.

Wurde Anfangs noch über Vertreter und Call Center verkauft, begann DELL Mitte der 90er Jahre seine Produkte via Internet zu verkaufen. Konsumenten mussten und müssen Daten hinsichtlich ihrer Vorstellungen über Preis, aber auch in Bezug auf ihre Anwendungsbedürfnisse in ein Formular eingeben und ein entsprechendes Modell wird daraufhin zusammengestellt und produziert. (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Dell)

 

Ein weiterer beachtlicher Wettbewerbsvorteil liegt in der Strategie der Just-In-Time Produktion, welche DELL einerseits dazu verhilft, Einsparungen bei Lagerbestandskosten zu schaffen, andererseits binnen kürzester Zeit (1,5 Tage) zu produzieren. Das Unternehmen ist dadurch im Stande, Marktbarrieren über Niedrigpreispolitik zu überwinden. (vgl. Dedrick/Kraemer, 2007, S.17ff)

 

Somit ist DELL auch:

der bevorzugte Desktop- und Notebook-Lieferant für Unternehmen in den USA und Europa, die Nr. 1 unter den PC-Anbietern für den US-Mittelstand und der weltgrößte Anbieter von Flachbildschirmen. Es verlassen im Schnitt jeden Tag 140.000 Systeme die Werke von DELL  – was mehr als einem System pro Sekunde entspricht. Des Weiteren hat das Unternehmen jedes Jahr mehr 2 Milliarden Interaktionen mit ihren Kunden und über 55.000 Bewertungen ihrer Produkte auf Dell.com. In der Liste der Fortune-500-Unternehmen rangiert DELL an 33. Stelle und zählt zu den weltweit führenden Marken.

Was ebenfalls für DELL spricht ist, dass 24 der weltweit schnellsten Supercomputer, die 10 führenden US – Unternehmen, die 6 führenden Internetdienstarbeiter und die 5 größten US-Kreditinstitute mit dem Unternehmen zusammen arbeiten und sich auf ihre Systeme verlassen. (vgl. www.DELL.com)

Was ist der Nutzen für die User?

DELL geht auf die individuellen Kundenwünsche ein und hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dem potentiellen Käufer wird es via Internet ermöglicht, sein eigenes Produkt so zu gestalten, wie er es für seine Anwendungen benötigt. Des weitern werden im gesamten Konfigurationsprozess Vorschläge von DELL für die individuelle Zusammenstellung vorgegeben. Durch die relativ kurzen Produktionskosten ist das gewählte Produkt auch rasch beim Kunden. Ebenso hat der Kunde die Möglichkeit, seine Serviceleistungen selbst zu wählen und nach Bedarf auch eine Finanzierung über DELL abzuwickeln.


Welches Geschäftsmodell steckt dahinter?

DELL beschreibt sich selbst als virtuell integriert und nicht als vertikal integriert. Auf der Grundlage der Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten des 21. Jahrhunderts hat DELL eine virtuelle Unternehmensstruktur aufgebaut. Diese virtuelle Struktur ermöglicht es DELL, seine Ressourcen sowohl in vertikaler (funktioneller) als auch in horizontaler (geografischer) Hinsicht zu fokussieren.

Im Bezug auf den vertikalen Fokus besteht die virtuelle Unternehmenszentrale aus dezentralen Produktionsstätten, die in der USA, Brasilien, Irland, Malaysia, und China angesiedelt sind. (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Dell)

Bevor das Phänomen Internet aufgetreten ist, bestand die Strategie vieler Unternehmen darin, ihre Abläufe vertikal zu integrieren um ihr Unternehmen am Markt zu etablieren und ihre Position zu festigen. Doch seit dem das www immer populärer wurde, gibt es das Konzept der virtuellen Integration. Durch das Internet können nun Lücken zwischen Kunden, Herstellern

und Zulieferern geschlossen werden. Dies erweist sich vorteilhaft beim built to order Prinzip. Dadurch kann sich DELL voll auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Wichtig bei der virtuellen Integration sind die Stärken und Schwächen, die ein Geschäftspartner mit in die Geschäftsbeziehung bringt und wie damit umgegangen wird. Nur durch einen permanenten Informationsaustausch, der nun elektronisch stattfindet,kann eine erfolgreiche Partnerschaft entstehen. DELL hat seine Unternehmensprozesse auf das Internet transformiert und in den letzten Jahren mit einer Reihe von Innovationen auf diesem Gebiet aufgewartet. (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/Dell)


Wie sehen die Zukunftsentwicklung und die Mitbewerber aus?

Da DELL eines der experimentierfreudigsten Unternehmen was den Einsatz von Social Media Tools betrifft, ging das Unternehmen ein weiteres mal mit der Zeit, und preiste über einen speziellen Twitter Account erfolgreich neue Aktionen an. Dies brachte DELL in der Ferienzeit Anfang 2009 einen Umsatz von über einer Million Dollar. Dies macht insofern Sinn, da sich die Marketingkosten für das Ansprechen potentieller Kunden gegen Null belaufen. Auch war DELL federführend bei den heutzutage so beliebten Social Support Services, indem es dem Kunden und Nutzer ermöglicht wird, Wünsche, neue Features und Änderungen zur Verbesserung der Produkte einbringen zu können. Diesen Weg des Webs 2.0 mit seinen Anwendungen möchte DELL auch weiter forcieren. Als Mitbewerber können alle großen Unternehmen wie Apple, Acer, Samsung, Sony oder der asiatische Produzent Lenovo betrachtet werden. (vgl. http://www.folden.de)


Geben Sie eine persönliche Beurteilung

Dell war für mich eines der ersten und bekanntesten Unternehmen die ihren Vertrieb und das Online Shopping über das Internet abwickelten.

Ein nicht zu unterschätzendes Problem stellt jedoch die Tatsache dar, dass sich das Verkaufsverhalten der potentiellen Kunden vom „online Kauf“ eher wieder auf den „gewöhnlichen Kauf im Geschäft“ umgestellt hat. Die Kunden wollen das Produkt, das sie kaufen (möchten), angreifen und testen können, nicht nur über das Internet ansehen und dann sofort bestellen. Dies hat für DELL (hoher Prozentsatz der Verkäufe über Internet) zur Folge, dass sich deswegen eine nicht unwesentliche Anzahl an Kunden in Richtung Konkurrenz, die ihre Distribution über „Stores“ abwickeln, abwenden.

 

Quellen:

http://www.folden.de/emarketing/2009/02/09/dell-nutzt-twitter-als-verkaufskanal

http://en.wikipedia.org/wiki/Dell
http://www.dell.com/
Dedrick and Kraemer: "Market Making in the PC Industry", Personal Computing Industry Center, 2007

 

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