Montag, 26. Mai 2008
Barrierefreier Beitrag - Morsecode
Andrea.Moessbichler.Uni-Linz, Thema: PIM Allgemein
Inhaltsverzeichnis
2. Morse-Alphabet und Morse-Merkregel
4. Einsatzgebiet des Morsecodes
7. Hinweise zur Barrierefreiheit
1. Was ist ein Morsecode?
Mit einem Morsecode können Buchstaben und Zeichen übermittelt werden, indem ein konstantes Signal ein- oder ausgeschaltet wird.
Dieses Signal kann sein:
- ein Tonsignal,
- ein Funksignal
- ein elektrischer Impuls mit einer Morsetaste über eine Telefonleitung, mechanisch, optisch (z.B. blinkendes Licht) oder
- ein Signal, das mit jedem sonstigen Medium erzeugt wird, mit dem zwei verschiedene Zustände (EIN - AUS) eindeutig dargestellt werden können.
(vgl. Wikipedia (a), o.J.)
2. Morse-Alphabet
Ein Morsecode verwendet also drei Zeichen, mit denen jeder einzelne Buchstabe, Sonder- und Satzzeichen, Ziffern oder Signale dargestellt werden können. Eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben gibt es nicht. Die "Null" wird im Handschriftlichen zur Unterscheidung durchgestrichen, damit Verwechslungen mit dem Großbuchstaben "O" ausgeschlossen werden können. Im Nachfolgenden sind Beispiele für Buchstaben/Ziffern angeführt:
Buchstabe | Morsezeichen | Zahl und Zeichen | Morsezeichen |
---|---|---|---|
A | · — | 1 | · – – –– |
B | — · · · | 3 | · · · – – |
O | — — — | = | – · · · – |
Der Platz reicht hier leider nicht aus, um die gesamte Zeichentabelle abzubilden, für Interessierte sind jedoch alle Zeichen in der folgenden PDF-Datei abgebildet. Es gibt außerdem eine einfache Merkregel, mit der man sich die Codes der einzelnen Buchstaben merken kann (vgl. Wikipedia (a), o.J.). "Jede Silbe im zugehörigen Merkwort steht für ein Signal. Dabei bedeuten Silben, in denen der Vokal "O" enthalten ist, einen Strich (langes Signal) und alle anderen Silben einen Punkt (kurzes Signal)" (Wikipedia (a), o.J.).
morsealphabet und morse-merkregel (pdf, 112 KB)
3. Geschichte des Morsens
Die Technik des Morsens geht auf Samuel F.B. Morse zurück, einen US-amerikanischen Erfinder, Professor für Malerei, Plastik und Zeichenkunst. Er baute 1833 den ersten brauchbaren elektromagnetischen Schreibtelegrafen, der mit einem Code aus zehn Ziffern arbeitete.
Um Buchstaben erweitert wurde 1838 der Code durch Alfred Lewis Vail, einem Mitarbeiter Morses. Der Code bestand aus Zeichen mit drei verschiedenen Längen und unterschiedlichen Pausen. Dieser Code wurde um 1844 auch bei amerikanischen Eisenbahnen und Telegrafenunternehmen betrieblich eingesetzt.
Die unterschiedlich langen Pausen stellten jedoch ein Problem dar, weshalb Friedrich Clemens Gerke den Code abermals weiterentwickelte und ihn 1848 zur Inbetriebnahme der elektromagnetischen Telegrafenverbindung zwischen Hamburg und Cuxhaven umschrieb. So wurde auch das Morsealphabet entwickelt. Der Code von Gerke wurde nach abermaligen kleinen Änderungen 1865 in Paris auch standardisiert und später mit Einführung der drahtlosen Telegrafie als Internationaler Morsecode genormt (vgl. Wikipedia (b), o.J. und Wikipedia (a), o.J.).
4. Einsatzgebiet des Morsecodes
Der Morsecode wurde bei Telegrafen bis in die 1960er Jahre eingesetzt, er wurde jedoch mit der Einführung von Fernschreibern aus den Telegrafennetzen verdrängt. Der Internationale Morsecode wurde in der drahtlosen Telegrafie eingesetzt. Im Funkbetrieb war er aufgrund der einfachen Handhabung lange Zeit bedeutsam, bis er jedoch auch hier ersetzt wurde. Im Seefunkverkehr wurde der Morsecode sehr lange eingesetzt, wurde jedoch 1999 mit der Einführung eines weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystems ersetzt.
Heute wird der Morsecode noch im Amateurfunk eingesetzt, hier waren Morsekenntnisse bis 2003 vorgeschrieben. Außerdem wird der Morsecode zu Unterrichtszwecken bei angehenden Fernmeldetechnikern eingesetzt. Der Morsecode begegnet uns heute auch in verschiedenen Melodien (ohne dass wir es meist wissen), zum Beispiel
- die Erkennungsmelodie der ZDF-Nachrichten enthielt früher den Code für "heute" oder
- ein SMS-Signalton bei Nokia-Handys entspricht den Morsecodes der Buchstabenfolge "S M S".
In Spielfilmen (z.B. "Der Staatsfeind Nr. 1") gibt es Szenen, die mit Morsecode-Tonspuren versehen werden. Morsecodes werden heute noch in der Luft- und Schifffahrt zur Identifikation von Funknavigationsanlagen verwendet. In der Seeschifffahrt finden Morsecodes noch teilweise Anwendung, so sendet beispielsweise der Leuchtturm von Kiel alle 30 Sekunden das akustische Zeichen KI. Weiters wird heute das Morsen auch zur Steuerung von Computern durch Körperbehinderte eingesetzt (vgl. Wikipedia (a), o.J.). Weitere Informationen, zum Beispiel wie Morsecodes heute in der Luft- und Schifffahrt eingesetzt werden, finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Morsecode.
5. Steganographie
Der Begriff "Steganographie" leitet sich aus den griechischen Wörtern steganos (bedeckt) und graphein (schreiben). Im Unterschied zur Kryptographie, bei der eine Botschaft für nicht eingeweihte Personen unentzifferbar gemacht werden soll, bezeichnet Steganographie ein Verfahren, durch das die Existenz einer geheimen (möglicherweise auch chiffrierten) Botschaft überhaupt verheimlicht werden soll. Dazu werden Botschaften "verkleidet" (also in sichtbaren und unverdächtigen Objekten versteckt), sodass sie wie ganz normale Sendungen aussehen und nicht der Eindruck entsteht, dass es sich bei dem Text, Klang, Bild etc. um eine geheime Botschaft handelt (vgl. Thöing, 2002 und Schwendike, o.J.).
Es gibt mehrere Arten von Steganographie, wie auf dieser Übersicht zu erkennen:
Quelle: Breetzmann (a), 2000
Der Grund, warum ich das Thema Steganographie hier kurz erwähnen wollte, ist, weil sich beispielsweise Semagramme (also Bilder oder Schriften, in denen eine Botschaft in einem winzigen Detail versteckt ist, vgl. Breetzmann (c), 2000) sehr gut dafür eignen, um einen Morsecode zu verstecken. Weiters konnte ich ein Beispiel ausfindig machen, bei dem das britische Nationalarchiv Dokumente aus dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte, auf denen Codes zu erkennen sind, die von deutschen und anderen Spionen benutzt wurden, um Botschaften aus Großbritannien zu schmuggeln. Beispielsweise wurden Morsecodes in einfach gefertigten Modezeichnungen für Damenbekleidung versteckt (vgl. Rötzer, 2006).
6. Morsen und Morsen lernen
Ludwig Koch, ein deutscher Psychologe, publizierte 1936 eine der wirksamsten Morse-Trainingstechniken, die er auch anwendete. Das Grundprinzip basiert auf der Bildung von Reflexen. Die Morsezeichen werden direkt mit hoher Geschwindigkeit gelernt, wodurch verhindert wird, dass im Gehirn Übersetzungstabellen gebildet werden. Langsamer gegebene Morsezeichen klingen musikalischer anders als schnell gegebene. Anfangs werden zwei Zeichen ausgesucht, die nicht ähnlich klingen. Diese werden dann fünf Minuten mitgeschrieben. Hat man 90 % der Zeichen richtig mitgeschrieben, hat man diese bereits dauerhaft gelernt (vgl. Wikipedia (a), o.J.).
Weitere Informationen zur Koch-Methode und Tipps zum "Morsen-Lernen" gibt es unter folgendem Link: http://www.df2ok.privat.t-online.de/afu01a.htm
Außerdem gibt es im Internet die Möglichkeit, Texte in Morsecode zu "übersetzen" bzw. das Morsen zu lernen. Wer Lust hat, das einmal ausprobieren, kann dies auf folgenden Homepages machen:
http://www.scout.ch/peter&paul/morse.htm (Hugentobler, o.J.)
http://www.nlcrew.de/waas/morsen/ (Struß, o.J.)
Hier noch zwei Videos, auf denen man Morsecodes hören und "Morser" sehen kann:
http://de.youtube.com/watch?v=K_yUv1PFLqQ
http://de.youtube.com/watch?v=3tfsaAuSV1E
7. Hinweise zur Barrierefreiheit
Dieser Beitrag zum Morsecode wurde im Wintersemester 2007/08 von mir erstellt, jedoch ohne Beachtung von Barrierefreiheit und semantischen Aspekten. Im Zuge des Kurses Produktion und Gestaltung interaktiver Medien im Sommersemester 2008 habe ich nun versucht, diesen Beitrag umzugestalten und ihn nach den Regeln des semantischen Quellcodes und der Barrierefreiheit zu gestalten. Folgende Punkte habe ich dabei berücksichtigt:
- Im gesamten Beitrag wurden keine Formatierungen vorgenommen, sondern alle Formatierungen ins Cascading Style Sheet ausgelagert. Ich habe bei einzelnen Elementen (z.B. h, p, table) Klassen vergeben und die Formatierungen für diese Klassen im Styesheet festgelegt. Es wurden folgende Klassen formatiert:
h2.morse (Überschrift Inhaltsverzeichnis), h3.morse (alle Überschriften im Text), strong (fett), table.morse, th.morse, tr.morse, td.morse. - Am Beginn gibt es zur besseren Navigation und zum Überblick ein Inhaltsverzeichnis. Die Links in diesem Inhaltsverzeichnis haben auch einen Titel. Im gesamten Text kann man durch die "nach oben"-Links nach oben gelangen, was eine einfachere Navigation ermöglicht (da der Text sehr lange ist).
- Für alle Aufzählungen wurden nicht nummerierte Listen verwendet, diese sind durch den ul-Tag klar erkennbar. Überschriften wurden durch den <h>-Tag definiert und sind so als solche erkennbar.
- Die Standardsprache Deutsch wurde im Head festgelegt.
- Es wurde auch eine Tabelle verwendet. In dieser Tabelle gibt es eine table summary, welche eine kurze Beschreibung über das, was die Tabelle zeigt, gibt. Weiters wurde mit dem caption-Tag ein Name für die Tabelle vergeben. Überschriften in der Tabelle wurden mit dem th-Tag vom normalen Tabelleninhalt differenziert. Die Gestaltung der Tabelle erfolgt nach den im Style-Guide festgelegten Kriterien.
- Das Bild, das verwendet wurde hat eine Größe von 26KB (nicht mehr als 50KB ist angemessen). Das Bild hat einen Titel (Arten der Steganografie: linguistische und technische) und ein ALT-Attribut (falls es nicht angezeigt werden kann).
- Die Datei morsealphabeth und morse-merkregel, auf die im Text verwiesen wird, verfügt ebenfalls über eine auf die Inhalte der Datei eingehende Beschreibung.
- Links sind deutlich als solche erkennbar (orange) und besitzen aussagekräftige Namen, sodass gleich erkennbar ist, wo der Link hinführt. Es gibt keine "Klicken Sie hier"-Links. Links auf fremde Seiten werden in einem neuen Fenster geöffnet.
- Hier können wir kurz überprüfen, wie accessible mein Weblog mit diesem Beitrag ist: http://wave.webaim.org/
8. Quellen
Breetzmann, R. (a) (2000). URL: http://www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/bs/lehre/wise0102/progb/vortraege/rbreetzmann/einf.html (2007-12-10)
Breetzmann, R. (b) (2000). URL: http://www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/bs/lehre/wise0102/progb/vortraege/rbreetzmann/index.html (2007-12-10)
Breetzmann, R. (c) (2000). URL: http://www-ivs.cs.uni-magdeburg.de/bs/lehre/wise0102/progb/vortraege/rbreetzmann/semagramme.html (2007-12-10)
DF2OK (o.J.). URL: http://www.df2ok.privat.t-online.de/afu01a.htm (2007-12-10)
Hugentobler, M. (o.J.). URL: http://www.scout.ch/peter&paul/morse.htm (2007-12-10)
Koesch, S. / Magdanz, F. / Stadler, R. (2006). URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/mobil/0,1518,456961,00.html (2007-12-10)
Netzmafia (o.J.). URL: http://www.netzmafia.de/skripten/morse.html (2007-12-10)
Rötzer, F. (2006). URL: http://www.heise.de/newsticker/meldung/77672) (2007-12-10)
Schwendike, E. (o.J.). URL: http://www.erwin-schwendike.de/stegano.htm (2007-12-10)
Struß, H. (o.J.). URL: http://www.nlcrew.de/waas/morsen/ (2007-12-10)
Thöing, C. (2002). URL: http://www.kuno-kohn.de/crypto/stegano.htm (2007-12-10)
Wikipedia (a) (o.J.). URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Morsecode (2007-12-10)
Wikipedia (b) (o.J.). URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_F._B._Morse (2007-12-10)
YouTube: (a) (2006). URL: http://de.youtube.com/watch?v=K_yUv1PFLqQ (2007-12-10)
YouTube (b) (2007). URL: http://de.youtube.com/watch?v=3tfsaAuSV1E (2007-12-10)
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