Michael Klaffenböck - Schlüsseltechnologien

Aktualisiert: 2009.07.02, 17:18 |  login | 
Donnerstag, 2. Juli 2009

Im Rahmen der siebenten Aufgabe habe ich mich mit der Rolle der Rezipienten befasst, beziehungsweise wie sich diese in Zeiten von Web 2.0 und zukünftig in Zeiten von Web 3.0 verändert hat. Auch die Veränderungen die sich durch Web 2.0 in der Ökonomie und Wirtschaft ergeben haben sowie der Datenschutz und die Privatsphäre werden berücksichtigt.

Beginnen möchte ich mit einer kleinen Gegenüberstellung. Vor nicht all zu langer Zeit war die Rolle des Informationssuchenden eine eher passiv-konsumtive. Man begab sich einfach auf die Suche nach den gewünschten Informationen, fand man sie, war man glücklich, fand man sie nicht, hatte man Pech gehabt. Die Rolle des Rezipienten, beziehungsweise des Interaktiven Nutzers in Zeiten des Booms von Web 2.0 Diensten, kann folglich als eher aktiv-konstruktiv beschrieben werden. Das wechseln zwischen Sender und Empfänger ist jeder Zeit möglich. Man will mit anderen in Kontakt treten, selbst Informationen anbieten, anstatt "nur" auf der Suche nach Information zu sein. Es hat sich also einiges getan. Auch Gefahren kamen hinzu. Vor einigen Semestern ging in Salzburg das Gerücht um (leider kann ich nicht sagen, ob es lediglich ein Gerücht war, oder ob es sich bewahrheitet hat), dass die Daten, die zur Anmeldung bei StudiVZ angegeben werden müssen, weitergegeben worden sind. Der Datenschutz ist sicherlich das Hauptproblem bei Web 2.0 Anwendungen. Einen weiterern Kritikpunkt stellt die Privatsphäre dar. Diese steht seit "Nine-Eleven" im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion als Folge der geänderten Sicherheitspolitik in den USA. In der österreichischen Rechtsordnung fehlt allerdings eine genaue Definition von Privatsphäre, rechtlich ist die Provatsphäre im Datenschutzgesetzt (in Ö seit 1974) verankert. Neue Informations und Kommunikationstechnologien wie Web 2.0 und in Zukunft Web 3.0 bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten die Privatsphäre und auch den Datenschutz zu missachten. Die Angst der Bürger zu "gläsernen Bürgern" zu werden wächst dadurch ständig. Kontrolle und Überwachung, wie es nun online möglich ist, wurde schon im 18. Jahrhundert von Jeremy Bentham und dessen Panoptikum verfeinert. Er ließ ein Gefängnis so bauen, dass alle Insassen von einem zentralen Ort aus überwcht werden können. Errinert mich stark an die "Star Structure" der Netzwerk Struktur.

Es ist anzunehmen, dass man die eben geschriebene Aussage jedoch nicht für alle Informationssuchenden in Betracht ziehen kann, dass verhindert schon allein der "Digital Divide", aber auch politische Systeme. In stark hierarchischen Gesellschaften, wo Zensur des Internets zum Tagesalltag gehört, wird man wohl eher solche Rezipiententypen nicht antreffen. Allerdings gibt es Außnahmen. Die Wahlen im Iran, gemeint sind hier vorallem aber die Bilder im Internet von den Protestanten, die gezeigt haben, welche Macht Web 2.0 Dienste  einnehmen können.

Um nun einen Bogen zu einem wirtschaftlichen Aspekt zu spannen muss ich nun das Wort des Humankapitals einbringen. Unter Humankapital versteht man gut ausgebildete Menschen, welche die Informations- und Kommunikationstools nutzen, um Wissen zu produzieren, zu speichern und anzuwenden. Zu diesen Tools zählen selbstverständlich auch Web 2.0 Anwendungen. Experten sprechen davon, dass dieses Humankapital in Zeiten der so genannten "knowledge economy" (die wuchs seit dem Internet Boom in den 1990er Jahren und entwickelte sich bis heute zum Standard in der informationellen Ökonomie) die wertvollste Ressource darstellt. Nur ein Beweis von vielen für die Wichtigkeit von Web 2.0 Anwendungen. Allerdings muss man, wenn man sich auf die wirtschaftliche Schiene bewegt im klaren sein, dass es auch schwarze Schafe unter ihnen gibt, die solche Tools wiederum missbrauchen. Informationen beziehungsweise Wissen wird folglich als unbezahlbares Objekt gesehen, welches als Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg dienen soll.

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