Social Commerce gewinnt wie im Referat von meiner Kollegin Tanja Braun bereits beschrieben an immer größerer Bedeutung. Vor allem im Handel wird dieser Aspekt in Zukunft eine wesentliche Rolle im Werbe- und Marketingkonzept, aber auch in der Budgetkalkulation spielen. Wie eine Studie der Become Europe GmbH aufzeigt, gibt es bereits eine Entwicklungstendenz in diese Richtung. Die Studie befragte im Mai 2012 ca. 1000 Händler in Europa zum Thema Social Commerce. Eines der zentralen Ergebnisse war, dass fast 90 Prozent der Händler bisher lediglich 10 Prozent ihres gesamten Marketing-Budgets für Social Commerce Maßnahmen ausgeben. Grund dafür ist der fehlende Glaube an Erfolg, aber auch die fehlenden Tools zur Erfolgsmessung von Social Commerce. Dennoch betreiben immer mehr Händler Social Commerce:
Sie wollen dadurch vor allem Neukunden gewinnen, einen Brandingeffekt erzielen oder positiv auf die Kundebindung einwirken (vgl. Pressebox.de/Become Europe)
Das ein solches Konzept funktionieren kann und man mit einer einzelnen Social Medie bzw. Social Commerce Kampagne alle drei angesprochenen Ziele erreichen kann zeigt eine faszinierende Kampagne aus Südkorea.
Schattenspiele
In Südkorea stand eine Einkaufskette vor folgenden Problem: Zur Mittagszeit ging der Umsatz kontinuierlich in die Tiefe. Um diesem Trend entgegen zu wirken entwickelte man eine bis dato einzigartige Kampagne.
Durch Werbetafeln welche mit einem speziellen QR-Code versehen sind konnte man an den sogenannten „Sonny Sale“ teilnehmen. Der Clou bei der Aktion ist, dass der QR-Code nur funktioniert, wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel auf die Tafel auftrifft. Zur Mittagszeit ergeben die so entstehenden Schatten den QR-Code um billiger einkaufen zu können.
Neben begeisterten Kunden, einem riesigen viralen Medienecho und weiterer Ausdehnung der Kampagne von 13 Auf 36 Standorte, sind auch die wirtschaftlichen Ergebnisse erstaunlich. Neben 25% mehr Umsatz in der Mittagszeit, konnten auch 58% mehr Kundenmitgliedschaften innerhalb eines Monats erzielt werden (vgl. Handelskraft.de).
Die sieben Typen des Mobile Social Commerce
Kampagnen im Social Web können sehr vielfältig gestaltet werden. Durch immer neuerer Technologien bzw. Anwendungsfelder steigen auch die Einsatzmöglichkeiten. Die meisten Kampagnen lassen sich einem, oder mehreren der folgenden sieben Typen des Mobile Social Commerce einordnen:
Reviews: Eine der ältesten und einfachsten Methoden ist der Review bzw. der Kommentar oder die Bewertung. Sowohl Online als auch offline können Bewertungen und Rieviews stark zur Reputation eines Unternehmens beitragen. Durch mobile Apps oder sites wie Yelp oder TripAdvisor ist es mobile so einfach wie nie zuvor seine Reviews sofort zu erstellen und mit der Welt zu teilen
Check-ins: Die wohl bekannteste Check-in Plattform ist Foursquare. Durch einen Klick bzw. einen Check-in gibt man bekannt wo man sich gerade befindet bzw. was man gerade tut. Darüber hinaus kann man auch hier sofort Bewertungen abgeben und so Referenzen für oder gegen ein Unternehmen erstellen. Mit vielen Aktionen, Rabatten oder anderen Ereignissen versuchen viele Unternehmen ihre Kunden zu Check-ins zu bewegen und so mehr Aufmerksamkeit im Social Web zu generieren.
Wie man einen solchen Check-in kreativ verwenden kann zeigt zum Beispiel die Plakatkampagne des Hundefutterherstellers GranataPet. Die Idee war es die Zielgruppe für Hundefutter dort zu erreichen wo sie sich mit ihren Hunden aufhält – Beim Gassigehen mit dem Hund. Mit der Kampagne „Check in! Snach out!“ gelang ihnen genau das. Jedes Plakat hat einen integrierten Futterspender und gibt jedem Hundebesitzer eine kostenlose Probe, aber nur wenn sich dieser via Foursquare eincheckt (vgl. poster2web.wordpress.com)
Daily Deals: Daily Deals gibt es sowohl on- als auch offline. Durch Apps oder auf Websites erfährt man von speziellen Angeboten oder Rabatten die nur an einer gewissen Stelle oder zu einem bestimmten Zeitpunkt gültig sind.
Q&A: Da sich fragen oft unterwegs oder bei der Verwendung eines Produkts ergeben, haben sich online Fragen und Antwort Services bereits bei vielen Unternehmen bezahlt gemacht.
Style Feedback - Shopping Feedback: Mit Apps wie „Go Try It On“ ist es sehr einfach gewisse Kleidungsstile oder auch Geschäfte bewerten zu lassen. Ein selbst geschossenes Foto kann von allen Usern bewertet und weiter geteilt werden. So ergibt sich sowohl für das Unternehmen, den Kleiderhersteller oder auch die User eine gute Feedbackmöglichkeit.
Kollektionen: Egal ob Fotoserien, Comics oder Videos. Es war noch nie so einfach Galerien zu erstellen, zu verlinken und mit anderen zu teilen (vgl. marketersstudio.com)
Diese sieben Typen sind nur der Anfang und mit nicht vollständig. Dennoch zeigen sich bereits einige Möglichkeiten des Einsatzes von Mobile Social Commerce Strategien auf.
Quellen:
http://www.pressebox.de/pressemeldungen/become-europe-gmbh-karlsruhe/boxid/520452
Informationen zur Studie:
Befragte Händler: 1000
Stichprobenumfang/Anzahl der Teilnehmer = 107
Zeitraum der Befragung: 03.05.2012 – 25.05.2012 (22 Tage)
Branchenschwerpunkte der Händler: (Mehrfachnennung möglich)
Baby Products 9,2%
Books, Music, Video & DVD 1,1%
Cars & Motorbikes 5,7%
Communication & Mobile Phones 4,6%
Computer Hardware, Software, Video Games & Consoles 10,3%
Consumer Electronics & White Goods 12,6%
Fashion & Accessoires 26,4%
Health & Beauty 17,2%
Home & Garden 39,1%
Office & School 11,5%
Sport & Leisure 10,3%
Toys & Games 9,2%
Travel 2,3%
http://www.handelskraft.de/e-commerce/uncategorized/mobile-commerce-2/
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=9c9vk_B54Sk
http://poster2web.wordpress.com/2012/03/16/hundefutter-nur-nach-checkin/
http://www.marketersstudio.com/2011/08/the-seven-types-of-mobile-social-commerce.html
http://www.youtube.com/watch?v=t8dmjoqOOQo&feature=player_embedded
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=9c9vk_B54Sk