Donnerstag, 15. Januar 2009
Umgestaltung des fiktiven Schulbuchhandels
In diesem Beitrag möchte ich meine bisherigen Ergebnisse zusammenfassen und Ideen zur Umstrukturierung des Geschäftsmodells des Schulbuchhandels einbringen. Die Umgestaltung umfasst speziell folgende Themenbereiche:

1. Neue Produkte
2. Mehr Zusatzleistungen/Service für Kunden
3. Neue Zielgruppen bewerben
4. Mengenvorteile ausnutzen


1. Neue Produkte

Da ein traditionell geführter Schulbuchhandel in Zeiten der Digitalisierung mit einfachen Büchern wohl nicht mehr lange besonders erfolgreich sein wird, empfehle ich dem Buchhandel doch diese Entwicklungen zu seinem Vorteil zu nutzen. Zu Anfang kann der Schulbuchhandel Bücher zum downloaden anbieten. Da es an vielen höheren Schulen bereits Laptop-Zweige gibt und eigentlich fast jeder Schüler über einen eigenen Computer verfügt, ist der Markt für Bücher zum downloaden enorm.

Ein Vorteil dieser digitalen Form der Bücher ist, dass sie weitaus günstiger angeboten werden können, da die Kosten für das Drucken wegfallen. Weiters steht es den Schülern frei, ob sie das Buch rein auf dem Computer verwenden oder einzelne Passagen ausdrucken, wodurch das Arbeiten mit dem Buch viel flexibler wird.

Der Vertrieb von E-books-Lesegeräten könnte der nächste Schritt für den Schulbuchhandel darstellen. Allerdings halte ich es momentan noch nicht für vorteilhaft, diese Lesegeräte anzubieten, da sie meiner Meinung nach für Laptop-Klassen komplett überflüssig sind. Wer gerne mit einem Laptop arbeitet, wird kaum das digitale Buch auf den E-book verwenden. Mir zumindest erscheint es praktischer und einfacher, nur mit einem Gerät zu arbeiten. Selbstverständlich bringen E-book-Lesegeräte auch jede Menge Vorteile mit sich (doch hierzu möchte ich auf den Beitrag von Monika Sinnegger verweisen – sie hat die Vorzüge des E-books sehr schön dargestellt). Mein Schulbuchhandel wird die Entwicklungen rund um das E-book abwarten und zu gegebener Zeit vielleicht auch in dieses Geschäft mit einsteigen.


2. Mehr Zusatzleistungen/Service für Kunden

Um den Kunden ein gewisses Extra bieten zu können, bietet sich die Einrichtung einer Art Online-Platform an. Auf dieser Platform soll es Schülern, Lehrern und anderen, die Interesse an den Büchern finden, möglich werden, bestimmte Bücher zu bewerten und über ihre Vorzüge und Nachteile zu diskutieren. Zusätzlich sollte es den Kunden ermöglicht werden, nach bestimmten Büchern zu suchen oder Büchern, die gewisse Themengebiete umfassen, zu finden. Das Ergebnis könnte eine Art digitale Bibliothek sein. Zusätzlich wäre es auch schön, Einsicht in die ersten paar Seiten des Buches oder zumindest das Inhaltsverzeichnis zu erhalten, um sich versichern zu können, dass dieses Buch auch das richtige ist.


3. Neue Zielgruppen bewerben

Hier habe ich versucht, Analyseergebnisse aus den Datenbeständen des Schulbuchhandels in die Umgestaltung mit einzubeziehen. Mit folgendem Befehl habe ich die Anzahl der Kunden in den einzelnen Bundesländern ermittelt:
SELECT PLZ.Region,
COUNT(Kunde.Nachname) AS Anzahl
FROM Kunde, PLZ
WHERE Kunde.Plz=PLZ.Plz
GROUP BY PLZ.Region

Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:


Ich empfehle dem Buchhandel, speziell in seinen schwächsten Regionen, also Vorarlberg und Steiermark, neue Kunden zu bewerben. Spezielle Neukundenrabatte könnten hier helfen.


4. Mengenvorteile ausnutzen

Als letzten Punkt empfehle ich dem Buchhandel, Mengenvorteile auszunutzen. Hier habe ich zum einen den Umsatz der jeweiligen Verlage, sowie den Bestand an „Ladenhütern“ ermittelt. (Beide Befehle zu dieser Analyse findet ihr in meinem Beitrag Nützliche SQL Abfragen für den Buchhandel)

Meine Analyse hat ergeben, dass die Bücher von 3 Verlagen unter EUR 10.000 zum Umsatz beitragen. Der Buchhandel sollte versuchen, jene Bücher, die er von den Verlagen „Edition Helbling KG“, „R. Trauner Verlag“ und „Österreichische Bibelgesellschaft“ bezieht, zukünftig bei anderen Verlagen zu erstehen um so Mengenvorteile in Anspruch nehmen zu können.

Um noch auf die Frage einzugehen, die während meiner Präsentation aufgetaucht ist, habe ich die folgende Grafik erstellt. Hier sieht man sehr gut, dass im speziellen 3 Verlage über 80 % des gesamten Umsatzes ausmachen (12 der Verlage haben einen Umsatzanteil von weniger als 1 %, deshalb sind sie in der Grafik schlecht zu erkennen). Es sollte daher versucht werden, sich in Zukunft nur mehr auf diese 3 Verlage zu konzentrieren, um Mengenvorteile besser ausnutzen zu können.



Weiters hat der Schulbuchhandel satte 60 Bücher in seinem Sortiment, von denen jeweils unter 5 Stück verkauft wurden. Es stellt sich hier die Frage, ob es sinnvoll ist, diese Bücher noch länger im Sortiment zu behalten? Möglicherweise vertreibt der Buchhandel andere Bücher, die diesen sehr ähnlich sind und kann sie somit ersetzen und wieder Mengenvorteile ausschöpfen.

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