Praesentation Mobilfunk und Gesundheit
kristina.foedermayr.uni-linz, 21. Mai 2011, 18:35
Präsentation zum Thema: Mobilfunk und Gesundheit
In meiner Präsentation bzw. in diesem Blogeintrag begleitend zu meiner Präsentation im Kurs Nutzung Interaktiver Medien geht es um potenzielle gesundheitliche Gefahren und Risiken von Mobilfunk. Diese Problematik wurde im Kurs einmal ganz kurz gestreift und ich möchte hiermit näher darauf eingehen.
Genauer gesagt sollen folgende Punkte näher diskutiert werden:
- allgemeiner Überblick bezüglich des derzeitigen Wissensstandes
- Die Reflex-Studie
- Die 10 medizinischen Handy-Regeln der Wiener Ärztekammer
- Fazit
Die Thematik Mobilfunk und Gesundheit ist äußerst aktuell, insbesondere wenn man bedenkt, dass derzeit ca. 5 Milliarden Menschen weltweit Handys nutzen und alleine in Österreich die Verbreitung von SIM-Karten bereits jetzt bei ungefähr 137% liegt. Ein Abbruch dieser Entwicklung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu erkennen. (vgl. http://www.a1telekom.at/final/de/Media/PDFs/Gesundheit.pdf am 21.5.2011)
Es gibt bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunk sehr viele Gerüchte, die unter anderem besagen, dass Mobilfunk etwa zu Depressionen, Schlafstörungen, Lernstörungen, Konzentrationsstörungen, Angstzustände, Herzrhytmusstörungen, Herzinfarkten, Leukämie, Alzheimer, etc. führen kann. Aber entspricht dies auch wirklich der Wahrheit? Das ist die zentrale Fragestellung dieser Präsentation bzw. dieses Blogeintrages.
Als erstes ist diesbezüglich zu klären, was mit dem menschlichen Körper passiert wenn er Mobilfunk ausgesetzt wird. Der Körper nimmt dabei Energie auf, wodurch er sich erwärmt. Dies gilt als Faktum und ist unbestritten. Aber die Frage, ob diese Erwärmung nun schädlich ist für die Gesundheit des menschlichen Körpers oder nicht ist äußerst umstritten. (vgl. http://handywissen.at/gesundheit-umwelt/#c271 am 21.5.2011)
Es muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass es bezüglich der gesundheitlichen Gefahren und Risiken von Mobilfunk bis heute zu keinerlei Konsens gekommen ist. Zwar wurden bereits seit Einführung des Mobilfunks zahlreiche Studien diesbezüglich durchgeführt, aber sie alle kamen schlussendlich zu nur sehr widersprüchlichen Ergebnissen. Man könnte fast sagen, dass sich 2 Lager gebildet haben:
Einerseits gibt es Studien und Experten, die ganz klar der Meinung sind, dass Mobilfunk keinerlei potenzielle Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellt und dass keine negativen Auswirkungen diesbezüglich feststellbar seien, solange die international anerkannten Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation eingehalten werden. Diese sehen im Einzelnen wie folgt aus: (vgl. http://handywissen.at/gesundheit-umwelt/#c271 am 21.5.2011)
UMTS | 10 Watt/m2 |
GSM-1800 MHz | 9 Watt/m2 |
GSM-900 MHz | 4,5 Watt/m2 |
Es muss diesbezüglich an dieser Stelle jedoch angemerkt werden, dass auch durch sportliche Aktivitäten oder durch "normale" Bewegung im Alltag, z.B. wenn versucht wird einen Bus noch rechtzeitig zu erwischen, die Leistung des Menschen kurzfristig auf mehrere hundert Watt ansteigen kann. Dies führt wiederum zu einer Temperaturerhöhung im menschlichen Körper, die bis zu ca. 2 Grad Celsius gehen kann. Weiters dürfen Handys gemäß der WHO und somit auch in Österreich einen maximalen SAR-Wert von 2 Watt pro Kilogramm Körpergewicht nicht übersteigen. (Der SAR-Wert gibt an wie viel Sendeleistung des Handys der Körper während des Telefonierens aufnimmt). (vgl. http://handywissen.at/gesundheit-umwelt/#c271 am 21.5.2011)
Beispielsweise die Experten des Wissenschaftlichen Beirats Funk sind der Ansicht, dass aufgrund der derzeitigen Erkenntnislage keinerlei Beweis vorliegt für eine Gefährung der Gesundheit durch Mobilfunk. Aber auch der Wissenschaftliche Beirat für Funk spricht sich für einen "umsichtigen" Umgang mit dem Mobilfunk aus. Wobei die Experten dieses Beirates keinerlei Angaben dazu machen, wie dieser "umsichtige" Umgang im Einzelnen aussehen sollte. An dieser Stelle ist ganz klar ein Widerspruch erkennbar: Einerseits vertreten sie wie manch andere die Ansicht, dass keinerlei Gefahr besteht, andererseits aber sprechen sie sich für einen "umsichtigen" Umgang aus.(vgl. http://www.medical-tribune.at/dynasite.cfm?dssid=4170&dsmid=91456&dspaid=696254 am 21.5.2011)
Wie bereits zuvor dargelegt gibt es durchaus auch Kritiker und Zweifler, die die Bedenkenlosigkeit des Mobilfunks in Frage stellen und in ihren Studien auch zu gegenteiligen Erkenntnissen gelangen. Es gibt beispielweise zahlreiche epidemiologische Studien, die zeigen, dass Zusammenhänge zwischen der Intensität der Handynutzung und Kopfschmerzen, sowie Nervosität und Gedächtnisproblemen bestehen. (vgl. http://www.gamed.or.at/uploadmobilfunk/abstracts/Kundi.pdf am 21.5.2011)
Weiters gab es eine sehr breitangelegte Studie bezüglich der Frage ob ein erhöhtes Risiko für Tinnitus besteht durch Mobilftelefonnutzung. Das Ergebnis war, dass ein Hinweis für ein erhöhtes Risiko gefunden wurde. Wobei die Mobiltelefonnutzung von 4 Jahren oder länger das Risiko an Tinnitus zu erkranken nahezu verdoppelte. (vgl. http://www.meduniwien.ac.at/umwelthygiene/p008tinnitus.pdf am 21.5.2011) Weiterführende Informationen zur diesbezüglichen Studie finden Sie hier!
In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Reflex-Studie verweisen. Eine der größten bis jetzt durchgeführten Studien bezüglich der gesundheitlichen Risiken von Mobilfunk. Es beteiligten sich daran 12 Forschergruppen aus 7 europäischen Ländern (under anderem auch eine Gruppe aus Wien) und die Studie erstrecke sich über 52 Monate (von 2000 bis 2004). Im Fokus dieser Studie stand die Frage, wie sich Mobilfunk auf die menschliche DNA bzw. auf die Chromosomen auswirkt. Ergebnis war schlussendlich, dass es durchaus zu Brüchen und Schäden in der DNA und den Zellstrukturen des Menschen kommen kann auch unterhalb der festgesetzten Sicherheitsnormen der WHO. D.h. es wurden in einigen Fällen Veränderungen im Erbgut festgestellt. Ob diese Veränderungen eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen oder nicht konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Aber die wichtigste Erkenntnis dieser Studie war, dass gesundheitliche Schäden nicht zu 100% auszuschließen sind und dass dementsprechende Vorsorgemaßnahmen zu empfehlen sind. (vgl. http://www.forummobil.org/userdocs/documents/NZZ_de.pdf und http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/04_vorsorge_schutz/strahlen/pdf/reflex_vortrag_adlkofer.pdf am 21.5.2011)
Bezugnehmend auf Vorsorgemaßnahmen entwickelte die Wiener Ärztekammer die 10 medizinischen Handy-Regeln, umso aus medizinischer Sicht das persönliche Gesundheitsrisiko zu minimieren:
- Prinzipiell so wenig und so kurz wie möglich telefonieren! Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen!
- Das Handy während des Gesprächaufbaus von Kopf und Körper fernhalten!
- Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren - die Strahlung ist hier höher!
- Beim Versenden von SMS das Handy generell so weit wie möglich vom Körper fernhalten!
- Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten!
- Handys nicht in die Hosentasche stellen. Die Strahlung kann möglicherweise die Fruchtbarkeit bei Männern beeinträchtigen!
- Zu Hause über des Festnetz telefonieren und das Handy ausschalten!
- Keine Spiele via Handy spielen!
- Bei der Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprechanlagen Handys möglichst weit weg vom Körper positionieren (z.B. äußere Rocktasche, Handtasche)!
- Besonders Wireless LAN bzw. UMTS führen zu einer hohen Dauerbelastung!
Nähere Informationen diesbezüglich finden Sie hier!
Inwieweit diese Regeln im Alltag umsetzbar sind muss jeder für sich persönlich entscheiden!
(vgl. http://derstandard.at/3312874 am 21.5.2011)
Das Fazit
Wie näher besprochen und diskutiert wurden bereits eine Vielzahl von Studien und Experimenten zu dieser Problematik durchegführt. Aber oftmals gelangen diese Studien zu widersprüchlichen Erkenntnissen, auch wenn sie sich in Design und Inhalt ähnlich sind. Es ist somit oftmals schwierig zu eindeutigen Schlüssen zu gelangen.
Die Antwort auf die Frage, ob Mobilfunk zu gesundheitlichen Schäden führt oder nicht ist ganz einfach: Man weiß es nicht! Viele gehen momentan davon aus, dass es zumindest kurzfristig zu keinerlei Schäden lkommt, aber wie dies langfrisitg aussiseht kann keiner beantworten. Auch die Frage bezüglich der Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche ist noch ungeklärt und bedarf weiterer Forschung.
Wir werden sehen was die Zukunft bringt!
Erstellung der Präsentation
Zur Erstellung dieser Präsentation wurde die Web 2.0 Anwendung ZOHO verwendet. Meine dazu erstellte Präsentation finden Sie hier!
Verwendete Quellen
- http://derstandard.at/3312874 am 21.5.2011
- http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/04_vorsorge_schutz/strahlen/pdf/reflex_vortrag_adlkofer.pdf am 21.5.2011
- http://www.forummobil.org/userdocs/documents/NZZ_de.pdf am 21.5.2011
- http://www.meduniwien.ac.at/umwelthygiene/p008tinnitus.pdf am 21.5.2011
- http://www.gamed.or.at/uploadmobilfunk/abstracts/Kundi.pdf am 21.5.2011
- http://www.medical-tribune.at/dynasite.cfm?dssid=4170&dsmid=91456&dspaid=696254 am 21.5.2011
- http://handywissen.at/gesundheit-umwelt/#c271 am 21.5.2011
- http://www.a1telekom.at/final/de/Media/PDFs/Gesundheit.pdf am 21.5.2011
0 comments :: Kommentieren