Produktdifferenzierung durch „Versioning“ : Individualisierung des Massenmarktes
michael_franz.quast.uni-linz, 9. November 2009, 22:47
Beim Versioning werden unterschiedliche Produktversionen zu unterschiedlichen Preisen angeboten. [Produktmanagement 2007, S.683]Grundlage hierfür ist eine möglichst heterogene Präferenz der Konsumenten in Hinblick auf ihre Zahlungsbereitschaft. Da diese Heterogenität in nahezu allen Märkten gegeben ist, halte ich diese Strategie für sehr sinnvoll. Bietet man ein Produkt in nur einem Preissektor an verschenkt man Marktanteile, die durch Versioning bearbeitet werden können.
Ein weiterer Punkt der für Versioning spricht ist meiner Meinung nach die einfache Durchführung in Hinblick auf digitale Produkte. Bei einem gut entwickelten Softwareprodukt ist es zum Beispiel sehr einfach, Komponenten wegzulassen. Als Beispiel möchte ich hier die Adobe Photoshop Reihe heranziehen. Es gibt hier die teuren Komplettpakete für Profis. Diese zahlen den hohen Preis, da sie die speziellen Tools benötigen. Ein Laie hingegen würde diesen Preis nicht bezahlen. Daher gibt es die abgespeckte Elements Version. Da diese Version für den Laien ausreicht und wesentlich billiger ist, kann man so auch diesen Konsumentenkreis bearbeiten.
Als weitere Beispiele für Versioning lassen sich die folgenden nennen:
- Der Hosting Provider Rapidshare bietet seine Downloads in einer kosteinfreien Version für "Free User" und einer kostenpflichtigen für "Premium User" an. Bei der "Free User" Version wird die Download Geschwindigkeit künstlich gedrosselt, wobei sie bei der Premium Version in vollem Ausmaß zur Verfügung steht.
- Viele Unternehmen bieten sogenannte Lite Versionen ihrer Produkte an. Diese stellen eine abgespeckte Version des Hauptproduktes dar. Beispiele hierfür sind zum Beispiel Steinbergs Cubase LE, oder Abletons Live LE
- Als ein weiteres Beispiel ist Microsoft mit ihrem Betriebssystem Windows zu nennen. Windows Vista wurde bzw. wird in sieben unterschiedlichen Versionen angeboten. Diese reichen von der günstigsten, abgespecktesten Home Basic- bis hin zur voll ausgestatteten und auch teuersten Ultimate Version.
Produktmanagement 2007] | Spann M., Mang S.: "Handbuch Produktmanagement", Gabler 2007 |
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