1. Hausübung Business und Internet

hans-peter.bareiner.uni-linz, 3. November 2009, 20:17

"Die Wertschöpfung wird digitalisiert - Digitalisierung der Produkte und Dienstleistungen"

 

Der Verfasser dieser Aussage behauptet also, dass in der heutigen Zeit die Wertschöpfung zunehmen digital und nicht mehr auf "traditionellen" Märkten stattfindet. Damit trifft er meiner Meinung nach voll und ganz den aktuellen Trend der Wirtschaft.

 

Beispiele gibt es unzählige. Als wohl erfolgreichste sind unter anderem der AppStore von Apple in Verbindung mit dem iPhone sowie den iPod's zu nennen. Binnen nicht einmal eines Jahres wurden über eine Milliarde Softwareapplikationen heruntergeladen, danach binnen wenigen Monaten eine weitere Milliarde. Demnach setzt Apple in etwa 200 Millionen $ pro Monat, also 2,4 Milliarden $ pro Jahr um.

 

Ein anderes, in Europa gerade sehr aktuelles Beispiel, ist der Online-E-Book-Store von Amazon. Das einzige Produkt das hier noch physisch vertrieben wird ist Amazons E-Book-Reader "Kindle". Einmal erworben, können sämtliche Bücher, Zeitschriften- und Zeitungsabos, etc. online im Amazon-Store erworben und sogleich heruntergeladen werden. Nicht nur via WLAN sondern auch über sämtliche Handynetze in allen Ländern in denen der Kindle verkauft wird, und das auch noch kostenlos (zumindest für den Kunden, Amazon übernimmt hier die Roamingkosten).

 

Was alleine diese zwei Beispiele eindrucksvoll zeigen: Auf digitalem Wege lassen sich enorm viele Kunden erreichen. Meiner Meinung nach können Konzepte wie der AppStore (wird ja auch schon von vielen Konkurrenten kopiert) oder das E-Book-Geschäft, eben solche, welche gerade durch die technische Neuerung überhaupt erst bestehen können, durch den einfachen Einstieg und die andauernde Verfügbarkeit riesige Verkaufspotentiale entwickeln.

 

Aber nicht nur solche "neuen" Geschäftsfelder, auch traditionelle wie der Versandhandel werden zunehmend digitalisiert. Aktuelles Beispiel: Das Versandhaus Quelle, ein traditionsunternehmen der vergangenen Jahrzehnte, ist Pleite, während Online Ver

sandhändler Amazon auch in der Krise Gewinne schreiben kann. Dies wird sich, quer durch alle Wirtschaftsbereiche, auch in Zukunft fortsetzen. Das Internet wird immer schneller, umfassender, somit Produktvergleiche und Meinungsaustausch immer einfacher. Dies führt im Wesentlichen dazu, dass sich kaum noch jemand hinsetzt und einen Katalog durchblättert um anschließend telefonisch etwas zu bestellen. Online kann er das schneller, effektiver und durch die Möglichkeiten des Internets, auch günstiger und sicherer (Sicherheit im Sinne keinen "Blödsinn" zu kaufen) erledigen.

 

Das eingangs erwähnte Statement ist also in meinen Augen voll und ganz zutreffend.

 

 

„Follow the free" - Verschenken von Teilprodukten und -diensten

 

Im Prinzip geht es bei dieser Aussage darum, dass, gerade in den neuen Märkten im E-Business-Sektor, teilweise Produkte und Dienste kostenlos gibt, welche aber nicht "vollständig" bzw voll funktionstüchtig sind.

 

Beispiele für diesen Umstand sind schnell gefunden und teilweise "fast so alt wie das Internet". Shareware, die auf dieses Prinzip aufbaut, gibt es schon sehr lange. Heutzutage, durch die einfache Bezahlung via Internet, wird es jedoch viel häufiger, und auch kommerziell erfolgreicher, umgesetzt.

 

Wenn man sich nur den Desktop ansieht vor dem man unweigerlich sitzt, so hat man sicher einen Adobe Reader oder ein Antivirus Programm installiert. Das sind zwei sehr gute Beispiele für "Follow the free". Grundnutzen (beim Adobe Reader das Öffnen von pdf-Dokumenten, beim Antivirus-Programm der grundlegende Schutz vor Viren) ist in der Gratisversion gegeben. Will man allerdings alle Funktionen der Software nutzen (pdf-Erstellen, vollständiger Schutz gegen Rootkits, etc) so wird man zur Kasse gebeten.

 

Auch im Bereich des Computer Entertainment ist diese Vorgehensweise gängige Praxis. Kaum ein Computerspiel erscheint heutzutage noch ohne eine kostenlose Demoversion, um zu sehen ob einem das Spiel liegt oder nicht. Hersteller können auf diese Art Werbung machen, indem sie bereits sehr gute Aspekte der Software in der Demoversion zeigen, welche den User neugierig darauf macht, was denn noch so alles in der Vollversion geboten wird.

 

Meiner Meinung nach ist das Anbieten von Gratis-Versionen in vielen Geschäftsbereichen heute bereits eine Selbstverständlichkeit und manchmal vielleicht sogar eine Notwendigkeit (Antivirus beispielsweise). Dass ein solches Geschäftsmodell dennoch erfolgreich sein kann, zeigt das im vorigen Beitrag erwähnte Modell vom Apple AppStore. Darin verkaufen unzählige Entwickler kostenlose "Lite"-Versionen ihrer Software und über mangelnde Käufer können sich die Softwarehersteller auf dieser Plattform dennoch nicht beschweren.

 

Ich finde also, dass dieses "Gratis-Testen" eine sehr gute Entwicklung darstellt.

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